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Bezos, Musk und Branson wollen ins All – Wer sind die Milliardäre wirklich?


Milliardäre fliegen ins All
Einer hat die teuerste Scheidung der Welt hinter sich

Von Frederike Holewik

Aktualisiert am 20.07.2021Lesedauer: 5 Min.
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Musk, Bezos und Branson: Die US-amerikanischen Milliardäre wollen alle drei den Weltraumtourismus populär machen. (Quelle: t-online)

Der Wettlauf der Milliardäre geht in die zweite Runde. Nach Virgin-Chef Richard Branson will Amazon-Gründer Jeff Bezos noch höher hinaus. Dafür hat er eine ganz besondere Crew zusammengestellt.

Reich sind sie alle, sehr reich. Was sie außerdem eint: Die Erde ist ihnen nicht genug, sie wollen ins All – und dabei künftig Touristen mitnehmen. Virgin-Chef Richard Branson, Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Boss Elon Musk liefern sich einen Wettlauf der besonderen Art.

Den Auftakt machte am 11. Juli Virgin-Chef Richard Branson. Ein Seitenhieb Richtung Jeff Bezos, denn der hatte sein geplantes Startdatum schon früher bekannt gegeben. Genau 52 Jahren nach der ersten Mondlandung soll es für ihn am 20. Juli zum ersten Mal ins All gehen.

Mit an Bord gehen neben Bezos' Bruder Mark sowohl die älteste als auch die jüngste Person, die bisher an einem Allflug teilgenommen haben: Die 82-jährige US-Pilotin Wally Funk und der 18-jährige niederländische Student Oliver Daemen. Letzterer hat besonders viel Glück gehabt, denn ein anonymer Bieter hatte für den Platz ganze 28 Millionen US-Dollar (knapp 24 Millionen Euro) gezahlt, konnte nun aber auf Grund von Terminschwierigkeiten den Termin nicht wahrnehmen.

Mit bemannten Raketen und privatem Geld wollen die Milliardäre das schaffen, was bislang vor allem die staatliche Raumfahrt unter Anführung der Nasa erreichte. Doch wer sind diese drei Männer genau? Was unterscheidet ihre All-Missionen voneinander – und wer hat im Netz die meisten Anhänger? Zum Start der Rakete von Richard Branson macht t-online den großen Weltraum-Milliardär-Check.

Mission

Richard Branson: Der Chef des Konzerns Virgin flog als erster der Milliardärsrunde ins All. Als Teil einer sechsköpfigen Crew an Bord der "VSS Unity" startete er am 11. Juli. Mit seinem Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic , gegründet 2004, betreibt er den ersten touristischen Weltraumhafen, den Spaceport America im US-Bundesstaat New Mexico.

Jeff Bezos: Er ist seit dem Jahr 2000 im Raumfahrtgeschäft. Damals erwarb er das Unternehmen Blue Origin. Mit seiner Rakete "New Shepard" will er hoch hinaus: Bei Testflügen im April sie eine Höhe von mehr 100 Kilometer erreicht. Geplant ist ein All-Aufenthalt von elf Minuten, ehe es wieder zurück zur Erde geht.

Elon Musk: Der Tesla-Gründer konnte mit seinem 2002 gegründeten Raumfahrtunternehmen SpaceX in den vergangenen Jahren mehrfach Erfolge verzeichnen und brachte schon Astronauten zur ISS. Auch er will künftig zahlungskräftige Touristen befördern. Geplanter Start: Ende des Jahres.

Unternehmen

Unter der Marke Virgin vereint Richard Branson eine ganze Reihe verschiedener Unternehmen. Von Fluglinien, Eisenbahnen bis Kreuzfahrtschiffen und nun auch der Raumfahrt macht er einen Großteil seines Geldes mit Mobilität. Aber auch Schmuck, Blumen und Telekommunikation gehören zum vielfältigen Portfolio der Firma. Im Jahr 2019 machte Virgin damit 21,3 Milliarden US-Dollar (18 Mrd. Euro) Umsatz. Die Corona-Krise traf vor allem den Reiseteil des Konzerns hart.

Amazon , gegründet von Jeff Bezos, ist weltweiter Marktführer im Onlinehandel. Diese Stellung konnte der Konzern während der Pandemie noch einmal ausbauen: Im Jahr 2020 erwirtschaftete Amazon einen Umsatz von 386 Milliarden Dollar (325 Mrd. Euro). Anfang Juli ist Bezos als Amazon-Chef abgetreten. Die Führung hat Andy Jassy übernommen.

Tesla ist als Elektroauto-Hersteller weltweit gefragt. Das Unternehmen von Elon Musk gilt als Vorreiter unter den Autobauern – obwohl auch deutsche Branchengrößen wie VW und Daimler inzwischen aufholen. Im Jahr 2020 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 31,5 Milliarden US-Dollar (26,5 Mrd. Euro).

Vermögen

In Sachen Geld gibt es zum Teil große Unterschiede zwischen den drei Milliardären. Während Bezos und Musk unlängst um Platz eins der reichsten Menschen der Welt rangelten, ist der Kontostand von Branson weit abgeschlagen hinter seinen beiden Konkurrenten.

  • Richard Branson: 7,9 Milliarden US-Dollar (6,7 Mrd. Euro)
  • Jeff Bezos: 214 Milliarden US-Dollar (180 Mrd. Euro)
  • Elon Musk: 179 Milliarden US-Dollar (151 Mrd. Euro)

Social-Media-Follower

In den sozialen Netzwerken hat Tesla-Chef Elon Musk die Nase vorn – was nicht zuletzt daran liegt, dass ihm auf Twitter eine große Fangemeinde folgt und er als Influencer bei Kryptowährungen gilt. Auf Platz zwei bei den Twitter-Followern folgt Branson. Bezos, der beim Kurznachrichtendienst kaum aktiv ist, hat nur einen Bruchteil der Anhänger. Während Bezos und Branson auch Instagram bespielen, hat Musk dort seit 2018 keinen Account mehr.

  • Richard Branson: 12,5 Millionen auf Twitter, 4,5 Millionen auf Instagram
  • Jeff Bezos: 2,4 Millionen auf Twitter, 3 Millionen auf Instagram
  • Elon Musk: 58,3 Millionen auf Twitter

Werdegang

1950 in London geboren schrieb Richard Branson als Legastheniker in der Schule schlechte Noten und ging ohne Abschluss ab. 1970 gründete er den Schallplattenversand Virgin, 1972 die manor Studios, mit dem er die erfolgreiche Platte "Tubular Bells" des zuvor unbekannten Bassisten Mike Oldfield produzierte. Das spielte ihm so viel Geld ein, dass er genug Startkapital hatte für die Gründung weiterer Unternehmen unter der Marke Virgin, wie Virgin Atlantic Airways, Virgin Rail und Virgin Galactic.

Jeff Bezos, Jahrgang 1964, hat an der Eliteuniversität Princeton Elektrotechnik und Informatik studiert. Der gebürtige Amerikaner arbeitete zunächst in verschiedenen Jobs bei einer Mobilfunkgesellschaft und einer Vermögensverwaltung, ehe er 1994 Amazon gründete. Was als Online-Buchhandlung begann, wuchs schnell heran zum großen Alles-Verkäufer im Netz und dem führenden Unternehmen für Server- und Cloud-Kapazitäten. 2013 kaufte Bezos die Tageszeitung "The Washington Post".

In Pretoria geboren hat Elon Musk, Jahrgang 1971, die südafrikanische, die kanadische, sowie amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach der High School in Südafrika studierte er an der Universität von Pennsylvania Volkswirtschaftslehre. Ein anschließendes Physikstudium in Kalifornien brach Musk nach nur zwei Tagen ab, um als Unternehmensgründer sein Glück zu versuchen. Seinen ersten größeren Erfolg feierte er dabei als Mitinhaber des Bezahldienstleisters Paypal. Mit der Verkauf seiner Anteile erzielte er einen 1,5-Milliarden-Dollar-Gewinn – sein Startkapital für weitere Firmengründungen wie SpaceX und Tesla.

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Privates

Richard Branson ist einmal geschieden. Mit seiner aktuellen Ehefrau Joan Templeman hat er zwei Kinder. Jeff Bezos heiratete 1993 MacKenzie Scott, sie haben gemeinsam eine adoptierte Tochter und drei Söhne. 2019 gab das Paar seine Trennung bekannt. Aktuell ist Bezos in einer Beziehung mit der Moderatorin Lauren Sanchez.

Elon Musk war von 2000 bis 2008 mit der kanadischen Schriftstellerin Justine Musk verheiratet. Nach dem plötzlichen Kindstod ihres ersten Sohnes bekam das Paar fünf weitere gemeinsame Kinder. Von 2010 bis 2016 war Musk mit der Schauspielerin Talulah Riley insgesamt zweimal verheiratet. Es folgte eine Beziehung zur Schauspielerin Amber Heard. Seit 2018 ist er mit der Sängerin Grimes liiert, gemeinsam haben sie einen Sohn.

Kurioses

Richard Branson liebt das Extreme. Er hat bereits verschiedene Weltrekorde aufgestellt, unter anderem war er der Erste, der 1987 mit einem Heißluftballon den Atlantik überquerte. Für seine Leistungen als Unternehmer wurde er 1999 von der Queen zum Ritter geschlagen.

Jeff Bezos ist abseits seines Unternehmertums weniger gewagt unterwegs – außer bei seiner Trennung von MacKenzie Scott: Die Scheidung ist als die teuerste der Welt in die Geschichte eingegangen. Scott erhielt dabei ein Amazon-Aktienpaket im Wert von rund 38 Milliarden Dollar.

Über Elon Musk gäbe es eine Reihe kurioser Dinge zu erzählen. Für größtes Aufsehen jedoch sorgte zuletzt der Name seines Sohnes mit der Sängerin Grimes: "X Æ A-12". Die Aussprache bleibt ein Rätsel.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
  • Forbes Magazin
  • Bloomsberg Billionaires Index
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