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Magengeschwür: Stress ist nicht Hauptursache


Magengeschwür
Magengeschwür kommt nicht durch Stress

vdb

Aktualisiert am 10.08.2011Lesedauer: 3 Min.
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Frau mit Magenschmerzen - es könnte ein Geschwür sein.Vergrößern des Bildes
Frau mit Magenschmerzen - es könnte ein Geschwür sein. (Quelle: imago)

Wochenlange Hektik im Job, da fürchtet so manch einer ein Magengeschwür zu bekommen. Tatsächlich wurde bis Mitte der 1980er Jahre angenommen, psychischer Druck, viel Kaffee und ungesunde Ernährung seien die Hauptursachen für ein Magengeschwür. Das stimmt so nicht, denn die häufigste Ursache ist das Bakterium Helicobacter pylori. Es ist eines der wenigen Bakterien, die im Milieu der Magensäure überleben. Wir verraten, wie Sie ein Magengeschwür erkennen und wie es im Ernstfall behandelt wird.

Bakterium ist häufigste Ursache für Magengeschwür

Der Name Magengeschwür bezeichnet eine Wunde in der Magenwand, die sich nicht nur über die Magenschleimhaut erstreckt, sondern bis in die tiefer liegenden Muskelschichten reicht. Ein solches Geschwür entwickelt sich, wenn Magensäure und schützende Faktoren der Magenschleimhaut wie neutralisierende Salze aus dem Gleichgewicht geraten. Dafür ist das Bakterium häufigste Auslöser: "Helicobacter ist für 80 Prozent aller Magengeschwüre verantwortlich", sagt Dr. Ahmed Madisch, Gastroenterologe am Klinikum Hannover. Beruflicher Stress hingegen sei nicht auslösend. Jedoch erleidet nicht jeder, der mit Helicobacter infiziert ist, ein Magengeschwür. "Das Bakterium ist bei 20 Prozent der gesunden Erwachsenen nachweisbar, ein Teil von ihnen bekommt ein Geschwür. Warum andere infizierte Personen nicht betroffen sind, wissen wir nicht", so Madisch. Weitere Faktoren wie Rauchen und die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln wie Aspirin oder Cortison begünstigen die Entstehung eines Magengeschwürs, auch bei Menschen die Helicobacter nicht in sich tragen.

Magengeschwür wird häufig mit Sodbrennen verwechselt

Typisches Symptom für ein Magengeschwür ist ein drückender oder brennender Schmerz im Oberbauch, den manche Betroffene zunächst als Sodbrennen abtun. In einigen Fällen verursacht das Magengeschwür Übelkeit oder Appetitlosigkeit. Auch im Zwölffingerdarm kann es zu Geschwüren kommen. Typische Symptome für ein solches Geschwür im Darmtrakt sind ein Schmerz bei leerem Magen und Beschwerden beim Essen. Bei all diesen Anzeichen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Mit einer Magenspiegelung kann er ein mögliches Geschwür leicht erkennen und andere Krankheiten ausschließen.

Bei Nichtbehandlung drohen Magenblutungen

Wenn ein Magengeschwür unbehandelt bleibt und die Beschwerden durch Schmerzmittel eingedämmt werden, kann es zu Komplikationen wie Blutungen kommen. Sichtbar werden sie durch schwarzen Stuhlgang. Die Färbung entsteht, wenn das Blut im Darm durch sauren Magensaft versetzt wird. Starke Magenblutungen können dazu führen, dass die rote Flüssigkeit erbrochen wird. In einigen Fällen kommt es zu einem Durchbruch des Geschwürs in die Bauchhöhle, der eine Bauchfellentzündung auslösen kann. Aber auch ein Krebsrisiko besteht: "Wird ein Magengeschwür nicht behandelt, kann sich in wenigen Fällen daraus ein Karzinom bilden", warnt Facharzt Madisch.

Rechtzeitige Behandlung ist wichtig

Wird das Magengeschwür rechtzeitig diagnostiziert, helfen meist einfache Behandlungsmethoden aus. Bei einem durch das Bakterium Helicobacter ausgelösten Magengeschwür werden meist ein Antibiotikum und ein Säure reduzierendes Medikament verabreicht. Liegt keine bakterielle Infektion vor, wird die Krankheit nur mit einem Säure hemmenden Präparat behandelt. Ohne die aggressive Wirkung der Magensäure kann das Geschwür von alleine abheilen. Die Therapie braucht in der Regel nicht viel Zeit: "Die Behandlung des Bakteriums mit einem Antibiotikum dauert sieben Tage, die mit einem Säure reduzierenden Mittel ist in der Regel nach zwei bis vier Wochen abgeschlossen", so Madisch. Jedoch sollte nach Ende der Therapie eine zweite Magenspiegelung durchgeführt werden, da ein Magenkrebs bei der ersten Spiegelung möglicherweise unentdeckt blieb.

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  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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