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Herzinfarkt vorbeugen: Acht Maßnahmen für ein starkes Herz


Herzinfarkt und Herztod vorbeugen
Ärzte empfehlen acht Maßnahmen für ein starkes Herz

Von t-online, mra

Aktualisiert am 27.10.2025Lesedauer: 4 Min.
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Der Lebensstil entscheidet: Wer sich gut um sein Herz sorgt, gewinnt Lebensjahre. (Quelle: SDI Productions/getty-images-bilder)
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Viele Menschen wissen nicht, wie es um ihr Herz steht – bis es zu spät ist. Dabei lässt sich das Herzrisiko laut Experten deutlich senken, wenn man frühzeitig gegensteuert.

Ein Ziehen in der Brust, Atemnot oder Engegefühl: Das sind typische Anzeichen einer Durchblutungsstörung des Herzens. Doch oft fehlt jedes Warnsignal. Viele Herzinfarkte treffen Patienten völlig überraschend. Dabei ist die Ursache häufig dieselbe: eine unerkannte koronare Herzkrankheit (KHK).

KHK – der stille Risikofaktor hinter Herzinfarkt und Herztod

Die koronare Herzkrankheit entsteht schleichend. Kalk, Cholesterin und Entzündungszellen lagern sich in den Herzkranzgefäßen ab. Solche Ablagerungen, auch Plaques genannt, verengen die Gefäße. Kritisch wird es, wenn diese Verengung auf über 70 Prozent hinausgeht – dann gelangt nicht mehr genug Sauerstoff zum Herzmuskel. Besonders gefährlich: Ein Plaque kann aufbrechen, ein Blutgerinnsel bildet sich und es droht ein Herzinfarkt.

"Die große Mehrzahl aller Herzinfarkte entsteht durch eine Plaqueruptur an vorher mindergradigen Verengungen", erklärt Bernhard Schwaab, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung. In vielen Fällen bleibt die KHK lange unbemerkt. Dann kann der plötzliche Herztod das erste und einzige Anzeichen sein.

In Deutschland leiden rund 4,7 Millionen Menschen an einer diagnostizierten KHK. Bei obduzierten Personen, die plötzlich starben, fanden Forscher bei bis zu 80 Prozent eine solche Erkrankung. Sogar unter den unter 35-Jährigen zeigte eine US-Studie bei 23 Prozent eine versteckte KHK.

Die wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung

Je früher man handelt, desto besser lässt sich das Risiko für Herzinfarkt und Herzschwäche senken. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt im Rahmen der bundesweiten Herzwochen acht Schritte, um das Herz zu schützen:

1. Blutdruck messen und Bluthochdruck behandeln

Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herzerkrankungen. Da er zunächst keine Beschwerden verursacht, sollten alle Erwachsenen ihren Blutdruck regelmäßig messen lassen, am besten beim Gesundheits-Check-up beim Hausarzt.

Gut zu wissen

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt für einen normalen Blutdruck Werte von unter 120/70 mmHg, während erhöhte Werte bereits zwischen 120 und 139 sowie 70 und 89 mmHg liegen. Ein Blutdruck über 140/90 mmHg gilt als Bluthochdruck (Hypertonie).

2. LDL-Cholesterin bestimmen und erhöhte Werte behandeln

Zu viel "schlechtes" LDL-Cholesterin fördert Gefäßverkalkung und erhöht das Infarktrisiko. Ärzte können individuelle Zielwerte festlegen und bei Bedarf cholesterinsenkende Medikamente verschreiben. Auch der genetisch bedingte Fettwert Lipoprotein(a) sollte mindestens einmal im Leben überprüft werden.

3. Blutzucker messen und Diabetes behandeln

Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigt die Gefäße und steigert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Der sogenannte HbA1c-Wert gibt Aufschluss über den Langzeitzucker und hilft, Diabetes oder seine Vorstufe früh zu erkennen.

4. Nicht (mehr) rauchen

Wer raucht, gefährdet sein Herz massiv. Auch E-Zigaretten oder Tabakerhitzer sind keine sichere Alternative. Ein Rauchstopp zählt zu den wirksamsten Maßnahmen, um das Herz zu schützen, selbst wenn Betroffene dabei kurzfristig etwas an Gewicht zunehmen.

5. Körpergewicht kontrollieren und Übergewicht vermeiden

Vor allem Bauchfett begünstigt Entzündungen im Körper, erhöht den Blutdruck und schadet dem Herz. Der Body-Mass-Index (BMI) oder das Verhältnis von Taillenumfang zur Körpergröße helfen, das persönliche Risiko zu bestimmen.

6. In Bewegung bleiben und Sport treiben

Körperliche Ausdaueraktivität senkt Blutfette, Blutzucker und Blutdruck, reduziert das Risiko für Arteriosklerose, stärkt die Herzkraft, unterstützt bei der Gewichtsabnahme und hilft beim Stressabbau. Optimal sind mindestens fünfmal die Woche 30 bis 60 Minuten Ausdaueraktivität (flottes Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen etc.) und eine insgesamt aktive Lebensweise.

Generell gilt: Jedes Mehr an Aktivität wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Am besten den Alltag so bewegt wie möglich gestalten.

7. Gesund ernähren

Eine gesunde Ernährung lohnt sich: Unter anderem verringert sie Entzündungsvorgänge im Körper, verbessert die Funktion der zarten Gefäßinnenhaut (Endothelfunktion), optimiert die Wirkung des eigenen Insulins, senkt den Blutdruck und hilft, Übergewicht am Bauch zu vermeiden.

Herzspezialisten empfehlen die traditionelle Mittelmeerküche mit viel Gemüse und Obst, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen, Linsen), Oliven- und Rapsöl, weniger Fleisch, eher Fisch (Lachs, Hering, Makrele), Milchprodukten (idealerweise fermentiert wie Quark, Joghurt, Käse) sowie Kräutern und Gewürzen statt viel Salz.

Auf Alkohol sollte möglichst verzichtet oder der Konsum sollte auf 10 bis höchstens 20 Gramm pro Tag begrenzt werden (= rund 0,1 bis 0,2 Liter Wein oder 0,2 bis 0,4 Liter Bier). Auch zu viel Zucker schadet Herz und Gefäßen.

8. Ausreichend schlafen

Ausreichender und entspannender Schlaf ist für eine gesunde Lebensführung ebenfalls sehr wichtig. Schlaf und Herzgesundheit hängen eng zusammen. Wer sich nach ausreichend Schlaf morgens trotzdem müde und gerädert fühlt, sollte prüfen lassen, ob eine Atemstörung im Schlaf besteht.

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Experte: Schrittweise zu einem gesunden Herz

Ein Fehler vieler Menschen, die einen gesunden Lebensstil umsetzen möchten: Sie nehmen sich zu viel vor. Herzspezialist Schwaab rät daher, langsam zu beginnen: "Überlegen Sie, was Sie zuerst angehen möchten, und versuchen Sie nicht, alles auf einmal zu ändern." Schon einzelne Maßnahmen wie der Rauchstopp oder mehr Bewegung könnten das Risiko für eine KHK um 50 Prozent senken.

Wichtig sei vor allem, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder hohe Cholesterinwerte nicht nur zu kennen, sondern auch konsequent zu behandeln – mit Medikamenten und einem veränderten Lebensstil.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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