Im Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns kam es am 3. Februar zum Eklat. Die Arbeitnehmervertreter, die 10 von 20 Mitgliedern des Kontrollgremiums stellen, erschienen aus Protest gegen VW-Markenchef Herbert Diess nicht zur Sitzung.
Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Zuvor hatten Betriebsratschef Bernd Osterloh und seine Kollegen gefordert, dass Diess nicht an dem Treffen teilnehmen solle. Volkswagen-Chef Matthias Müller lehnte diese Forderung jedoch ab und sagte, der Vorstand werde komplett erscheinen. Daraufhin blieben sämtliche Arbeitnehmervertreter der Aufsichtsratssitzung fern.
- Nach Abgasskandal: VW-Aufsichtsrat streicht sich Bonuszahlungen
- "Für Vorstand geopfert": Ex-Mitarbeiter belastet Audi-Chef Stadler schwer
- Aussage vor U-Ausschuss: Merkel hat vom VW-Abgasskandal aus den Medien erfahren
Anlass des Konflikts waren Versuche von Diess, Korrekturen am sogenannten Zukunftspakt vorzunehmen, mit dem Volkswagen und die Arbeitnehmer sich auf den Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen verständigt haben. Diess wollte beispielsweise Leiharbeiterstellen schneller streichen als vereinbart. Außerdem halten Betriebsräte dem Topmanager vor, er lasse bei anstehenden Beförderungen abfragen, ob die betreffenden Mitarbeiter Mitglieder der IG Metall seien.