Mangel oder Überdosierung möglich Wie Vitamine den Körpergeruch verändern

Plötzlich riecht der Körper anders – stechend, faulig oder nach Fisch. In vielen Fällen ist die Ursache harmlos. Manchmal kann aber auch ein Vitaminmangel dahinterstecken.
Ein unangenehmer Körpergeruch muss nicht immer Anzeichen mangelnder Hygiene sein. In einigen Fällen ist er ein Warnsignal des Körpers. Denn wenn Schweiß, Urin oder der Atem plötzlich ungewohnt riechen, können bestimmte Erkrankungen oder Medikamente dahinterstecken. Und sogar Vitamine können den Körpergeruch beeinflussen – sowohl bei einer Über- als auch bei einer Unterversorgung.
Überdosierung von Nahrungsergänzungsmitteln
Wer regelmäßig zu viel Vitamin B2 oder einen Vitamin-B-Komplex einnimmt, kann einen anderen Körpergeruch entwickeln. Vor allem der Urin ist betroffen. Er bekommt einen stechenden, chemischen Geruch. Und: Der Urin wird leuchtend gelb. Verantwortlich dafür ist Riboflavin (Vitamin B2), das wasserlöslich ist und bei einer Überdosierung mit dem Urin ausgeschieden wird. Dieser Effekt ist harmlos, weist aber darauf hin, dass Sie weniger von dem Vitamin benötigen.
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Ein anderes Beispiel für ein Nahrungsergänzungsmittel, das den Körpergeruch verändert, ist L-Carnitin. Der Körper stellt diese Aminosäure-Verbindung selbst her, doch viele Sportbegeisterte nehmen es zusätzlich als Nahrungsergänzung ein. Denn der Stoff spielt eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung. In zu hohen Dosen kann L-Carnitin jedoch einen unangenehmen fischartigen Körper- und Mundgeruch auslösen. Denn der Körper muss das überschüssige Carnitin ausscheiden. Dabei entstehen Abbauprodukte, die streng riechen – oft, ohne dass die Betroffenen selbst den Geruch wahrnehmen. Eine einfache Lösung: Dosis reduzieren. Der Fischgeruch verschwindet meist innerhalb weniger Tage.
Vitamin-C-Mangel verursacht fauligen Körpergeruch
Ein starker Mangel an Vitamin C kann zu Skorbut führen – eine heute seltene, aber ernsthafte Mangelkrankheit. Neben Zahnfleischbluten, Müdigkeit und Immunschwäche gehört auch ein fauliger Körpergeruch zu den möglichen Anzeichen. Dieser entsteht, weil der Körper ohne ausreichend Vitamin C kein Kollagen mehr bildet. Die Haut beginnt zu zerfallen – und das zeigt sich auch an Mundgeruch und am Geruch des Schweißes. In der Regel genügt eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, um einem Vitamin-C-Mangel vorzubeugen.
Vitamin-D-Mangel beeinflusst Geruchssinn
Auch ein Vitamin-D-Mangel beeinflusst den Geruch, aber anders als Vitamin C. Denn das Sonnenvitamin verändert nicht den Körpergeruch, dafür aber den Geruchssinn. Studien weisen darauf hin, dass ein Vitamin-D-Mangel an dem Verlust des Geruchssinns beteiligt sein könnte. Andersherum bessert sich das Riechvermögen, wenn ein Mangel an Vitamin D behandelt wird. Besonders bei älteren Menschen, deren Geruchssinn oft ohnehin eingeschränkt ist, kann das die Lebensqualität deutlich steigern.
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Was noch den Körpergeruch beeinflusst
Auch andere Stoffe in Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln können den Körpergeruch verändern – wenn auch meist nur subtil. Wer viele schwefelhaltige Lebensmittel wie Knoblauch, Zwiebeln oder Kohlarten isst, sondert zum Beispiel flüchtige Schwefelverbindungen über die Haut ab. Diese können den Körpergeruch vorübergehend verschärfen.
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Gleiches gilt für lecithinhaltige Lebensmittel (wie Ei, Sojabohnen, Erdnüsse oder Fleisch). Sie können zu einem leicht muffigen Körpergeruch und fauligem Uringeruch führen. Und auch intensive Gewürze wie Curry, übermäßiger Alkoholkonsum oder Stress können den Körpergeruch verändern.
Fazit
Ein veränderter Körpergeruch ist nicht immer nur ein Hygieneproblem. Oft steckt eine Veränderung im Stoffwechsel oder Nährstoffhaushalt dahinter – zum Beispiel durch eine Überdosierung von Nahrungsergänzungsmitteln oder einen Mangel. Wer seine Ernährung kritisch überprüft, mögliche Vitaminpräparate hinterfragt und bei Bedarf ärztlichen Rat einholt, kann den unangenehmen Gerüchen oft schnell entgegenwirken.
- clevelandclinic.org: "Body Odor: Causes, Changes, Underlying Diseases & Treatment" (Stand: März 2022; Englisch)
- verbraucherzentrale.de: "Ohne L-Carnitin keine Fettverbrennung?". (Stand: Juli 2025)
- springermedizin.de: "Was der Uringeruch Ärzten und Patienten verrät". (Stand: Dezember 2022)
- clevelandclinic.org: "Scurvy: Symptoms, Causes, Diagnosis, and Treatment" (Stand: Oktober 2022; Englisch)
- ncbi.nlm.nih.gov: "Smelling the Disease: Diagnostic Potential of Breath Analysis" (Stand: Februar 2023; Englisch)
- cambridge.org: "Vitamin D and smell impairment: a systematic literature review" (Stand: November 2022; Englisch)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.