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Schlafprobleme im Alter: Studie findet Risikofaktoren – und was hilft


Neue Studie
So schlafen Senioren besser


28.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Stundenlang wach: Im Alter verändert sich der Schlaf - aber nicht alles muss man hinnehmen.Vergrößern des Bildes
Stundenlang wach liegen: Altersbedingte Veränderungen können der Grund sein, müssen es aber nicht. (Quelle: Ridofranz/getty-images-bilder)
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Viele ältere Menschen finden nachts kaum Ruhe. Doch anstatt Hilfe zu suchen, nehmen sie ihre Schlafprobleme oft stillschweigend hin. Dabei können diese schwere Folgen haben.

Fast die Hälfte aller über 65-Jährigen in Deutschland schläft schlecht. Die Betroffenen wachen häufig auf, finden nur schwer in den Schlaf zurück und fühlen sich morgens erschöpft, obwohl die Gesamtschlafdauer meist gleich bleibt. Der Grund liegt oft in altersbedingten Veränderungen des Schlafs: Die Tiefschlafphasen werden kürzer, Reize wie Geräusche wecken schneller auf.

Diese altersbedingten Veränderungen werden aber häufig durch chronische Erkrankungen, schlechte Schlafgewohnheiten und Medikamente verstärkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie. Dabei seien viele dieser Risikofaktoren für schlechten Schlaf vermeidbar oder zumindest behandelbar, so die Autoren. Die Studie wurde kürzlich in der Fachzeitschrift "European Geriatric Medicine" veröffentlicht.

Schlafstörungen bei Senioren stark verbreitet

Für die Studie analysierte ein internationales Team die Gesundheitsakten von mehr als 21.000 Menschen ab 65 Jahren, die zwischen 2016 und 2021 in einem Pflegeheim lebten. Die Forscher verfolgten, wer im Laufe der fünf Jahre Schlafstörungen entwickelte oder sich davon erholte.

Zu Beginn hatten fast 22 Prozent der Bewohner Schlafprobleme, wobei die Häufigkeit in den Einrichtungen stark variierte. Sie lag zwischen drei und 56 Prozent. Innerhalb eines Jahres entwickelten etwa zehn Prozent der Bewohner, die gut geschlafen hatten, neue Schlafprobleme, während sich bei der Hälfte der Bewohner mit bestehenden Problemen eine Besserung zeigte.

Acht Risikofaktoren begünstigen Schlafprobleme im Alter

Die Studie identifizierte neun Risikofaktoren für neu auftretende oder anhaltende Schlafprobleme. Dazu zählen:

Für Bewohner von Pflegeheimen war die Neueinweisung zudem ein Risikofaktor für Schlafprobleme. Besonders bei Menschen, die tagsüber schliefen oder Beruhigungsmittel einnahmen, war die Wahrscheinlichkeit gering, ihre Schlafstörung innerhalb von fünf Jahren zu kurieren.

Schlafstörungen haben gesundheitliche Folgen

John Hirdes, Studienautor und Professor an der Waterloo School of Public Health Sciences, erklärt in einer Pressemitteilung: "Schlechter Schlaf ist eng mit negativen gesundheitlichen Folgen verbunden, darunter einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kognitiven Abbau und Depressionen. Schlechter Schlaf führt außerdem häufig zu einem erhöhten Medikamentenkonsum, was wiederum das Risiko von Stürzen, Delirium und anderen Komplikationen erhöhen kann."

Allerdings könne man viele dieser Risikofaktoren beeinflussen, so Hirdes. "Eine bessere Behandlung von Schmerz, eine Überprüfung der Medikamente und bessere Schlafgewohnheiten können einen echten Unterschied machen."

Überdies sind regelmäßige Schlafenszeiten, ausreichend Bewegung und das Vermeiden von Fernsehen, Computer- oder Smartphone-Nutzung kurz vor dem Schlafengehen hilfreich. Laut den Berufsverbänden für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie kann es zudem helfen, eine niedrigere Temperatur im Schlafzimmer oder eine härtere Matratze auszuprobieren. Denn mit zunehmendem Alter können sich die Anforderungen verändern und auch alte Gewohnheiten zu Störfaktoren werden. Und: Psychische Belastungen wie Einsamkeit, Konflikte oder Stress wirken sich in jedem Lebensalter ebenfalls negativ auf den Schlaf aus.

Schlafprobleme in Pflegeheimen belasten das Gesundheitssystem

Sophiya Benjamin, Alterspsychiaterin und ebenfalls Professorin in Waterloo, weist auf ein weiteres Problem der Schlafprobleme hin, das speziell Pflegeheime betrifft: "Schläft der Bewohner schlecht, kann dies Stress und Burnout beim Personal verstärken und letztlich die Pflegequalität beeinträchtigen."

Benjamin empfiehlt, die Schlafqualität routinemäßig in die Gesundheitsüberwachung von Pflegeheimen zu integrieren. Wenn möglich, sollten dort zudem nicht medikamentöse Strategien zur Verbesserung der Erholung erforscht werden. "Einrichtungen sollten auch auf Umweltfaktoren wie Lärm, Beleuchtung und nächtliche Routinen achten", erklärt sie.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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