Nach tagelanger Aufregung ist das Geheimnis gelüftet, welcher griechische Prominente - wenn auch legal - eine Million Euro ins Ausland geschafft hat. Es ist der Mann der ehemaligen Außenministerin Dora Bakogianni, der Reeder Isidoros Kouvelos, wie der griechische Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos in Athen sagte.
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Ex-Außenministerin: Alles legal
Die ehemalige Außenministerin reagierte empört auf die Enttarnung. Ihr Mann habe das Geld zunächst aus den USA nach Griechenland gebracht und im Mai wieder ins Ausland nach Großbritannien überwiesen, weil er sich ein Schiff kaufen wollte, erklärte Bakogianni. Alles sei den zuständigen Behörden bekannt gewesen. "Die Aktivitäten meines Mannes waren registriert und deklariert. Er ist Reeder und das macht er sein ganzes Leben lang", sagte Bakogianni im griechischen Fernsehen.
Der Fall sorgte seit Tagen in Athen für Aufsehen. Der Chef der Behörde zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft, Panagiotis Nikoloudis, hatte den Skandal ausgelöst, als er vergangene Woche dem zuständigen Parlamentsausschuss berichtete, ein Mitglied des Parlamentes habe eine Million Euro außer Landes geschafft. Ein Name wurde damals nicht genannt.
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Schatten auf alle Abgeordneten
Dutzende Parlamentarier hatten seitdem das Parlamentspräsidium aufgefordert, den Namen zu nennen. Anderenfalls falle "der Schatten auf alle 300 Abgeordneten", hieß es in einem Brief von sechs Abgeordneten. Viele Parlamentarier argumentieren, nicht alles, was legal sei, sei auch moralisch. Im Parlament werden derzeit alle Geldüberweisungen von Parlamentariern ins Ausland überprüft. Das von der Pleite bedrohte Griechenland leidet enorm unter Kapitalflucht.