Hinter Haarausfall kann eine Schilddrüsenstörung stecken
Nervosität, Herzklopfen und Haarausfall können auch von der Schilddrüse kommen. Denn das sind nach Angaben des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) typische Anzeichen einer Überfunktion des Organs, das unter anderem den Energiestoffwechsel reguliert. Auch ein Gewichtsverlust und hervortretende Augäpfel können vorkommen. Welche Symptome auf eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse hinweisen und wann Sie das Organ untersuchen lassen sollten.
Gewichtsverlust kann auf Überfunktion der Schilddrüse hinweisen
Ob man an einer Störung der Schilddrüse leidet, ist oft schwer zu erkennen. Denn Veränderungen an dem Organ beginnen schleichend und es gibt keine eindeutigen Symptome. Zudem sind die Beschwerden am Anfang so gering, dass sie nicht mit einer Funktionsstörung in Verbindung gebracht werden. So kann sich eine Überfunktion dadurch zeigen, dass die Betroffenen abnehmen, schneller schwitzen und Muskeln abbauen, dabei aber genug essen. Weitere Symptome sind Haarausfall, Konzentrationsstörungen, Herzrasen und Schlafstörungen. Das liegt daran, dass die Schilddrüse zu viele Hormone produziert und dadurch den Stoffwechsel beschleunigt.
Bei einer Unterfunktion ist die Haut oft blass
Kann die Schilddrüse nicht genug Hormone herstellen, spricht man von einer Unterfunktion. Die Folge: Der Stoffwechsel funktioniert nur langsam. Blasse Haut, ein gesteigertes Kälteempfinden, Gewichtszunahme und niedriger Blutdruck sind Symptome, die auf eine Erkrankung hindeuten. Ebenso möglich sind Verstopfungen und Muskelkrämpfe.
Sowohl von der Überfunktion als auch von der Unterfunktion sind meistens Menschen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen. Eine unbehandelte Funktionsstörung kann zu Herzrhythmusstörungen, Muskelschwund und, im schlimmsten Fall, zum Tod führen.
Infektion ist häufige Ursache für Schilddrüsenfehlfunktion
Die Ursachen für eine Überfunktion sind vielfältig: Häufig führt die Krankheit Morbus Basedow dazu, dass die Schilddrüse zu viele Hormone bildet. Sie wird entweder vererbt, oder durch eine Virusinfektionen ausgelöst. Auch Jodmangel führt zu einer Überfunktion, verliert aber als Krankheitsursache an Bedeutung. Der Grund: Viele Lebensmittel werden mit Jod angereichert, so dass es in Deutschland kaum noch eine Untervorsorgung mit Jod gibt. Eine Unterfunktion wird hingegen meistens im Laufe des Lebens erworben, zum Beispiel durch eine Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoditis).
Vorbeugen ist kaum möglich
Einer Funktionsstörung der Schilddrüse kann man nur schwer vorbeugen. Auch eine Heilung ist in den meisten Fällen nicht möglich. Doch es gibt verschiedene Ansätze, die Krankheit zu lindern: Je nach dem, welche Ursache die Funktionsstörung hat, kann sie entweder mit Medikamenten oder einer Strahlentherapie behandelt werden. Auch das Entfernen der Schilddrüse ist möglich. Bei einer Unterfunktion erhalten die Betroffenen Medikamente, die die fehlenden Hormone ersetzen. Werden sie ein Leben lang regelmäßig eingenommen, ist der Krankheitsverlauf unkompliziert. Auch ein gesunder Lebensstil kann schützen: Eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Fisch sorgt für eine Ladung Eiweiß und Jod, die die Schilddrüse unterstützen. Vitamin A senkt zudem das Kropfrisiko. Auch Rauchen und Stress erhöhen das Risiko einer Schilddrüsenerkrankung.