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Rente mit 40: Tipps zum Sparen und Anlegen | Frugalismus


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Frugalismus
Mit 40 Jahren in Rente gehen? Das geht!


Aktualisiert am 21.09.2023Lesedauer: 5 Min.
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Finanzielle Freiheit ist für viele ein wichtiges Ziel. Wer viel spart, kann sie tatsächlich auch erreichen.Vergrößern des Bildes
Finanzielle Freiheit ist für viele ein wichtiges Ziel. Wer viel spart, kann sie tatsächlich auch erreichen. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Jahrzehnte früher in Rente – das ist das Ziel von Frugalisten. Wie das funktioniert und wie auch Sie finanzielle Freiheit erreichen.

Mit 40 in Rente – das klingt zu schön, um möglich zu sein. Doch es gibt Menschen, die genau das anstreben. Frugalisten nennen sie sich, manchmal auch Fruganer.

Wir zeigen Ihnen, was sich hinter diesem Lebensstil verbirgt, wie viel Geld Frugalisten sparen, wie und wie viel sie investieren und wie auch Sie es schaffen können, finanziell frei zu werden.

Was ist Frugalismus?

Frugalismus ist ein Lebensstil, bei dem Menschen besonders genügsam leben, auf geringe Ausgaben achten und einen großen Teil des Ersparten investieren. Das angesparte Vermögen soll dabei möglichst früh eine hohe Rendite abwerfen, damit die Frugalisten früher als üblich in Rente gehen können.

Angestoßen hat die Bewegung der kanadische Blogger Peter Adeney, besser bekannt als "Mr. Money Mustache". Adeney beschreibt auf seinem Blog seinen Weg zur finanziellen Freiheit, die er bereits mit 30 Jahren erreicht hat.

Auch in Deutschland eifern ihm viele nach. Etwa Florian Wagner, der mit seinem Blog "Geldschnurrbart" sozusagen das deutsche Pendant geschaffen hat. Wie Adeney will er durch Sparen und Investieren immer unabhängiger vom Arbeitseinkommen werden.

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Was ist finanzielle Freiheit?

Grundsätzlich hat jeder Frugalist eigene Vorstellungen davon, was für ihn oder sie ein finanziell unabhängiges Leben bedeutet. Für die meisten von ihnen gilt es aber dann als erreicht, wenn sie ihre laufenden Kosten allein mithilfe ihres Sparvermögens decken können. Es muss so groß sein, dass es bis zum Lebensende reicht.

Frugalisten setzen Sparen dabei nicht mit Verzicht gleich. Im Vordergrund steht vielmehr das eigene Wohlbefinden, das schließlich auch dadurch steigen kann, dass man eben kein Geld für Dinge ausgibt, die man gar nicht braucht. Es geht darum, sich jede Ausgabe bewusst zu machen und abzuwägen, ob sie wirklich nötig ist.

Wie viel Geld sparen Frugalisten?

Während der Corona-Pandemie hat die Sparquote in Deutschland ein Rekordniveau erreicht. 16,3 Prozent ihrer Einnahmen legten die Bürger 2020 zur Seite, normalerweise beläuft sich die durchschnittliche Sparrate der privaten Haushalte auf etwa 10 Prozent pro Jahr.

Anhänger des Frugalismus übertreffen aber selbst den Sparrekord locker. Meist sparen sie 30 bis 70 Prozent ihrer Einkünfte, einige schaffen sogar mehr als 80 Prozent. Das liegt auch daran, dass die meisten Frugalisten zur oberen Mittelschicht gehören und in Berufen arbeiten, die verhältnismäßig viel Geld bringen.

So fällt das Sparen natürlich leichter, als wenn allein schon die Ausgaben für Miete und Lebensmittel den Großteil des Gehalts aufzehren. Doch auch wer mit seinem Einkommen keine großen Sprünge machen kann, kann sich etwas von den Frugalisten abschauen (mehr dazu unten).

Wie lerne ich sparen wie ein Frugalist?

Wer seine Sparquote in frugalistische Höhen schrauben will, sollte vor allem eins tun: Gewohnheiten hinterfragen. Wo geben Sie unbewusst mehr Geld aus, als eigentlich nötig wäre, einfach weil es sich so eingespielt hat?

Um das herauszufinden, empfiehlt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen. Damit haben Sie Ihre Ein- und Ausgaben stets im Blick – und erkennen, an welchen Stellen noch Sparpotenzial steckt. Gibt Ihnen der tägliche Kaffee to go wirklich so viel Lebensqualität oder ist er bloß zur Routine geworden? Lesen Sie hier, wie Sie ein Haushaltsbuch am besten führen (mit Vorlage).

Doch für Frugalisten ist Sparen kein Selbstzweck. Die möglichst hohe Sparrate soll ihrer finanziellen Freiheit dienen. Deshalb ist der nächste Schritt, sich zu überlegen, wie viel Geld Sie in Zukunft im Monat zur Verfügung haben möchten und wie lange Sie von Ihrem Ersparten leben wollen. Sie definieren also Ihr Sparziel.

Grundsätzlich gilt dabei: Je mehr Geld Sie benötigen und je länger Sie es sich selbst auszahlen wollen, desto mehr müssen Sie sparen – und renditestark investieren. Bedenken Sie auch, dass Unvorhergesehenes eintreten kann und Ihr Geld wegen der Inflation an Wert verliert.

Unser Wünsche-Rechner hilft Ihnen, herauszufinden, wie viel Geld Sie Monat für Monat zur Seite legen sollten, damit Sie Ihr Sparziel erreichen.

Wie und wie viel investieren Frugalisten?

Haben Sie Rücklagen aufgebaut und Konsumschulden abgezahlt, können Sie das Ersparte nun nutzen, um es gewinnbringend anzulegen. Je höher die Rendite, desto schneller sind Sie am Sparziel. Doch Vorsicht: Rendite und Risiko hängen zusammen.

Investieren Sie Ihr Geld eher riskant, steigt die Chance auf hohe Erträge. Gleichzeitig erhöht sich aber auch das Risiko, dass Sie Geld verlieren. Ein guter Kompromiss ist die Geldanlage in ETFs. Das sind spezielle Aktienfonds, die einen Index wie zum Beispiel den Dax oder den weltweiten MSCI World nachbilden.

Man nennt diese Anlagestrategie auch passiv, weil sich der ETF fast genauso entwickelt wie der Index, den er abbildet. Einen Fondsmanager gibt es nicht. Deshalb sind ETFs deutlich günstiger als aktive Fonds, was sich letztlich positiv auf Ihre Rendite auswirken kann.

Mit ETFs und anderen Fonds setzen Sie außerdem nicht alles auf eine Karte. Sie streuen Ihr Risiko breit, vor allem wenn Sie in einen internationalen Index wie den MSCI World investieren.

Hier einige Beispiele für ETFs auf den MSCI World:

Je früher Sie mit dem Investieren anfangen, desto weniger Geld müssen Sie pro Monat sparen. Außerdem können Sie dann entspannt Kursverluste aussitzen. Panikverkäufe sind tabu – halten Sie Ihren ETF möglichst lange, dann winkt eine stattliche Rendite.

Was unterscheidet Frugalismus und Minimalismus?

Zwischen den Lebensstilen Frugalismus und Minimalismus gibt es viele Überschneidungspunkte – sie sind aber nicht deckungsgleich.

Während Minimalisten sich auf das für sie Wesentliche konzentrieren und ihr Leben darauf ausrichten, alles Unnötige loszuwerden, geht es Frugalisten stärker um das Ziel der finanziellen Freiheit.

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Dafür reduzieren sie ihre Ausgaben – und leben so zwangsläufig auch minimalistischer. Zwar beschäftigen sich auch Minimalisten mit Vermögensaufbau, er steht für sie aber nicht im Vordergrund.

Sämtliche Artikel erarbeitet die t-online-Redaktion mit journalistischer Sorgfalt. Das Ressort Wirtschaft und Finanzen von t-online weist ausdrücklich darauf hin, dass unsere Texte keine Beratung ersetzen und insbesondere keine Anlage-, Rechts-, Steuerberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren darstellen. Sie dienen ausschließlich der unverbindlichen Information unserer Leser. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gerd Kommer: "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs"
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