Die sanfte Knochenzement-Therapie kann an Osteoporose erkrankten Menschen helfen. Mit einem neu entwickelten Knochenzement können Schäden an der Wirbelsäule nun nahezu gefahrlos operiert werden.
Knochenzement-Therapie: Bisher mit Komplikationen
Kommt es bei infolge von Osteoporose zu Knochenbrüchen an der Wirbelsäule, ist die Knochenzement-Therapie ein gängiges Verfahren. Dabei wird flüssiger Zement durch eine Hohlnadel in den gebrochenen Wirbel gefüllt. Ist dieser ausgehärtet, ist das Knochengerüst wieder stabil und Osteoporose-Patienten können das Krankenhaus nach kurzer Zeit oft völlig schmerzfrei wieder verlassen. Die Krankheit wird durch diese Therapie zwar nicht aufgehalten, die Symptome jedoch stark gelindert. Frei von Komplikationen ist eine solche Operation allerdings nicht: "Da wird der Zement angemischt und man muss abwarten, bis er die richtige Konsistenz hat. Dann muss man ihn in kurzer Zeit verarbeiten, sonst wird er zu fest", so Dr. Philipp Bula, Facharzt für Orthopädie in Dresden, in einer Gesundheitssendung des MDR.
Von einem weiteren Problem weiß Prof. Wolfgang Ertel von der Berliner Charité zu berichten: "In 40 Prozent der Eingriffe trat der Zement ins angrenzende Gewebe aus, lagerte sich in benachbarten Bandscheiben ab. Im schlimmsten Fall lief die Flüssigkeit sogar ins Rückenmark, konnte zu einer Querschnittslähmung führen oder brach in den Blutkreislauf ein, verursachte einen Lungen-Infarkt", so Ertel laut einem entsprechenden Bericht der "B.Z.". (Osteoporose: Was ist das eigentlich?)
Radiofrequenzkyphoplastie für bessere Konsistenz
Um die Knochenzement-Therapie bei Osteoporose zu verbessern, gehen die Mediziner unterschiedliche Wege. In Dresden setzt man auf die Radiofrequenzkyphoplastie: Der Knochenzement kann hier mithilfe eines speziellen Geräts sehr zielgenau eingespritzt werden. Die Masse wird zudem kurz vor der Verarbeitung mit einem Radiofrequenzimpuls erhitzt und erhält auf diese Weise eine optimale zähflüssige Konsistenz. Der Knochenzement kann einerseits selbst kleinste Risse ausfüllen, andererseits behält er auch nach dem Aushärten noch seine gummiartigen Eigenschaften. Langzeitstudien zum Erfolg dieses Verfahrens sind allerdings noch nicht vorhanden, da es erst seit 2009 eingesetzt wird. (So kann Gymnastik bei Osteoporose helfen)
Neuartiger Knochenzement bei Osteoporose
Dr. Ertel von der Charité in Berlin setzt hingegen auf einen neuartigen Knochenzement als Füllstoff, dessen Konsistenz der von Knete gleicht. Er kann mithilfe einer Hydraulikpumpe zielgenau in den zerstörten Wirbelknochen gebracht werden. Dieser neuartige Knochenzement kann aber nicht nur besser platziert werden, sondern härtet auch schneller aus. So lässt sich due Dauer der Operation verkürzen und das Risiko, dass der Füllstoff in benachbarte Bandscheiben austritt, wird durch den neuen Füllstoff um fünf Prozent gesenkt. (Kann Kalzium Osteoporose vorbeugen?)