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Finanzreform für Altenpflege – Spahn fordert Diskussion über Alternativen


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Finanzreform für Altenpflege – Spahn fordert Diskussion über Alternativen

Von dpa
Aktualisiert am 17.01.2019Lesedauer: 2 Min.
"Wir müssen noch mal ganz neu austarieren, was die Familien selbst leisten können und wo sie Unterstützung brauchen", sagt Spahn.Vergrößern des Bildes"Wir müssen noch mal ganz neu austarieren, was die Familien selbst leisten können und wo sie Unterstützung brauchen", sagt Spahn. (Quelle: Michael Kappeler./dpa)
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Die Grundsatzdebatte ist eröffnet: Privatversicherte und Beamte rein in die Pflegeversicherung, den Bundeszuschuss erhöhen oder doch ein paar hundert Euro mehr an Sozialabgaben – eines steht fest: Die Menschen werden älter, die Kosten steigen.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Finanzierung der Altenpflege angesichts steigender Kosten reformieren. "Wenn die Beiträge nicht immer weiter steigen sollen, dann wird man auch über andere Finanzierungsmodelle diskutieren müssen", so Spahn in der "Bild"-Zeitung.

Steigen Sozialabgaben auf 50 Prozent?

Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge wird der Beitragssatz angesichts immer zahlreicherer Pflegebedürftiger weiter steigen müssen. Bis zum Jahr 2045 rechnen die Autoren mit einer Steigerung von heute 3,05 auf 4,25 Prozent. Das wären für ein heutiges Durchschnittseinkommen fast 550 Euro mehr im Jahr. Bereits Anfang des Jahres war der Beitragssatz um 0,5 Prozentpunkte angehoben worden.

"Ich möchte einen offenen Dialog unter der Überschrift: Was ist uns Pflege wert? Und wie entwickelt sich das auch in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren in einer älter werdenden Gesellschaft", so Spahn. Auf ein konkretes Finanzierungsmodell wollte der Minister sich zunächst nicht festlegen. "Das ist der Beginn einer Debatte, da möchte ich nicht gleich schon die Ergebnisse vorwegnehmen."

Privatversicherte rein, Steuerzuschuss rauf

Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Karl Lauterbach spricht sich für eine gemischte Finanzierung aus. "Mein Vorschlag: Dass wir die Beiträge langsam erhöhen, die Steuermittel ebenfalls. Dass wir aber auch Beamte und Privatversicherte stärker beteiligen, sonst ist das schlicht ungerecht und Beitragserhöhungen nicht vermittelbar, wenn nicht alle einzahlen."

Die Arbeitgeber warnen vor einer zu starken Anhebung der Sozialbeiträge. Laut dem Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, könnten ohne ein Gegensteuern die Beitragssätze zu den Sozialversicherungen in den nächsten 20 Jahren auf rund 50 Prozent steigen. "Für Wachstum und Beschäftigung wäre das ein Desaster." Kampeter fordert, die Beiträge nicht über 40 Prozent steigen zu lassen.

Grüne fordern Pflegebürgerversicherung

Linke und Grüne fordern eine Einbeziehung der heute Privatversicherten. Die Linke-Pflegeexpertin Pia Zimmermann verlangt auch, die Beitragsbemessungsgrenze abzuschaffen. "Es ist völlig unverständlich, warum Menschen, die viel verdienen, prozentual weniger einzahlen als diejenigen mit weniger Gehalt." In diesem Zusammenhang bekräftigen die Grünen ihre Forderung nach einer Pflege-Bürgerversicherung, bei der alle Bürger und alle Einkommensarten berücksichtigt werden.

Diese Forderung unterstützt auch AWO-Vorstandsmitglied Brigitte Döcker: "Alle Berufsgruppen, Einkommensarten und auch Privatversicherte müssen in die gesetzliche Pflegeversicherung einbezogen werden."

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert, "wie in der Krankenversicherung auch die Pflegeversicherung zusätzlich durch Steuermittel zu finanzieren". Und der Spitzenverband der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen (GKV) hat sich für einen steuerfinanzierten Bundeszuschuss für die Pflegeversicherung ausgesprochen.

Laut Brysch sollten Betroffene und Angehörige für die Pflege keinen Eigenanteil mehr zahlen müssen. "Die Menschen brauchen die Sicherheit, dass die Pflegekosten solidarisch getragen werden."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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