Neue Zeckenart breitet sich aus
Im Sommer ist eine
Die subtropische Zeckenart der Gattung Hyalomma marginatum ist erstmals in Österreich entdeckt worden, wie Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien bestätigen. Grund: Der trockene Sommer 2018 begünstigte die Ausbreitung der exotischen Blutsauger, die sonst vorwiegend im Mittelmeerraum, Asien und Nordafrika vorkommen.
Überträger des Krim-Kongo-Fiebers
Hyalomma-Arten gelten als Überträger gefährlicher Krankheiten, unter anderem des Krim-Kongo-Fiebers, bei dem innere Blutungen auftreten können. Gefunden wurde ein Exemplar der Hyalomma in Österreich an einem Pferd im Raum Melk, westlich von Wien.
Bei der Untersuchung der Zecke konnte zwar das Krim-Kongo-Fieber-Virus ausgeschlossen werden. Allerdings wurden die gefährlichen Bakterien Rickettsia aeschlimannii festgestellt, die beim Menschen verschiedene Krankheiten wie Fleckfieber auslösen können. Vermutlich wurde die Zecke über Zugvögel eingeschleppt.
Fund von mehreren Exemplaren in Deutschland
Experten der Universität Hohenheim und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr wiesen im Sommer 2018 sieben Exemplare der Gattung Hyalomma in Deutschland nach und befürchten, dass die Blutsauger sich hierzulande ausbreiten könnten, wie die Uni Hohenheim mitteilte.
Die vergleichsweise großen Tiere mit den auffällig gestreiften Beinen tauchten im Raum Hannover, in Osnabrück und in der Wetterau allesamt an Nutztieren, an Pferden und einem Schaf auf. Ein Exemplar trug ein gefährliches Bakterium in sich, einen bekannten Erreger des Zeckenfleckfiebers.
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Die erwachsenen Zecken saugen Blut vor allem an großen Tieren. Auch der Mensch ist ein potenzieller Wirt. Bislang gab es lediglich zwei Einzelfunde der tropischen Zeckenart in den Jahren 2015 bis 2017.
Zecken breiten sich aus
Überraschend ist das Auftreten von Hyalomma-Zecken in Deutschland für Experten nicht. Wegen der Klimaerwärmung sei grundsätzlich mit immer mehr wärmeliebenden Zecken zu rechnen. Ixodes inopinatus aus dem Mittelmeerraum beispielsweise habe sich inzwischen bis Dänemark ausgebreitet.
- Veterinärmedizinische Universität Wien
- AFP