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Wespen: Warum die Tiere im Spätsommer so aggressiv sind


Fliegende Störenfriede
Warum Wespen im Spätsommer so aggressiv sind

jlu/t-online

24.08.2011Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Wespen: Im Spätsommer gehen die Tiere vor allem an zuckerhaltige Lebensmittel.Vergrößern des Bildes
Im Spätsommer brauchen Wespen vor allem Zucker. (Quelle: dpa)

Wer mit einem Stück Kuchen oder einem Glas Apfelsaft draußen sitzt, den umschwirren derzeit bereits nach wenigen Sekunden die ersten Wespen. Wenn man nicht aufpasst oder falsch reagiert, droht sogar ein Wespenstich. Doch warum sind die Tiere gerade jetzt so aggressiv? Darüber haben wir mit einem Insektenexperten gesprochen und geben zehn Tipps gegen Wespen.

2011 gibt es mehr Wespen

Die Wespensaison beginnt eigentlich schon im Frühling. Sobald es warm genug ist, schlüpfen die Königinnen - je wärmer es ist, desto mehr Tiere entwickeln sich. Dies war dieses Frühjahr der Fall: "Die Bedingungen für Wespen waren ideal, es war warm und trocken", erklärt Julian Heiermann, Insektenexperte beim Naturschutzbund Deutschland (NABU). Da es mehr Königinnen als sonst gab, wurden auch mehr Eier gelegt. Aus denen schlüpften ab Juni die ersten Arbeiterinnen. Jetzt im Spätsommer ist das Wespenvolk am größten. Ab September finden die Tiere kaum noch Nahrung, außerdem machen ihnen dann die sinkenden Temperaturen zu schaffen. Bis Mitte Oktober sind in der Regel alle Wespen gestorben. Nur die Jungköniginnen suchen sich einen Überwinterungsplatz, um im Frühling ein neues Volk zu gründen.

Im Spätsommer brauchen Wespen Zucker

Laut Heiermann erweckt die große Wespenschar in diesem Jahr den Eindruck, dass die Tiere besonders aggressiv sind. Ein weiterer Grund für die Angriffslust der Insekten: Im Spätsommer ändern Wespen ihre Nahrungssuche. Bis etwa Mitte August ernähren sie sich hauptsächlich von Eiweiß in Form von Insekten oder Fleisch. Damit versorgen sie die Larven. "Sobald sich die erwachsenen Tiere nicht länger um die Brut kümmern müssen, benötigen sie zum Überleben Zucker", weiß Heiermann. Neben Fallobst finden sie diesen vor allem in süßen Lebensmitteln wie Kuchen, Säften oder Limonade.

Wespen sind nicht aggressiv

Besonders zwei der acht in Deutschland lebenden Wespenarten werden dem Menschen lästig: Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Sie gehören zu den Kurzkopfwespen und ihre Nester beherbergen bis zu 120.000 Tiere. Auch wenn es vielen so erscheint, im Grunde sind Wespen nicht aggressiv. "Kommen sie uns nahe, dann nicht in der Absicht, zu stechen, sondern weil sie auf Nahrungssuche sind", gibt der Insektenexperte zu bedenken. Zu einem Stich kommt es meist dann, wenn sich die Tiere bedroht fühlen.

Bloß keine Wespenfallen bauen

So lästig die Tierchen auch sein mögen: Wer gegen sie mit Wespenfallen vorgeht, macht alles meist noch schlimmer. Denn eine Wespe in Not setzt Geruchsstoffe frei und lockt damit andere Wespen an. Ein Mittel, das sich bewährt zur Abwehr hat, ist die Ablenk-Fütterung: Einfach überreife Weintrauben rund zehn Meter vom Ort des Geschehens entfernt aufstellen. Das lockt die Wespen an die Weintrauben und hält sie von Kaffeetafel oder Grilltisch fern. Auch der NABU empfiehlt diese Methode.

Das beste Mittel gegen Wespenstiche ist jedoch, die Wespen in Ruhe zu lassen - auch wenn es schwer fällt. Die Tiere greifen nur an, wenn man nach ihnen schlägt oder ihren Nestern zu Nahe kommt. Und Wespen wegpusten mag dem Menschen als milde Abwehrmaßnahme erscheinen, doch weit gefehlt: Das Kohlendioxid in der Atemluft macht die Tiere aggressiv.

Spucke gegen den Stich

Hat doch mal eine Wespe zugestochen, hilft es, die Stichstelle mit Spucke einzureiben. Der Speichel kann die Insektengifte neutralisieren. Man kann auch Zwiebel- oder Zitronenscheiben auflegen. Wer jedoch nach einem Stich Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen verspürt, muss den Notarzt rufen. Auch stark vergrößerte Quaddeln um den Stich sind ein Fall für den Arzt. Bei solch schwerwiegenden Symptomen handelt es sich um eine Insektengift-Allergie. Bei wem eine Insektengift-Allergie festgestellt wurde, der sollte in der warmen Jahreszeit stets ein Notfall-Set bei sich tragen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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