Eine 77 Jahre alte Witwe eines vermögenden Unternehmers hat Steuern in zweistelliger Millionenhöhe hinterzogen. Dafür wurde die Dame nun vom Landgericht Frankfurt zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Zusätzlich müsse die Frau 16 Millionen Euro an die Staatskasse beziehungsweise gemeinnützige Einrichtungen zahlen, entschied das Gericht. Insgesamt ging es um rund 30 Millionen Euro nicht gezahlte Erbschaft- und Einkommensteuer.
Die Angeklagte hatte nach dem Tod ihres Ehemannes die zahlreichen Vermögenswerte im Ausland in der Erbschaftssteuererklärung verschwiegen. Darüber hinaus besserte sie dem Richterspruch zufolge auch falsche Einkommenssteuererklärungen ihres Mannes nicht wie vorgeschrieben nach, als sie das Erbe in einem Gesamtumfang von rund 95 Millionen Euro antrat.
Der Mann war unter anderem als Finanz- und Anlageberater tätig und hatte laut Urteil "sehr gut gewirtschaftet".
Auch in den USA Steuern hinterzogen
Weil die Frau sofort nach Bekanntwerden der Unregelmäßigkeiten die offenen Steuerforderungen beglich, kam sie trotz deren Höhe mit einer Bewährungsstrafe davon. Dies hatte bereits die Staatsanwaltschaft befürwortet.
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Zusätzlich kommt noch die Zahlung von rund 40 Millionen US-Dollar auf die Frau zu - auch in den USA waren die Steuerbehörden hinters Licht geführt worden.