Das nennt man dann wohl ein klassisches Eigentor: Seit diesem Jahr trägt das deutsch-niederländische Radsportteam Giant, das auch bei der Tour de France startet, den Namenszusatz "Alpecin" - ein Shampoo, für das der Hersteller mit dem Spruch "Doping für die Haare" wirbt.
Mit "Doping" möchte Giant-Alpecin verständlicherweise nicht in Verbindung gebracht werden. Deswegen hat das Bielefelder Unternehmen Dr. Wolff-Gruppe, das Alpecin vertreibt, angekündigt, während der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt seine Werbestrategie zu ändern.
Man werde "während der Tour auf die Schaltung seines bekannten Werbeslogans der Marke Alpecin 'Doping für die Haare. Nur für die Haare' verzichten", teilte die Firma mit.
Vorwurf: Begriff "Doping" verharmlost
Der Geschäftsführende Gesellschafter der Dr. Wolff-Gruppe, Eduard R. Dörrenberg, betonte: "Wir fördern aus Überzeugung ein dopingfreies Team. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst". Für das Team Giant-Alpecin sind auch die deutschen Radprofis Marcel Kittel und John Degenkolb unterwegs.
Der Biochemiker und Anti-Doping-Experte Fritz Sörgel kritisierte das Unternehmen und sagte: "Wenn eine Firma, die über viele Jahre mit dem Begriff Doping Werbung für ein Haarwuchsmittel macht, und ihn damit auch verharmlost, nun ausgerechnet einen Radrennstall gründet, dann ist das für mich ein größerer Skandal, als wenn ein Wasserträger der Tour beim Epo-Spritzen erwischt wird."