CO2-Manipulation bei VW durch Whistleblower aufgedeckt
Die neuen Abgas-Manipulationen beim CO2 im Volkswagen-Konzern sind laut einem Bericht der "Wirtschaftswoche" nicht wie angegeben im Rahmen einer laufenden Überprüfung entdeckt worden. Stattdessen habe sich ein interner Whistleblower direkt beim neuen VW-Chef Matthias Müller gemeldet.
Das Wirtschaftsmagazin beruft sich auf einen hochrangigen VW-Insider. Der Informant sei auf Müller zugegangen, nachdem dieser zu einer neuen Unternehmenskultur aufgerufen habe.
Volkswagen hatte erklärt, die Unregelmäßigkeiten bei den Kohlendioxid-Werten seien bei den Ermittlungen im Zusammenhang mit den Manipulationen bei den Diesel-Motoren aufgedeckt worden.
Besser Öko-Einstufung erschwindelt?
Laut "Wirtschaftswoche" könnte der CO2-Betrug dazu gedient haben, die Autos in die Effizienzklasse A des seit 2011 gültigen Öko-Labelings zu hieven. Dazu dürfen die Fahrzeuge aber nicht mehr als 99 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.
Nach den Hinweisen habe VW die Tests nachgefahren und dabei festgestellt, dass die Werte in Wahrheit höher sind. Hochrangige Manager hegten den Verdacht, dass es Komplizen bei Prüforganisationen geben könnte. Ohne sie seien Manipulationen kaum durchführbar.
VW: Keine technische Manipulation bei CO2-Werten
Zu den falschen Kohlendioxid-Werten teilte VW am Abend mit, dass diese nicht durch technische Hilfsmittel verursacht wurden. "Es geht um Werte, die einfach zu niedrig angegeben wurden", sagte ein Konzernsprecher.
Unter den betroffenen Autos seien viele Modelle mit dem Label "BlueMotion", mit dem Volkswagen Fahrzeuge als besonders schadstoffarm vermarktet. Bisher hatte VW keine konkreten Angaben dazu gemacht, ob die Abweichungen technisch erreicht wurden oder eine andere Ursache hatten.