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Metro-Gründer Otto Beisheim ist tot


Metro-Gründer Otto Beisheim ist tot

Von dpa, afp, dapd
Aktualisiert am 19.02.2013Lesedauer: 2 Min.
Metro-Mitbegründer Otto Beisheim ist in seinem Haus in Rottach-Egern am Tegernsee tot aufgefunden wordenVergrößern des BildesMetro-Mitbegründer Otto Beisheim ist in seinem Haus in Rottach-Egern am Tegernsee tot aufgefunden worden (Quelle: dpa)
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Der Gründer des Handelskonzerns Metro, Otto Beisheim, ist tot. Der 89-jährige Milliardär habe sich in seinem Haus in Rottach-Egern am Tegernsee das Leben genommen, teilte eine Sprecherin der Otto-Beisheim-Gruppe in Frankfurt am Main mit. Die Leiche sei am Montagmorgen entdeckt worden.

Beisheim litt an einer unheilbaren Krankheit. Das zuletzt auf mehr als drei Milliarden Euro geschätzte Erbe des Unternehmers geht an zwei gemeinnützige Stiftungen in Deutschland und der Schweiz.

Beisheim brachte Cash & Carry für den Großhandel nach Deutschland

Beisheim war Mitgründer der Metro AG und hatte den Handel in Deutschland mit der Einführung des Cash & Carry-Konzepts im Jahre 1964 mit geprägt. Die Idee hatte der Sohn eines Gutsverwalters aus der Nähe von Essen 1960 als junger Kaufmann auf einer Geschäftsreise in den USA kennengelernt: Statt wie damals üblich die bestellten Waren mit Rechnung an die Einzelhändler auszuliefern, holten diese ihre Ware in Großmärkten selbst ab und bezahlten bar. Als langjähriger geschäftsführender Gesellschafter der Metro SB Großmärkte und später als Verwaltungsratspräsident der Metro Holding AG trug er maßgeblich zu der Expansion des Konzerns bei.

Tod des Metro-Mitbegründers drückt Aktie

Metro-Aktien haben am frühen Nachmittag nach der Nachricht über den Tod Beisheims einen Teil ihrer Gewinne abgegeben. Zuvor hatten sie in der Spitze mehr als zweieinhalb Prozent gewonnen. Ein Händler nannte die Angst vor Anteilsverkäufen durch die Otto-Beisheim-Gruppe als Grund für die Kursentwicklung. Allerdings seien keine Aktienverkäufe geplant, sagte eine Sprecherin. Damit wird es auch weiterhin bei einer Metro-Beteiligung von knapp zehn Prozent bleiben.

Seit 1996 an der Börse

Als langjähriger geschäftsführender Gesellschafter der Metro SB Großmärkte und später als Verwaltungsratspräsident der Metro Holding im Schweizer Kanton Zug trug Beisheim maßgeblich zur Expansion des Konzerns bei. Nach der Übernahme der Kaufhäuser Kaufhof und Horten ging die Metro AG 1996 an die Börse - Beisheim hielt zuletzt noch 10 Prozent der Aktien.

Auch als Mäzen machte er sich einen Namen

Sein Erbe wird jetzt in die beiden gemeinnützigen Prof.-Otto-Beisheim-Stiftungen in München und in Baar in der Schweiz übergehen, wie die Agentur Brunswick im Auftrag seines Familienunternehmens mitteilte. Beisheims Frau war schon 1999 gestorben, das Ehepaar hatte keine Kinder.

Beisheim hatte sich auch als Mäzen hervorgetan. Die Koblenzer Hochschule für Unternehmensführung führt aufgrund einer Stiftung den Namen Otto Beisheim School of Management.

Vergangenheit in der Waffen-SS

Für Diskussionsstoff sorgte seine Vergangenheit während des Zweiten Weltkrieges. Eine Sprecherin des Familienbüros der Otto Beisheim Gruppe bestätigte auf Anfrage, Beisheim sei ab 1942 im Arbeits- und Heeresdienst tätig gewesen. Bei der Waffen-SS sei er Kradmelder und Funker in einem niedrigen Dienstgrad gewesen.

Metro-Aufsichtsratschef Franz Markus Haniel sagte: "Wir verlieren mit Otto Beisheim einen großen Unternehmer und besonders wertvollen Menschen und sind in Gedanken bei seiner Familie." Beisheim habe "über viele Jahrzehnte die Metro zu einem weltweit führenden Handelskonzern aufgebaut und damit ein maßgebliches Stück Wirtschaftsgeschichte geschrieben".

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