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Desertec-Stiftung steigt aus Wüstenstrom-Projekt aus


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Desertec-Stiftung steigt aus Wüstenstrom-Projekt aus

Von afp, t-online, dpa-afx
Aktualisiert am 01.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Dieses Foto zeigt ein Solarkraftwerk in Abu DhabiVergrößern des BildesDieses Foto zeigt ein Solarkraftwerk in Abu Dhabi (Quelle: dpa-bilder)
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Schwerer Rückschlag für ein ehrgeiziges Wüstenstrom-Projekt: Nach heftigem Streit beendet die Wüstenstrom-Stiftung Desertec ihre Zusammenarbeit mit der Desertec-Initiative der Industrie (Dii). Aufsichtsrat und Vorstand hätten einstimmig die Kündigung ihrer Mitgliedschaft bei der Dii beschlossen, teilte die Stiftung mit. Der Rückzug hat weitreichende Konsequenzen.

Führung stritt um Strategie

Damit ziehe sie die Konsequenzen aus "unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten bezüglich der zukünftigen Strategie, den Aufgaben und der dafür notwendigen Kommunikation sowie nicht zuletzt des Führungsstils der Dii-Spitze", erklärte die Stiftung. Darüber berichtete auch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ).

Die Geschäftsführer der Initiative, Paul van Son und Aglaia Wieland, stritten offenbar heftig über das künftige Vorgehen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) meldet, wollte van Son Pläne für den raschen physischen Transport des Stroms nach Europa zunächst zurückstellen, Wieland dieses Ziel jedoch weiter anstreben.

Kritik an Dii-Leistung

Die Folgen sind weitreichend. Die Namensrechte am Wüstenstromkonzept halte die Stiftung, die internationale Desertec Foundation will laut "SZ" aber verhindern, dass die Planungsgesellschaft weiter Desertec heiße. Die Stiftung sei unzufrieden mit der Industrieinitiative, die ihr Hauptziel verfehlt habe: den politischen und regulatorischen Rahmen für den Markt für Strom aus der Wüste zu schaffen. Die Zeitung beruft sich dabei auf Kreise der Dii in München.

Desertec-Geschäftsführer Thiemo Gropp bestätigte, dass die Stiftung dem Dii-Konsortium künftig untersagt, den Begriff Desertec in seinen Konzepten und Veröffentlichungen weiter zu erwähnen. Damit verliert die Dii einen in der Öffentlichkeit bekannten zugkräftigen Namen. Die bisherigen Planungen und Berechnungen des Konsortiums zur Umsetzung von Wüstenstrom-Projekten verlieren dadurch allerdings nicht an Wert.

Die Dii wurde 2009 von mehreren deutschen Konzernen mit der Desertec-Stiftung gegründet. Ihre Vision: Bis zum Jahr 2050 sollten 400 Milliarden Euro investiert und mindestens 15 Prozent des europäischen Strombedarfs von Wind- und Sonnenkraftwerken in der Sahara gedeckt werden. Aber die Projekte kamen kaum voran, Siemens und Bosch stiegen aus, negative Schlagzeilen häuften sich. Mit von der Partie sind derzeit noch Konzerne wie die Deutsche Bank, Munich Re, RWE und E.ON.

Rückzug wegen negativer Berichte

Thiemo Gropp sagte, er habe Verständnis für die "Herausforderungen", mit denen die Dii zu kämpfen habe. "Es war uns immer klar, dass die Umsetzung der Idee, in den Wüsten dieser Erde Strom zu produzieren, kein leichtes Unterfangen wird."

Nach "diskussionsreichen Monaten" müsse die Stiftung aber "leider feststellen", dass sie ihre Unabhängigkeit nicht gefährden dürfe, erklärte Gropp. "Deshalb werden Dii und die Stiftung fortan getrennte Wege gehen." Die Stiftung wolle "nicht in den Sog der negativen Berichterstattung über die Führungskrise und Orientierungslosigkeit des Industriekonsortiums gezogen" werden. Eine künftige Zusammenarbeit schloss Gropp aber nicht aus.

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