Saufen bis der Arzt kommt - für viele Jugendliche ist das traurige Realität. Doch nicht überall in Deutschland wird gleich viel getrunken. In Süddeutschland werden deutlich mehr Kinder und Jugendliche nach Alkoholexzessen ins Krankenhaus eingeliefert. Laut einem Vorabbericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hält Memmingen den Negativrekord.
Im Süden wird mehr getrunken
Die Zahl Jugendlicher, die nach Alkoholexzessen ins Krankenhaus eingeliefert werden, ist in Süddeutschland zum Teil deutlich höher als in anderen Teilen Deutschlands. Wie der "Spiegel" am Sonntag vorab aus seiner neuen Ausgabe berichtet, hält die Stadt Memmingen in Bayern den Negativrekord mit hochgerechnet 99 Fällen pro 10.000 Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren. Auf Platz zwei und drei folgten Pirmasens in Rheinland-Pfalz mit 89 und Schweinfurt in Bayern mit 83 Fällen, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Krankenhausdaten.
In Berlin und Hamburg sind die Quoten niedriger
Die Großstädte Hamburg und Berlin verzeichneten mit 13 und 14 Fällen auf 10.000 Altersgenossen deutlich niedrigere Quoten. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2011 rund 26.400 Jungen und Mädchen zwischen zehn und 19 Jahren wegen akuten Alkoholmissbrauchs behandelt.
Die Zahlen im Überblick
Die Tabelle zeigt die Krankenhausaufenthalte der zehn- bis 20-Jährigen wegen akuter Alkoholvergiftung. Aufgelistet sind die Fälle je 10.000 Einwohner in der betroffenen Altersgruppe aus dem Jahr 2011.
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Rang | Ort | Quote |
---|---|---|
1 | Memmingen | 99 |
2 | Pirmasens | 89 |
3 | Schweinfurt | 83 |
4 | Fürth | 82 |
5 | Straubing | 79 |
6 | Regensburg | 77 |
7 | Nürnberg | 76 |
7 | Straubing | 76 |
8 | Ansbach | 69 |
9 | Baden-Baden | 65 |
9 | Landshut | 65 |
10 | Worms | 64 |
10 | Kaufbeuren | 64 |
11 | Amberg | 63 |
12 | Erlangen | 62 |
12 | Kreis Birkenfeld | 62 |
Die Folgen von Komasaufen
Für Kinder und Jugendliche ist Alkohol die Droge Nummer eins. Experten zufolge hat jeder zehnte ein Alkohol- oder Drogenproblem. Die Folgen sind nicht zu unterschätzen: Gedächtnis- und Lernstörungen sind möglich, aber auch Depressionen. Studien haben gezeigt, dass schon bei Jugendlichen Hirnschrumpfungsprozesse eintreten wie bei 50- oder 60-jährigen Alkoholikern.
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