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Leberzirrhose bis Krebs: Einfacher Test erkennt Risiko-Patienten


Millionen Deutsche von Vorstufe betroffen
Leberzirrhose bis Krebs: Neuer Test erkennt Risikopatienten


19.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Routinemäßige Blutabnahme: Der neue Test ist für Hausarzt schon jetzt nutzbar.Vergrößern des Bildes
Routinemäßige Blutabnahme: Der neue Test ist für den Hausarzt schon jetzt nutzbar. (Quelle: miodrag ignjatovic/getty-images-bilder)
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Drei einfache Blutuntersuchungen verraten, wie es um die Lebergesundheit steht. Ein wichtiges Werkzeug, denn bei vielen Krankheiten muss man frühzeitig handeln.

Lebererkrankungen wie Fettleber oder Leberkrebs nehmen weltweit zu und zählen inzwischen zu den häufigsten Todesursachen. So warnen Fachleute derzeit vor einer regelrechten "Leberkrebs-Epidemie".

Das Problem: Egal ob Fettleber, Leberzirrhose oder Leberkrebs – viele Menschen tragen diese Krankheiten lange in sich, ohne es zu wissen. Denn Lebererkrankungen entwickeln sich schleichend und verursachen zu Beginn kaum Symptome. Werden sie dann in fortgeschrittenem Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen oft schlecht.

Ein einfacher Test aus drei gängigen Blutuntersuchungen soll künftig helfen, schwere Lebererkrankungen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs frühzeitig zu erkennen – lange bevor Symptome auftreten. Das zeigt eine neue Studie aus Schweden und Finnland. Der Test könne vor allem Menschen mit Übergewicht, Typ-2-Diabetes oder erhöhtem Alkoholkonsum helfen, Folgeerkrankungen abzuwenden, schreiben die Studienautoren. Denn sie tragen ein erhöhtes Risiko für eine Fettlebererkrankung. Die Studie wurde im Fachjournal "BMJ" veröffentlicht.

Fettleber: Die Vorstufe der Leberzirrhose ist weit verbreitet

Die Fettleber (Steatohepatitis) ist die häufigste chronische Lebererkrankung. In Deutschland weist etwa jede dritte Person Anzeichen für die Erkrankung auf. Ohne Gegenmaßnahmen kann sich aus einer Fettleber eine Leberfibrose (Vernarbung), Leberzirrhose und Leberkrebs entwickeln. So ist eine Fettleber weltweit die häufigste Ursache von Leberkrebs.
Ausgelöst wird sie hauptsächlich durch ungesunde Ernährung. Aber auch zu viel Alkohol, Erkrankungen wie Hepatitis und einige Medikamente können die verstärkte Ansammlung von Fett in der Leber verursachen. Mehr Informationen zu den Ursachen einer Fettleber finden Sie hier.

Neuer Test identifiziert Risikopatienten mit hoher Sicherheit

Für die Studie untersuchten die Forscher am Karolinska Institut in Schweden und ihre Kollegen in Finnland, wie gut die Methode das Risiko einer schweren Lebererkrankung bestimmen kann. Dafür verwendeten sie Daten von über 480.000 Menschen, die 30 Jahre an Gesundheitschecks teilgenommen hatten.

Das neue Modell namens CORE basiert auf fünf Faktoren: Alter, Geschlecht und den Werten dreier gängiger Leberenzyme (AST, ALT und GGT), die üblicherweise bei regelmäßigen Gesundheitschecks im Blut gemessen werden.

Das Ergebnis: Das CORE-Modell erwies sich als äußerst genau. In 88 Prozent der Fälle konnte es voraussagen, welche Personen in einem Zeitraum von zehn Jahren eine schwere Leberkrankheit entwickeln würden und welche nicht. Damit ist der neue Test laut den Studienautoren genauer als die derzeit empfohlene FIB-4-Methode.

Gut zu wissen

Der FIB-4-Score wird bisher zur Beurteilung einer potenziellen Leberfibrose genutzt. Ursprünglich wurde der Test aber für Patienten mit einer Infektion von HIV und Hepatitis C entwickelt. Er ist laut den Studienautoren zufolge daher weniger für die Allgemeinbevölkerung geeignet.

Test kann in jeder Hausarztpraxis durchgeführt werden

Ein großer Vorteil von CORE: Der Test eignet sich laut den Studienautoren für den Einsatz in jeder Hausarztpraxis – dort, wo die meisten Menschen mit Gesundheitsproblemen zuerst Hilfe suchen. Zudem sei er bereits heute einfach anwendbar: Die Ergebnisse der Blutuntersuchungen und die Angaben zu Alter und Geschlecht können einfach in einen frei verfügbaren, webbasierten Rechner eingetragen werden. Den könnten also sowohl Ärzte als auch die Patienten selbst direkt nutzen. Bei einem hohen Wert könnten dann weitere Untersuchungen folgen.

Studienleiter Hannes Hagström erklärt: "Bisher fehlte uns ein verlässliches Werkzeug, um Menschen mit hohem Risiko für Lebererkrankungen früh zu identifizieren." Die Entwicklung von CORE sei ein wichtiger Schritt, um diese Lücke zu schließen.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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