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Löhne und Gehälter: Wo die höchsten Stundenlöhne gezahlt werden


Beruf & Karriere
Wo die höchsten Einkommen gezahlt werden

Von dapd
Aktualisiert am 22.04.2012Lesedauer: 3 Min.
Die regionalen Lohnunterschiede in Deutschland sind gewaltigVergrößern des BildesDie regionalen Lohnunterschiede in Deutschland sind gewaltig (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Der Westen hängt den Osten in Sachen Löhne weiter ab. Laut einer aktuellen Studie des Ifo-Instituts kassierten Arbeitnehmer im Osten 2009 rund ein Fünftel weniger als in den alten Bundesländern. Absolutes Schlusslicht war demnach der Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Dort gab es im Schnitt nur 16,81 Euro pro Stunde (Brutto). In der Lohnhauptstadt Wolfsburg zahlten Arbeitgeber mit 39,66 Euro mehr als das Doppelte. Dabei gibt es handfeste Gründe für die ungerechte Entlohnung - und München überrascht auf einem der hinteren Plätze.

Tiefer Graben zwischen Ost und West

Zwei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung klafft immer noch eine gewaltige Lücke zwischen den Einkommen in West und Ost. Im Schnitt erhielten Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern für das untersuchte Jahr 2009 einen Stundenlohn in Höhe von 20,49 Euro (ohne Berlin). Im Westen waren es hingegen 27,19 Euro.

Ausschlaggebend für die Lücke sei eine in weiten Teilen ungünstige Wirtschaftsstruktur sowie die insgesamt eher geringe Leistungsfähigkeit der Unternehmen in den neuen Ländern, so die Studie. "Eine Rolle spielen strukturelle Ursachen, wie der geringere Anteil von typischen 'Hochlohnbranchen', die Dominanz kleiner und mittlerer Unternehmen und die geringere Verbreitung höherwertiger Unternehmensfunktionen. All das hat zur Folge, dass gut entlohnte Arbeitsplätze in den ostdeutschen Ländern weniger stark vertreten sind und im Durchschnitt ein niedrigeres Lohn- und Gehaltsniveau als in Westdeutschland erreicht wird", schreibt Studienautor Joachim Ragnitz.

Schlusslicht Landkreis Rügen

In Wolfsburg treibe etwa der Volkswagen-Konzern die Löhne in die Höhe. Auch in anderen westdeutschen Städten und Kreisen mit leistungsfähigen Großunternehmen erzielten Arbeitnehmer dank der Strukturstärke hohe Löhne.

Schlusslicht in Ostdeutschland ist demnach der Landkreis Rügen in Mecklenburg-Vorpommern - das ist übrigens der Wahlkreis von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Arbeitnehmer kamen dort laut Studie im Schnitt auf lediglich 16,81 Euro pro Stunde. Dagegen wurde in der VW-Stadt Wolfsburg mit 39,66 Euro mehr als das Doppelte gezahlt.

"Hochlohnregionen" nicht unbedingt im Süden

Untersucht wurde neben den regionalen Unterschieden bei den Nominallöhnen auch das Gefälle bei den Reallöhnen in den einzelnen Regionen. Das heißt, hier wurden die bundesweit unterschiedlichen Lebenshaltungskosten mit eingerechnet. Ein solcher Vergleich sei aussagekräftiger, da ein hohes Lohnniveau häufig auch mit hohen Verbraucherpreisen verbunden sei.

Auffällig sei somit, dass selbst süddeutsche "Hochlohnregionen" oftmals nicht mehr zur Spitzengruppe gehörten, sondern teilweise sogar bis ins untere Mittelfeld abrutschten. Der Grund für diesen überraschenden Befund sind eben die Lebenshaltungskosten - der Autor verweist hier vor allem auf die vergleichsweise hohen Mieten.

Teure Lebenshaltung frisst die Kaufkraft auf

Der Untersuchung zufolge ist Wolfsburg auch bei den Reallöhnen ganz vorn, gefolgt von Ludwigshafen, wo der BASF-Konzern seinen Sitz hat.

Ein anderes Bild ergibt sich dagegen beispielsweise für München. Bei den Nominallöhnen liegt die bayerische Landeshauptstadt zwar auf Platz 25 und damit in der Spitzengruppe. Bei den Reallöhnen belegt die bayrische Landeshauptstadt aber nur noch Rang 286. Insgesamt wurden in die Untersuchung 413 Landkreise und kreisfreie Städte einbezogen.

Nachholbedarf im Osten

Laut Studie sind die Lebenshaltungskosten in den Regionen mit einem niedrigen Lohnniveau im Regelfall günstiger als andernorts. Auch in der realen Betrachtung blieben jedoch erhebliche Lohnunterschiede bestehen. Dies gilt nach den Angaben insbesondere auch für die neuen Länder.

Die meisten ostdeutschen Regionen könnten mit Blick auf regionale Unterschiede im Preisniveau ihre Position leicht verbessern, heißt es in der Studie weiter. Im Schnitt lägen aber auch die Reallöhne in Ostdeutschland im Schnitt noch rund 20 Prozent unter dem Westniveau.

Der Autor der Studie empfiehlt "wanderungswilligen Arbeitnehmern" in jedem Fall, bei der Wahl von Arbeits- und Wohnstandort "eher auf die Real- als die Nominallöhne" zu schauen.

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