Im Vorfeld der Sonnenfinsternis hatten Ärzte eindringlich gewarnt: Der ungeschützte Blick in die Sonne könne schwere Augenschäden hervorrufen. Doch offenbar haben nicht alle Menschen diesen Rat befolgt. So verzeichneten Augenkliniken und Notaufnahmen seit Freitag deutlich mehr Patienten mit Augenproblemen. Das berichtet die Ärztezeitung.
"Nach dem Naturereignis am Freitag Vormittag meldeten sich mehr Patienten als üblich", sagte Dr. Georg Eckert, Sprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschland (BVA) gegenüber der Zeitung.
Überwiegend akute Augenprobleme
So hätten sich allein an der Klinik für Augenheilkunde der Universität Frankfurt am Main bis Montagmittag über 50 Patienten mit Augenproblemen gemeldet. Auch die Berliner Charité sowie die Charlottenklinik für Augenheilkunde in Stuttgart bestätigten höhere Patientenzahlen als üblich.
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In der Regel handelte es sich um akute Probleme. Über irreparable Netzhautschäden nach der Sonnenfinsternis liegen noch keine Zahlen vor.
Akute Verbrennung der Netzhaut schadet dauerhaft der Sehkraft
Doch auch eine akute Verbrennung der Netzhaut kann bleibende Schäden hinterlassen. So berichtet Georg Eckert von einer 17-jährigen Patientin, die mit einer Entzündung der Netzhaut in seine Praxis kam. Die junge Frau müsse mit einer Narbe auf der Netzhaut rechnen und trage in jedem Fall dauerhafte Schäden davon. Ihre Sehkraft sei um 50 Prozent verringert.
Bereits nach der Sonnenfinsternis im Jahr 1999 hatten deutschlandweit rund 3000 Patienten mit Augenprobleme Arztpraxen und Kliniken aufgesucht.