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Tranexamsäure: Ema warnt vor tödlichen Anwendungsfehlern im OP


Tödliche Fehler im OP
Bewährtes Medikament zur Blutstillung erhält Warnhinweis

Von t-online, mra

03.11.2025Lesedauer: 2 Min.
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Verwechslungsgefahr im OP-Saal: In seltenen Fällen werden Medikamente falsch verabreicht. (Quelle: German Adrasti/getty-images-bilder)
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Tranexamsäure gilt als zuverlässiges Mittel zur Blutstillung. Doch bei falscher Anwendung kann es lebensgefährlich werden. Die europäische Arzneimittelbehörde warnt nun eindringlich.

Blutungen während Operationen, Unfällen oder nach Geburten lassen sich mit Tranexamsäure wirksam stoppen. Das Medikament verhindert, dass sich bereits gebildete Blutgerinnsel zu schnell wieder auflösen. Es wird seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Doch neue Warnungen zeigen: Bei falscher Anwendung droht höchste Gefahr.

Mehrere Todesfälle durch Anwendungsfehler

Der Pharmakovigilanzausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) weist jetzt auf ein schwerwiegendes Risiko hin. In mehreren EU-Staaten kam es zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen, weil Tranexamsäure versehentlich nicht in die Vene, sondern in den Rückenmarkskanal gespritzt wurde – also intrathekal oder epidural. Derartige Verwechslungen führten zu heftigen Rückenschmerzen, Krämpfen, Herzrhythmusstörungen und in manchen Fällen sogar zum Tod.

Oft wurde das Medikament mit Lokalanästhetika verwechselt, die im gleichen Umfeld, etwa im OP oder Kreißsaal, zum Einsatz kommen. Denn auch diese werden über die Wirbelsäule verabreicht. Eine einzige falsche Spritze genügte, um die Patientensicherheit massiv zu gefährden.

Ema fordert klare Maßnahmen

Um solche Fehler künftig zu verhindern, ruft die Ema Krankenhäuser und Kliniken zu umfassenden Sicherheitsvorkehrungen auf. Dazu zählen:

  • Deutliche Kennzeichnung: Spritzen und Infusionslösungen mit Tranexamsäure müssen gut sichtbar mit dem Hinweis "Nur zur intravenösen Anwendung" beschriftet sein.
  • Strikte Trennung: Tranexamsäure darf nicht gemeinsam mit Medikamenten gelagert werden, die typischerweise ins zentrale Nervensystem gespritzt werden, etwa Betäubungsmittel.
  • Schulung und Aufmerksamkeit: Besonders in Operationssälen oder Anästhesiebereichen sollten klare Abläufe festgelegt werden, um Verwechslungen zu vermeiden.

Verpackung wird überarbeitet

Künftig sollen auch die Produktinformationen und Verpackungen aller betroffenen Arzneimittel europaweit überarbeitet werden. Warnhinweise werden deutlicher hervorgehoben. Außerdem plant die Ema, sogenannte Rote-Hand-Briefe zu versenden. Dabei handelt es sich um spezielle Sicherheitsinformationen für medizinisches Fachpersonal.

Trotz Risiken unverzichtbar

Tranexamsäure bleibt trotz dieser Warnung ein wichtiges Medikament in der Notfallmedizin, Chirurgie und Geburtshilfe. Die aktuelle Sicherheitsbewertung zeigt: Auch altbewährte Arzneien erfordern höchste Sorgfalt. Ein Moment der Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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