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Datenskandal erschüttert die Allianz

Von dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 21.08.2012Lesedauer: 2 Min.
Die Allianz hat Probleme mit ihren ErmittlernVergrößern des BildesDie Allianz hat Probleme mit ihren Ermittlern (Quelle: dpa-bilder)
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Der Allianz steht ein Datenskandal ins Haus. Offenbar gab ein Detektiv pikante Daten von Kunden weiter. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, liegen ihr umfangreiche Unterlagen vor, die die Datenschluderei von Europas größter Versicherung dokumentieren. Die Allianz will nun schärfer kontrollieren - doch sind unsere vertraulichen Daten bei dem Institut noch sicher?

Klarnamen von Allianz-Kunden

Die Zeitung berichtet, ihr lägen Strafanzeigen, Schreiben von Banken über Konten und deren Verfügungsberechtigte, Ermittlungsakten, eine Asylbescheinigung und andere Unterlagen aus einer Reihe von Versicherungsfällen vor. Darin seien die Namen von Kunden und unbeteiligten Personen enthalten. Die Allianz habe bestätigt, dass ein Teil der Dokumente von ihr stammten. Ein Privatermittler habe die Informationen an die Zeitung weitergegeben. Ihm sei mittlerweile gekündigt worden.

Allianz handelt

Die Brisanz des Themas scheint der Allianz bewusst zu sein. Einem Sprecher zufolge verschärfte sie bereits die Regeln für Privatdetektive. "Wir werden strukturierte Qualitätsaudits einführen und die Zahl der Ermittler, mit denen wir zusammenarbeiten, weiter reduzieren." Im Klartext heißt das: Die Allianz wird ihren Schnüfflern genauer auf die Finger schauen. Außerdem erwäge sie Vertragsstrafen, sollte ein Detektiv gegen interne Datenschutzregeln verstoßen, wie der Konzern bestätigte.

Zu wenig Sorgfalt bei Versicherungen?

Dennoch wirft der Vorfall ein schlechtes Licht auf Europas größte Versicherung. Kunden vertrauen dem Unternehmen äußerst sensible Daten an. Und solch eine Panne weckt den Eindruck, die Allianz gehe nicht sorgfältig genug mit den vertraulichen Dokumenten über ihre Kunden um. Vor allem wenn Privatermittler ins Spiel kommen, geht es um Details aus dem Leben der Versicherungsnehmer. Denn dann wittern die Versicherungen Betrug. Allein die Allianz arbeite bei ihren Sachversicherungen - ohne Kfz-Versicherung - mit 13 Detekteien zusammen, die jährlich 1000 Fälle bearbeiteten, schreibt die "FTD".

Damit diese optimal arbeiten können, ist es laut "FTD" unter Versicherungen üblich, die Ermittler mit internem Material und Behördendokumenten zu versorgen. Auf Grundlage dieser Informationen überprüfen die Schnüffler dann die Versicherungskunden. Im Regelfall wandern die vertraulichen Dokumente nach Abschluss des Verfahrens an die Assekuranzen zurück - doch offenbar wird hier geschludert. Wenn Akten nicht vernichtet werden, könnten dadurch Kunden erpresst werden. Zudem solle die Zahl der Ermittler, mit denen die Allianz zusammenarbeitet, weiter reduziert werden, sagte ein Sprecher.

Daten sollten eigentlich nicht weitergegeben werden

Datenschützer sehen diese Praxis kritisch. "Grundsätzlich dürfen Daten nicht an Externe weitergegeben werden, im Einzelfall kann es aber Ausnahmen geben" , sagte Thilo Weichert, Datenschutzbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein, der Zeitung. "Das gilt etwa bei einem konkreten Verdacht auf Versicherungsbetrug." Über die Ausnahme entscheide die jeweilige Versicherung. Damit ist die aktuelle Praxis gedeckt. Doch einem Allianz-Sprecher zufolge kämen externe Detektive extrem selten zum Einsatz. Nur in 0,03 Prozent der Schadensfälle komme es dazu

Zudem gebe es laut Weichert Kontrollen. Und hier könnten Entscheidungen der Versicherer beanstandet oder geändert werden. Doch eine hundertprozentige Sicherheit vor Datenmissbrauch wird es nicht geben. Das gibt auch der Allianz-Sprecher zu.

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