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Wie oft Pinkeln ist normal? Harndrang hat viele Auslöser


Ständiger Harndrang
Warum es ein Warnsignal sein kann, wenn man oft auf Toilette muss

Von t-online, mra

Aktualisiert am 13.11.2025Lesedauer: 3 Min.
Harndrang: Wer viel trinkt, muss natürlich auch häufiger auf die Toilette.Vergrößern des Bildes
Harndrang: Wer viel trinkt, muss natürlich auch häufiger auf die Toilette. (Quelle: Ivan-balvan/getty-images-bilder)
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Der eine rennt auf die Toilette, wenn er Wasser sieht, der andere trinkt Unmengen Kaffee und muss trotzdem nicht. Woran liegt das?

Die Blase meldet sich oft genau dann, wenn es am unpassendsten ist – auf der Autobahn, im Meeting oder unterwegs ohne Toilette in Sicht. Drückt sie erst einmal, lässt sich das Gefühl kaum ignorieren. Die Blase will den "flüssigen Abfall" loswerden und beruhigt sich erst wieder, wenn sie entleert ist.

Harndrang hat viele Auslöser

Oft spielt die Psyche eine entscheidende Rolle. Allein der Gedanke, dass keine Toilette in der Nähe ist oder die Situation unpassend erscheint, löst Nervosität aus – und damit Harndrang, obwohl die Blase eigentlich noch kaum gefüllt ist. Flüssigkeit braucht etwa zwei Stunden, bis sie in der Blase ankommt. Wer gerade erst auf der Toilette war, hat also nicht wenige Minuten später wieder eine volle Blase.

Auch äußere Reize können Harndrang auslösen: das Geräusch von plätscherndem Wasser oder der Anblick eines vollen Glases. Das Gehirn verknüpft diese Stimuli mit dem Gefühl einer vollen Blase und löst den Drang zum Wasserlassen aus – ein Reflex, den manche Menschen stärker ausgeprägt haben als andere.

Harndrang ist individuell

Blasensensoren bestimmen maßgeblich, wann Harndrang entsteht. Die weibliche Blase fasst etwa 400 Milliliter, die männliche etwa 500 Milliliter. Wer täglich rund zwei Liter trinkt, muss im Durchschnitt vier- bis fünfmal auf die Toilette. Doch bei vielen melden sich die Sensoren deutlich früher – manchmal schon bei 200 Millilitern. Je empfindlicher sie reagieren, desto schneller entsteht Harndrang.

Vor allem Frauen leiden häufig unter einer sogenannten überaktiven Blase. Rund 70 Prozent der Betroffenen sind weiblich. Warum das so ist, bleibt unklar. Wer unter dem ständigen Drang leidet, sollte ärztlichen Rat einholen. Es gibt Medikamente, die die Empfindlichkeit der Blase reduzieren und den Alltag erleichtern.

Das bewusste Einhalten des Urins, um die Blase "zu trainieren", funktioniert dagegen nicht. Harndrang ist ein Reflex, der sich nicht steuern lässt. Wer den Harn zu lange zurückhält, riskiert Schmerzen, Übelkeit und im schlimmsten Fall einen Beckenbodenkrampf.

Wer nicht geht, wenn er muss, belastet die Nieren

Wird der Harndrang regelmäßig ignoriert, kann Harn über die Harnleiter zurück in die Nieren gedrückt werden. Kommt das häufig vor, drohen langfristige Schäden am Nierengewebe, die sich nicht rückgängig machen lassen. Deshalb gilt: Die Toilette aufsuchen, sobald die Blase eindeutig drückt.

Häufiger Harndrang: meist harmlos

In den meisten Fällen ist häufiges Wasserlassen kein Grund zur Sorge. Warnsignale wie Blut im Urin, starke Schmerzen oder Fieber sollten jedoch immer abgeklärt werden. Auch ein plötzlich verstärkter Harndrang kombiniert mit großem Durst kann auf einen Diabetes mellitus hinweisen. Dann ist eine ärztliche Untersuchung wichtig.

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Ein verbreiteter Irrglaube betrifft Kaffee: Er wirkt nicht harntreibend. Das Koffein erreicht die Blase nicht in einer Konzentration, die die Sensoren beeinflussen könnte. Der Harndrang entsteht schlicht, weil die Flüssigkeit ausgeschieden wird. Alkohol hingegen verstärkt den Harndrang, da er das Hormon ADH beeinflusst, das den Wasserhaushalt reguliert.

Wenn ständiger Harndrang zum Schmerz wird

Tritt der Drang häufig auf – vor allem nachts – und kommen Unterleibsschmerzen hinzu, kann ein Blasenschmerzsyndrom dahinterstecken. Die Beschwerden ähneln einer Blasenentzündung, doch Antibiotika helfen nicht. Ursache ist eine Schädigung der inneren Schutzschicht der Blase.

Die Behandlung erfolgt je nach Stadium:

  • Bei einer Blasenspiegelung lassen sich kleine Schleimhauteinrisse oder Geschwüre entfernen.
  • Medikamente können helfen, eine neue Schutzschicht aufzubauen.
  • Auch bestimmte Antidepressiva kommen zum Einsatz.
  • In schweren Fällen bleibt nur eine Operation.

Manche Betroffene profitieren zusätzlich davon, bestimmte Nahrungsmittel zu meiden, etwa solche mit viel Histamin oder solche, die Histamin freisetzen wie Erdbeeren, Tomaten, Ananas, Parmesan, Sauerkraut oder Rotwein. Welche Lebensmittel Beschwerden auslösen, ist individuell verschieden.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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