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Prostatakrebs: Medikamenten-Kombination verbessert Überlebenschance


"Echter Gamechanger" für Prostatakrebs
Medikamenten-Kombination senkt Sterberisiko deutlich


24.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Warten auf den MRT-Scan: Bildgebende Verfahren können dabei helfen, einen Prostatakrebs-Rückfall zu erkennen.Vergrößern des Bildes
Warten auf den MRT-Scan: Bildgebende Verfahren können dabei helfen, einen Prostatakrebs-Rückfall zu erkennen. (Quelle: Tashi-Delek/getty-images-bilder)
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Ein neuer Therapieansatz könnte für Männer mit erneut auftretendem Prostatakrebs lebensrettend sein. Die beiden Medikamente sind als Einzeltherapie schon lange erprobt.

Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Wird er früh erkannt und rechtzeitig behandelt – etwa operativ entfernt oder bestrahlt –, ist die Prognose in den meisten Fällen sehr gut.

Doch bei bis zu 30 Prozent der Patienten kehrt der Prostatakrebs trotz einer OP oder Bestrahlung zurück und birgt das Risiko von Metastasen. Eine bittere Diagnose, denn oft blieb in diesen Fällen bisher nur eine Hormontherapie – ohne Aussicht auf längeres Überleben. Nun zeigt eine neue, internationale Studie: Die Kombination der klassischen Hormontherapie mit dem Medikament Enzalutamid verlängert das Leben der Patienten deutlich. Die Studie wurde im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht und kürzlich auf dem Kongress der European Society for Medical Oncology in Berlin vorgestellt.

Gut zu wissen

Das Prinzip der klassischen Hormontherapie ist es, dem Körper das männliche Geschlechtshormon Testosteron zu entziehen oder seine Wirkung abzuschwächen. Dies geschieht durch Medikamente oder eine Entfernung der Hoden. Denn Testosteron lässt die Prostatazellen schneller wachsen und sich vermehren, insbesondere die Krebszellen.

Enzalutamid ist ein sogenannter Androgenrezeptor-Antagonist. Auch er blockiert die Wirkung von Androgenen wie Testosteron und hemmt so das Tumorwachstum in der Prostata. Diese Wirkstoffe kommen in der Regel nur dann zum Einsatz, wenn die klassische Hormontherapie nicht wirkt. Seit 2021 kommt Enzalutamid aber auch für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs infrage, bei denen die klassische Hormonblockade wirkt – eine wichtige Voraussetzung für die neue Kombinationstherapie.

Studie an Risikopatienten durchgeführt

Für die Studie untersuchten die Forscher mehr als 1.000 Prostatakrebs-Patienten aus 244 Kliniken in 17 Ländern. Bei allen Patienten stieg nach der Operation oder Strahlentherapie der PSA-Spiegel im Blut der Patienten rapide an – ein Anzeichen eines wiederkehrenden Prostatakrebses. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und erhielten entweder die Standard-Hormontherapie mit Leuprorelin, nur Enzalutamid oder eine Kombination aus beiden.

Stephen Freedland, Co-Leiter der Studie, erklärt in einer Pressemeldung: "Wir wissen, dass bei diesen Patienten ein hohes Risiko besteht, dass sie Metastasen entwickeln und an ihrem Krebs sterben, wenn wir ihnen keine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit bieten."

Mehr Männer leben länger als acht Jahre weiter

Das Ergebnis: Die Kombination der beiden Therapien verlängerte das Leben der Patienten deutlich. Nach acht Jahren lebten noch knapp 79 Prozent der Männer, die beide Medikamente erhielten. Bei alleiniger Hormontherapie waren es nur rund 69 Prozent, bei alleiniger Enzalutamid-Therapie 73 Prozent. Damit sinkt das Sterberisiko durch eine Kombinationstherapie um mehr als 40 Prozent im Vergleich zur derzeitigen Hormontherapie.

"Die Hormontherapie, die wir den Patienten seit 30 Jahren anbieten, hat die Überlebenschancen nicht verbessert, und auch nichts anderes. Deshalb sind diese Ergebnisse ein echter Gamechanger", erklärt Freedland.

Hyung Kim, Leiter der Abteilung für Urologie am beteiligten Cedars-Sinai Medical Center, ergänzt: "Die neueste Analyse ergänzt frühere Studien, die zeigten, dass Enzalutamid die Überlebenschancen bei anderen Prostatakrebserkrankungen signifikant verbessert und die Art und Weise verändern wird, wie wir uns um unsere Patienten kümmern."

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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