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Russland kann ausländische Schulden nicht bezahlen – erstmals seit 100 Jahren


Erstmals seit 100 Jahren
Russland kann ausländische Schulden nicht bezahlen

Von reuters, t-online
Aktualisiert am 27.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Prüfender Blick (Symbolbild): Russlands Präsident Putin sieht die Gründe für eine mögliche Zahlungsunfähigkeit seines Landes in der Verantwortung des Westens.Vergrößern des BildesPrüfender Blick (Symbolbild): Russlands Präsident Putin sieht die Gründe für eine mögliche Zahlungsunfähigkeit seines Landes in der Verantwortung des Westens. (Quelle: Maxim Blinov/imago-images-bilder)
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Für seine Staatsanleihen muss Russland Zinsschulden begleichen, doch das hat es auch nach Ablauf der Frist nicht getan. Was der Ausfall bedeutet.

Russland ist zum ersten Mal seit der bolschewistischen Revolution im Jahr 1918 mit seiner Begleichung von Auslandsschulden in Verzug geraten. In der Nacht auf Montag lief eine Frist zur Zahlung von 100 Millionen Dollar an Zinsen für zwei Staatsanleihen aus, die in Dollar und Euro begeben wurden.

Eigentlich sollte Russland die Zahlungen bereits am 27. Mai leisten, was jedoch nicht geschah. Daraufhin setzte eine Schonfrist von 30 Tagen ein, die nun geendet ist. Da im Anleiheprospekt jedoch keine genaue Frist angegeben ist, sagen Anwälte, dass Russland möglicherweise noch bis zum Ende des nächsten Arbeitstages Zeit hat, um seine Gläubiger zu bezahlen.

Allerdings gibt es aktuell kaum Anzeichen dafür, dass die Investoren ihr Geld bekommen. Seit dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar haben weitreichende Sanktionen Russland vom globalen Finanzsystem ausgeschlossen. Seither hat Moskau trotz milliardenschwerer Devisenreserven Schwierigkeiten, die Zahlungen für ausstehende Anleihen in Höhe von insgesamt 40 Milliarden Dollar zu leisten.

Zahlungsausfall ist aktuell eher symbolisch

Der Kreml hat wiederholt erklärt, dass er keinerlei Gründe für eine Zahlungsunfähigkeit sehe. Man sei aber aufgrund der Sanktionen nicht in der Lage, Geld an die Anleihegläubiger zu überweisen. Der Westen wird deshalb beschuldigt, das Land in eine künstliche Zahlungsunfähigkeit treiben zu wollen.

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Was kurzfristige neue Kreditaufnahmen Russlands angeht, wäre ein formeller Zahlungsausfall zwar weitgehend symbolisch, da Russland derzeit ohnehin keine internationalen Kredite aufnehmen kann und dies dank der reichen Öl- und Gaseinnahmen auch nicht muss. Aber das Stigma dürfte seine Kreditkosten in Zukunft erhöhen – und das auch noch in vielen Jahren.

Nach Angaben des Finanzministeriums in Moskau hat Russland die Zahlungen für die genannten Anleihen in Euro und Dollar an seinen zentralen Wertpapierverwahrer NSD geleistet. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass die Gelder ihren Weg zu den vielen internationalen Inhabern finden werden. Für viele Anleihegläubiger stellt die nicht rechtzeitige Überweisung des geschuldeten Geldes auf ihre Konten einen Zahlungsausfall dar.

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