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Tesla: Kündigungswelle – Musk will neun Prozent seiner Mitarbeiter kündigen


Nachricht kam via Twitter
Tesla will rund neun Prozent seiner Mitarbeiter kündigen

dpa, dpa-afx, Hannes Breustedt

Aktualisiert am 13.06.2018Lesedauer: 3 Min.
Das Ladenlokal eines Tesla Store des US kalifornischen Hersteller von Elektroautos und BatterienVergrößern des BildesTesla: Das Unternehmen ist derzeit noch nicht profitabel und will daher Stellen kürzen. (Symbolbild) (Quelle: Horst Galuschka/imago-images-bilder)
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Der Elektroautopionier Tesla will inmitten der Probleme um den Stotterstart seines ersten Mittelklassewagens Model 3 in großem Stil Stellen streichen. "Wir müssen eine schwierige Entscheidung treffen und etwa neun Prozent unserer Kollegen über das gesamte Unternehmen hinweg gehen lassen", heißt es in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Der Jobabbau dürfte mehr als 3.000 Beschäftigte treffen.

Elon Musk hat mit dem holprigen Produktionsstart von Teslas Hoffnungsträger Model 3 alle Hände voll zu tun, dennoch will der umtriebige Star-Unternehmer Mitarbeiter feuern. Die Entscheidung sei "schwierig, aber notwendig", heißt es in einer E-Mail an die Tesla-Kollegen, die Musk am Dienstag (Ortszeit) bei Twitter teilte. Der Firmenchef begründete den Schritt mit der "Notwendigkeit, Kosten zu senken und profitabel zu werden". Noch in dieser Woche würden die entlassenen Mitarbeiter informiert.

Unternehmen soll durch Kündigungen profitabel bleiben

Wie viele Kündigungen es konkret gibt, ist bislang nicht ganz klar. Aus dem letzten Jahresbericht von Tesla geht hervor, dass das Unternehmen Ende 2017 rund 37.500 Mitarbeiter hatte. Damit wären weit über 3.000 Jobs betroffen. Angesichts der rasanten Expansion und der Einstellungsoffensive im Zusammenhang mit dem Model 3 dürfte die Beschäftigung in diesem Jahr jedoch noch kräftig gestiegen sein, sodass es auch um deutlich mehr Stellen gehen könnte.

Laut Musk betreffen die Kündigungen insbesondere doppelt besetzte und überflüssig gewordene Jobs, die während des rasanten Wachstums der vergangenen Jahre entstanden seien. Stellen in der Produktion würden nicht gestrichen, die Fertigung des Model 3 bleibe unberührt. Der Tech-Milliardär sagt zudem, dass Gewinn für ihn und Tesla keine Motivation sei. Aber ohne gehe es langfristig eben auch nicht: "Wir werden unsere Mission niemals erfüllen können, wenn wir nicht irgendwann demonstrieren, dass wir dauerhaft profitabel sein können".

Unternehmen ohne Jahresgewinn

Mit seiner Mission – "den Wandel der Welt zu nachhaltiger, sauberer Energie beschleunigen" – wurde Musk zum Fahnenträger der Elektromobilität und gewann viele Anhänger. Doch letztlich muss bei Tesla auch die Wirtschaftlichkeit stimmen, denn finanzieren tun das Unternehmen die Aktionäre. Die Firma aber verdient bislang, von einzelnen Quartalen abgesehen, kein Geld. In der fast 15-jährigen Tesla-Geschichte wurde noch kein einziger Jahresgewinn gemacht. "Das ist ein zulässiger und fairer Kritikpunkt", gibt Musk jetzt zu.

In den vergangenen zwei Jahren bezahlte Tesla sein rasantes Wachstum mit immer größeren Verlusten. 2017 stand unter dem Strich ein Minus von fast zwei Milliarden Dollar. Die Firma investierte massiv, um mit ihrem ersten günstigeren Wagen, dem Model 3, den Sprung von der Luxusnische in den Massenmarkt in die Wege zu leiten. Attraktive und erschwingliche E-Autos für die breite Bevölkerung waren von Anfang an fester Bestandteil von Musks Masterplan – die Masse soll das Geschäft trotz relativ geringer Gewinnspannen irgendwann profitabel machen.

Erfolgsaussicht von Model 3 fraglich

Doch ausgerechnet beim Hoffnungsträger Model 3 misslang der Start gründlich – die Produktion kam bislang trotz riesigen Aufwands nur langsam voran. Bis Ende Juni will Tesla pro Woche 5.000 Stück herstellen, dieses Ziel hätte eigentlich schon Ende 2017 erreicht sein sollen. Zuletzt lag die wöchentliche Produktion bei rund 3.500 Model 3. In den vergangenen Monaten stieg der Druck auf Musk beträchtlich. Doch der Tesla-Chef tat wenig, um Bedenken zu zerstreuen. Im Gegenteil: Musk wirkte teilweise ungewohnt dünnhäutig und reagierte auf Kritik mitunter so unsouverän, dass selbst an der Wall Street Sorgen aufkamen und die Aktie zeitweise deutlich litt.

Es ist zu früh, um sagen zu können, ob Tesla sich mit dem Model 3 übernommen hat. Gelingt es Musk, die Startschwierigkeiten zu beheben und die Produktion kräftig hochzufahren, kann das Großprojekt mit Verzögerung durchaus noch der ersehnte Erfolg werden. Doch die vielen Kündigungen – ausgerechnet zu diesem kritischen Zeitpunkt – zeigen wohl, wie groß der Druck inzwischen ist. Musk hat nicht nur beim Model 3 viel versprochen – im April kündigte er an, dass Tesla im dritten und vierten Quartal Gewinn machen wird. Analysten sehen indes eher Kapitalbedarf, das weist der Tesla-Chef aber energisch zurück.

Verwendete Quellen
  • dpa, dpa-afx
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