t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenAktuellesImmobilien

Desertec: China steigt bei Wüstenstrom-Projekt ein


Neuer Schwung für Desertec
Chinesen steigen bei Wüstenstrom-Projekt ein

Von t-online
Aktualisiert am 13.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Die Chinesen mischen immer häufiger im Solargeschäft mitVergrößern des BildesDie Chinesen mischen immer häufiger im Solargeschäft mit (Quelle: Reuters-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Das ehrgeizige Industrieprojekt Desertec musste in den letzten Monaten erhebliche Rückschläge verkraften, nachdem einige beteiligte Unternehmen abgesprungen sind. Das Vorhaben macht zunehmend negative Schlagzeilen. Doch jetzt steigt nach Informationen der "Welt" der größte Stromnetzbetreiber der Welt, die "State Grid Corporation of China" (SGCC) aus China, als Gesellschafter ein.

Kritik an Umsetzung des Projekts

Erst im Sommer beendete die Wüstenstrom-Stiftung Desertec ihre Zusammenarbeit mit der Desertec-Initiative der Industrie (Dii). Sie zog die Konsequenzen aus "unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten bezüglich der zukünftigen Strategie, den Aufgaben und der dafür notwendigen Kommunikation sowie nicht zuletzt des Führungsstils der Dii-Spitze", erklärte die Stiftung. Die Stiftung untersagte der Firmengruppe sogar die Verwendung des Namens Desertec.

Die Geschäftsführer der Initiative, Paul van Son und Aglaia Wieland, stritten offenbar heftig über das künftige Vorgehen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) meldete, wollte van Son Pläne für einen raschen physischen Transport des Stroms nach Europa zunächst zurückstellen, Wieland will dieses Ziel jedoch weiter anstreben.

Die Stiftung erklärte daraufhin, dass die Industrieinitiative ihr Hauptziel verfehlt habe: den politischen und regulatorischen Rahmen für den Markt für Strom aus der Wüste zu schaffen. Auch andere prominente Mitglieder wie Siemens und Bosch zogen wegen des mangelnden Fortschritts und unterschiedlichen Ansichten über die Ausrichtung des Projekts Konsequenzen und verließen die Initiative.

Expansion nach Europa

Nun kann die Dii allerdings wieder positiv Punkten. Denn die SGCC ist das drittgrößte Unternehmen in China, schafft es sogar unter die Top-Ten auf der Fortune-Liste der weltweit größten Unternehmen. Der Konzern verfolgt dem Bericht zufolge ein globales Expansionsprogramm, das auch Europa einschließt.

Erst im vergangenen Jahr stiegen die Chinesen beim portugiesischen Stromnetzbetreiber REN mit 25 Prozent ein – zu einem Kaufpreis von fast 280 Millionen Euro. Kooperationsabkommen gab es zudem mit der französischen Electricité de France. Der Stromriese hatte außerdem Interesse an der Übernahme des Berliner Stromnetzes von Vattenfall, berichtet die "Welt".

Der Einstieg an dem Wüstenprojekt erfolgt aber erst mal über die Forschungstochter China Electric Power Research Institute (CEPRI). Einer der strategischen Schwerpunkte der SGCC sei die weltweite Verbreitung von erneuerbaren Energien. "Daher ist die SGCC sehr daran interessiert, in der Zukunft zum Ausbau von Stromleitungen beizutragen, die Länder und Kontinente verbinden", erklärte Zhong Yao Liang, Vizepräsident der SGCC-Tochter CEPRI. Und demnach sei die Dii ein einzigartiges Netzwerk "mit einer ausgezeichneten Reputation bei der Integration von erneuerbaren Energien aus den Wüsten in Energieverbundsysteme".

Pikant könnte der Einstieg des chinesischen Unternehmens bei dem Solarprojekt sein, nachdem die Europäische Kommission Strafzölle auf Solarpaneele aus China beschlossen hat. Der Desertec-Einstieg wäre ein anderer Weg, auf dem europäischen Markt aktiv zu werden.

15 Prozent des europäischen Strombedarfs aus der Sahara

Die Dii wurde 2009 von mehreren deutschen Konzernen mit der Desertec-Stiftung gegründet. Ihre Vision: Bis zum Jahr 2050 sollten 400 Milliarden Euro investiert und mindestens 15 Prozent des europäischen Strombedarfs von Wind- und Sonnenkraftwerken in der Sahara gedeckt werden. Aber die Projekte kamen kaum voran. Noch mit von der Partie sind derzeit Konzerne wie die Deutsche Bank, Munich Re, RWE und E.ON.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website