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Studie: Ibuprofen könnte Gebärmutterkrebs-Risiko bei Frauen senken


Chancen und Risiken
Beliebtes Schmerzmittel soll Frauen vor Krebs schützen


Aktualisiert am 04.11.2025Lesedauer: 2 Min.
Frau hält Tabletten in der Hand, neben ihr ein Glas WasserVergrößern des Bildes
Gegen Schmerzen: Ibuprofen gehört zu den meistgenutzten Wirkstoffen in Deutschland. (Quelle: Liderina/getty-images-bilder)
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Krebs ist einer der häufigsten Todesgründe in Deutschland. Eine neue Studie zeigt jetzt, dass Ibuprofen bei der Bekämpfung helfen könnte. Doch eine Expertin warnt.

Viele Menschen greifen regelmäßig zu Ibuprofen. Es wirkt gegen Kopfschmerzen, Regelschmerzen und auch Entzündungen. Eine aktuelle Studie zeigt nun: Das beliebte Schmerzmittel scheint noch mehr zu können. Frauen, die das Medikament regelmäßig einnehmen, könnten ein deutlich geringeres Risiko für Gebärmutterkrebs haben. Diese Krebsart ist der häufigste Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane und tritt vor allem nach den Wechseljahren auf. Jedes Jahr erkranken etwa 11.000 Frauen in Deutschland daran.

Große Langzeitstudie bringt überraschende Ergebnisse

Für ihre Analyse, die kürzlich im "European Medical Journal" veröffentlicht wurde, begleiteten Forscher über zwölf Jahre lang mehr als 42.000 Frauen im Alter zwischen 55 und 74 Jahren. Ein Teil von ihnen nahm regelmäßig Ibuprofen, mindestens 30 Tabletten im Monat. Der andere Teil nahm das Medikament seltener, weniger als vier Tabletten im Monat.

Das Ergebnis: Frauen mit regelmäßiger Ibuprofen-Einnahme hatten ein um 25 Prozent geringeres Risiko, an Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken. Bei einem anderen bekannten Schmerzmittel, Acetylsalicylsäure (ASS), ließ sich dieser Effekt nicht beobachten.

Besonders auffällig: Bei Frauen mit einer zusätzlichen Herzerkrankung war der Schutzeffekt sogar noch stärker. Die Forscher führen diese Wirkung auf die entzündungshemmenden Eigenschaften von Ibuprofen zurück. Denn Entzündungsprozesse gelten als ein wichtiger Faktor in der Krebsentstehung.

Hinweise auch bei anderen Krebsarten

Schon länger untersuchen Wissenschaftler die Rolle von sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), zu denen auch Ibuprofen gehört, in der Krebsprävention. Frühere Studien deuten darauf hin, dass Ibuprofen auch das Wachstum von Darmkrebs hemmen und die Rückfallrate senken kann. Es gibt zudem Hinweise auf einen möglichen Schutz vor Lungenkrebs – insbesondere bei Rauchern.

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(Quelle: Kirchner-Media/imago-images-bilder)

Wie Ibuprofen wirkt

Ibuprofen blockiert Enzyme, sogenannte Cyclooxygenasen (COX-1 und COX-2), die an der Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen beteiligt sind – den Prostaglandinen. Dadurch wirkt es schmerzstillend, fiebersenkend und entzündungshemmend. Erwachsene nehmen in der Regel 200 bis 400 Milligramm pro Einzeldosis.

Ibuprofen zur Krebsprävention nicht empfohlen

Trotz der vielversprechenden Ergebnisse warnen Fachleute ausdrücklich vor einer Selbstbehandlung zur Krebsprävention mit Ibuprofen. Der Wirkstoff sei nicht harmlos und könne teils schwere Nebenwirkungen hervorrufen.

"Sehr häufig (in mehr als 1 von 10 Fällen) kommt es zu Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung", erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID) am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Vor allem ältere Menschen hätten zudem ein erhöhtes Risiko für Magen-Darm-Blutungen oder sogar lebensbedrohliche Perforationen des Magens mit tödlichem Ausgang.

Derzeit spreche sich die medizinische Leitlinie zum Gebärmutterkörperkrebs in Deutschland ausdrücklich gegen die vorbeugende Einnahme von Ibuprofen aus, betont Weg-Remers.

Weitere Forschung nötig

"Auch wenn der Zusammenhang zwischen Ibuprofen und geringerem Krebsrisiko spannend ist, braucht es weitere Studien", so auch die Studienautoren. Erst dann könne geprüft werden, ob Ibuprofen tatsächlich gezielt zur Krebsvermeidung eingesetzt werden kann – und bei wem.

Bis dahin gilt: Das Schmerzmittel ist kein Wundermittel und sollte nie ohne ärztlichen Rat dauerhaft eingenommen werden.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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