Die Kauflaune der Deutschen ist zum zweiten Mal in Folge gesunken. Wie die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mitteilten, fiel das Barometer für Oktober um 0,3 auf 8,3 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Februar. Der Grund für die Zurückhaltung beim Konsum sei, dass die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten die Verbraucher mittlerweile so verunsichern, dass diese skeptischer auf die Konjunktur und ihre künftigen Finanzen blicken. So lasse auch die Bereitschaft, sich teurere Güter wie Möbel oder Fernseher zuzulegen, spürbar nach.
"Vor allem die internationalen Krisen scheinen das Konsumklima derzeit etwas zu bremsen", sagte GfK-Fachmann Rolf Bürkl. "Es zeigen sich erste Anzeichen von Verunsicherung bei den Verbrauchern."
Optimismus schwindet zusehends
Das GfK-Barometerwar war im vergangenen Monat erstmals seit Januar 2013 gesunken. "Die anhaltend angespannte geopolitische Lage hat den Optimismus weiter schwinden lassen", betonte Bürkl. Ökonomen hatten für die September-Umfrage einen geringeren Rückgang auf 8,5 Zähler erwartet.
Sollten sich die internationalen Konflikte verschärfen, könnten sich auch "die bislang hervorragenden Rahmenbedingungen im Inland verschlechtern", sagte Bürkl mit Blick auf wachsende Beschäftigung, niedrige Inflation und steigende Einkommen. "In diesem Falle besteht die Gefahr, dass der private Konsum seine Rolle als wichtige Stütze der Konjunktur verlieren würde."
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Auch ifo-Institut malt düsteres Bild
Zuletzt hatte auch das Ifo-Geschäftsklima gezeigt, dass der deutschen Wirtschaft ein eher trüber Herbst bevorsteht. Die Stimmung in den Chefetagen sank bereits den fünften Monat in Folge und ist nun so schlecht wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft erstmals seit gut einem Jahr geschrumpft. Auch für das zu Ende gehende Sommer-Quartal rechnen die meisten Experten nur mit einer Stagnation oder einem leichten Wachstum.