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Warum trockene Heizungsluft krank macht
Dass viele Menschen im Herbst und Winter von Husten oder Erkältungen geplagt werden, liegt auch an der trockenen Luft durch ständiges Heizen. Eine größere Verdunstung durch trockene Luft macht in den Räumen kursierende Tröpfchenkeime flugfähiger. Sie werden dadurch leichter aufgewirbelt und damit auch leichter eingeatmet, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lungenstiftung, Harald Morr. Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen sind nun besonders gefährdet, da sich ihre Beschwerden durch trockene Heizungsluft noch verstärken.
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Auf trockenen Schleimhäuten haben Keime leichtes Spiel
Zugleich trockneten überhitzte Innenräume verstärkt Schleimhäute in den oberen Atemwegen aus und setzen damit die Reinigungsfunktion der Flimmerhärchen herab. Dadurch haben es laut Morr Erreger wie Bakterien und Viren leichter, einen Menschen zu infizieren. Gerade für Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Raucherlunge (COPD) könnten solche Infektionen lebensgefährlich werden und sollten daher möglichst vermieden werden. "In gesunden Atemwegen bleiben eingeatmete Viren und Bakterien in einem Schutzfilm haften und werden dann von den rhythmisch schlagenden Flimmerhärchen der Schleimhaut wie auf einem Förderband in Richtung Rachen abtransportiert", erklärt der Facharzt.
Richtig heizen und lüften
Weder auf das Heizen noch auf das Lüften einzelner Zimmer solle aber verzichtet werden, betont der Arzt: "In ausgekühlten, schlecht belüfteten Zimmern sammelt sich Feuchtigkeit, die zu Schimmelbildung führen kann." Schimmelpilzsporen wiederum erhöhen das Asthmarisiko um ein Vielfaches. Aber auch bei Gesunden können sie erkältungsähnliche Beschwerden verursachen, die Schleimhäute reizten und allergische Reaktionen auslösen. Deshalb sollte man auch in unbenutzten Räumen regelmäßig stoßlüften und dafür sorgen, dass die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad sinkt. Von Luftbefeuchtern rät Morr allerdings ab, da sich wegen des stehenden Wassers in solchen Geräten leicht Keime bilden könnten, die ein zusätzliches Infektionsrisiko darstellten.
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