Die Inflation hat nach Informationen des Statistischen Bundesamts im zweiten Quartal die Einkommenssteigerungen komplett verschlungen. Zwar nahmen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent zu. Allerdings kletterten im selben Zeitraum (April bis Juni) auch die Verbraucherpreise entsprechend stark.
Im ersten Quartal waren die Reallöhne erstmals seit 2009 sogar um 0,1 Prozent gesunken, da die Preise stärker zugelegt hatten. Profitiert hat von dem Lohnplus vor allem der Staat, der mehr Steuern eingestrichen hat.
Sonderzahlungen belasten Lohnanstieg
Im Durchschnitt verdiente ein Vollzeitbeschäftigter 3447 Euro brutto im Monat. Die höchsten Gehälter wurden im Schnitt bei Banken und Versicherungen gezahlt (4535 Euro). In der Energieversorgung (4522 Euro) und im Bereich Information und Kommunikation waren es 4485 Euro. Am wenigsten verdienten demnach Beschäftigte im Gastgewerbe mit 2013 Euro.
Für den vergleichsweise geringen Anstieg der sogenannten Nominallöhne hätten niedrigere Sonderzahlungen gesorgt, erklärten die Statistiker. Ohne solche Zahlungen legten die Bruttomonatsverdienste demnach um 1,9 Prozent zu.
Größter Zuwachs bei Geringverdienern
Wie stark die Löhne im zweiten Quartal 2013 im einzelnen stiegen, war deutlich von der jeweiligen Beschäftigungsart abhängig. Am stärksten - um 5,7 Prozent - stiegen die Einkommen geringfügig Beschäftigter. Dies hängt laut Statistischem Bundesamt vermutlich damit zusammen, dass die Verdienstgrenze für Minijobs von 400 auf 450 Euro erhöht wurde. Die Einkommen von Teilzeit-Beschäftigten stiegen laut Statistik im Schnitt um 2,6 Prozent, die von Vollzeit-Beschäftigten um 1,2 Prozent.