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Jugendarbeitslosigkeit: UNO warnt vor verheerenden Folgen


Beruf & Karriere
UNO stuft Jugendarbeitslosigkeit als verheerend ein

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 22.05.2012Lesedauer: 3 Min.
Millionen Jugendliche können von einem festen Job nur träumenVergrößern des BildesMillionen Jugendliche können von einem festen Job nur träumen (Quelle: imago-images-bilder)
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Fast 75 Millionen junge Menschen sind weltweit derzeit ohne Job. Schuld an der dramatisch gestiegenen Jugendarbeitslosigkeit ist die Finanzkrise - besonders in Europa. Und eine Besserung der Lage ist für die nächsten Jahre kaum in Sicht, warnt jetzt die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der UNO. Es drohe eine "verlorene Generation". Tatsächlich ist demnach die Situation aber noch schlimmer.

Die langfristigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen könnten verheerend sein, erklärte die ILO. Die immer wieder erfolglose Jobsuche erzeuge bei vielen jungen Menschen ein Gefühl von "sozialer Ausgrenzung, Nutzlosigkeit und Nichtstun".

Aktive Beschäftigungspolitik gefordert

Deshalb müsse eine aktive Beschäftigungspolitik für Jugendliche für die Regierenden höchste Priorität haben, fordert die ILO in ihrem jüngsten Weltbericht zur Situation junger Leute auf den Arbeitsmärkten ("Global Employment Trends for Youth 2012").

Arbeitslosenquote drastisch gestiegen

Der Studie zufolge war die Zunahme der Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-Jährigen in der EU und den anderen entwickelten Industrieländern zwischen den Jahren 2008 und 2011 um 26,5 Prozent weltweit am stärksten. Das entspreche einem Anstieg um 4,7 Prozentpunkte. Damit sei die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen dort bis 2011 auf 18,1 Prozent gestiegen, im Jahr 2012 werde sie wahrscheinlich mit 18 Prozent nur unwesentlich darunter liegen.

Spanien hält traurigen Rekord

Als am meisten besorgniserregend gilt in Europa die enorme Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland. Während die ILO für Griechenland mangels konkreter Daten keine aktuellen Zahlen nennt, weist sie für Spanien den traurigen Rekord von 46,4 Prozent aus, gefolgt von Kroatien mit 35,8 und der Slowakei mit 33,6 Prozent.

Tatsächlich sei die Lage sogar noch schlimmer: Viele junge Menschen hätten sich angesichts geringer Chancen vom offiziellen Arbeitsmarkt zurückgezogen und versuchten, im informellen Sektor mit Gelegenheitsjobs über die Runden zu kommen. Zudem würden viele so lange wie irgend möglich im Bildungssystem verbleiben und hoffen, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt bessert.

Hilfe bei der Jobsuche im EU-Ausland

Aus Sicht des Bundesarbeitsministeriums sollten EU-weite Netzwerke und Initiativen zur Arbeitsvermittlung verstärkt ausgebaut werden. "Wenn es bei uns an Bewerbern mangelt, kann für junge Menschen in EU-Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit ein Ausbildungsplatz in Deutschland der Start ins Berufsleben sein", sagte ein Sprecher des Ministeriums. Beispiele dafür gibt es bereits. "Die Hürden beim Eintritt in Beschäftigung dürfen nicht zu hoch sein, aber die Jobaufnahme darf auch nicht zu Dumpingbedingungen stattfinden."

Um junge Arbeitslose bei der Jobsuche im europäischen Ausland zu unterstützen, will die EU nach eigenen Angaben ab dem laufenden Jahr vorerst 7,25 Millionen Euro in die grenzüberschreitende Stellenvermittlung fließen lassen. 6500 jungen Jobsuchenden will die Brüsseler Behörde mit den Geldern zu einem Arbeitsplatz verhelfen.

Geld für Arbeitgeber und Bewerber

Arbeitsvermittlungen in Deutschland, Spanien, Dänemark und Italien sollen Bewerber und Unternehmen aus ganz Europa zueinander bringen. Geld gibt es für Arbeitgeber ebenso wie für Jobsuchende. Für Sprachkurse oder Hilfe bei der Wohnungssuche ihrer ausländischen Mitarbeiter erhalten kleine und mittelständische Unternehmen bis zu 900 Euro pro neuem Beschäftigten.

Bewerber zwischen 18 und 30 Jahren sollen bis zu 1200 Euro für die Reise zum Vorstellungsgespräch und einen Umzug bekommen. Deutschland will mit Hilfe der EU-Gelder vor allem Ingenieure und Techniker, Ärzte und Pflegepersonal anlocken sowie Hotelfachkräfte und Restaurantpersonal, heißt es bei der Bundesagentur für Arbeit.

Laut ILO-Report stieg die Jugendarbeitslosigkeit in den Industrieländern am stärksten als direkte Folge der Krisenjahre 2008 und 2009. Danach habe es aber keinen nennenswerten Rückgang mehr gegeben. Zum Teil reflektiere das eine nur schwache Erholung der westlichen Volkswirtschaften seit der Krise. Mittelfristig werde zwar ein leichter Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit erwartet, "jedoch wird das Vorkrisenniveau kaum vor 2016 erreicht werden".

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