Wenn Schimmel krank macht: Symptome und Maßnahmen
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Schimmel
Was ist Schimmel und wodurch entsteht er?
Schimmel ist eine Pilzart, die innerhalb von Wohnräumen eine gesundheitliche Gefahr für den Menschen darstellt. Die Schimmelsporen und Pilzgifte gelangen über die Luft in die Atemwege und können auf diese Weise zu Allergien oder asthmatischen Erkrankungen führen. Schimmel macht sich im Wohnraum durch modrig-muffigen Geruch und schwarze Sprenkel an den Wänden bemerkbar.
Die Schimmelbildung wird wesentlich durch Feuchtigkeit beeinflusst. So kann sich Schimmel aufgrund einer feuchten Hauswand in den Wohnräumen ausbreiten oder aufgrund ganz alltäglicher Handlungsweisen wie Kochen oder Duschen entstehen. Schimmel kann sich nahezu überall ausbreiten – egal ob auf Tapeten, Holz oder Kunststoff.
Reduzieren Sie die Feuchtigkeit
Besonders in der kalten Jahreszeit kann sich Schimmel ausbreiten, sofern die Wohnung nicht ausreichend gedämmt ist oder nicht genügend gelüftet wird. Der Grund: Warme Raumluft speichert Feuchtigkeit und kondensiert an kalten Stellen der Wände, an Türrahmen oder Türen. An diesen Flecken herrschen ideale Wachstumsbedingungen für Schimmelsporen. Deshalb sollten Sie gerade in der kalten Jahreszeit mehrmals am Tag die Wohnräume lüften, um die Feuchtigkeit zu reduzieren und Schimmelbildung entgegenzuwirken.
Durch Schimmel krank werden: Symptome erkennen
Eine mögliche Folge der giftigen Ausdünstungen sind Atemwegsbeschwerden. Denn die über die Luft eingeatmeten Pilzsporen können allergische Reaktionen auslösen. Weitere Symptome, die in Folge von Schimmel auftreten können, sind andauernde Kopfschmerzen, Schnupfen und Schlafstörungen ebenso wie brennende Augen und Husten.
Experten warnen vor Erkrankungen durch Schimmelsporen
Dass das dauerhafte Einatmen einer mit Pilzsporen belasteten Raumluft zu einer Allergie führen kann, bestätigt die Baubiologin Ulrike Rolle-Kampczyk vom Helmholtz-Institut für Umweltforschung in Leipzig gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: "Wir haben festgestellt, dass eine permanente Belastung mit kleinen Konzentrationen dauerhaft zu sogenannten modellierenden Stoffwechselveränderungen führen kann. Das können biochemische Veränderungen aber auch immunologische Veränderungen sein." Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht sogar davon aus, dass das Risiko für Atemwegserkrankungen und Asthma um bis zu 75 Prozent steigt, wenn sich Menschen dauerhaft in Räumen mit Schimmelbefall aufhalten.
Arzt kann Schimmelallergie feststellen
Sollte eines der oben genannten Symptome bei Ihnen auftreten und Sie den Verdacht auf eine Schimmelallergie haben, sollten Sie sich umgehend von einem Arzt genauer untersuchen lassen. Am besten suchen Sie zunächst Ihren Hausarzt auf, der Sie dann gegebenenfalls zu Spezialisten überweist, um die Symptome weiter abzuklären. Der Mediziner wird zunächst Ihre Lungenfunktion checken.
Findet er Hinweise auf eine allergische Reaktion, wird er Ihr Blut auf Antikörper gegen Schimmel untersuchen. Ist der Befund positiv und Sie sind wirklich aufgrund von Schimmel krank, folgt der so genannte Prick-Test, bei dem Ihre Haut in Kontakt mit verschiedenen Schimmelpilzen gebracht wird. Fällt dieser Test ebenfalls positiv aus, stoppt der Arzt die allergische Entzündungsreaktion mit Cortison und behandelt die Pilzsporen in der Lunge mit einem Antimykotikum – einem speziellen Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen.
Wirksame Maßnahmen gegen Schimmel
Wie das Umweltbundesamt (UBA) informiert, gibt es bislang keine Grenzwerte für Schimmelpilze. Daher ist Vorsorge besonders wichtig: Betrachten Sie den Pilz an der Wand als hygienisches Problem und beseitigen Sie ihn frühzeitig, bevor Sie durch Schimmel krank werden.
Ist der Schimmel nicht gleich sichtbar, sollten Sie an all jenen Stellen nach dem Pilz suchen, an denen keine Luft zirkuliert. Dies kann hinter Schränken, Bildern, Verkleidungen, hinter Vorhängen und unter Fußbodenbelägen sein. Ist die Quelle gefunden, sollten Sie den Schimmel sorgfältig und vorsichtig mit Alkohol, den Sie in der Apotheke kaufen können, entfernen. Tupfen Sie die befallene Stelle am besten mit einem mit Ethanol getränkten Tuch ab.
Lässt sich Schimmel dauerhaft entfernen?
Es ist schwierig, den gesundheitsgefährdenden Schimmel dauerhaft zu entfernen, teilweise müssen sogar Umbaumaßnahmen in der Wohnung vorgenommen werden. Sind beispielsweise bereits große Flächen an den Wänden betroffen, sollten Sie die Tapete entfernen. Tritt der Schimmel selbst nach erneutem Tapezieren wieder auf, könnten die Außenwände oder defekte Rohre in der Wand Ursache für den Schimmelbefall sein. Sprechen Sie dann umgehend Ihren Vermieter oder die Hausverwaltung an, um die Ursachen aufzuklären und die Übernahme der entstehenden Kosten zu klären.
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Regelmäßiges Lüften als Vorbeugemaßnahme
Natürlich können Sie dem Pilzbefall auch von vornherein vorbeugen, indem Sie mindestens dreimal am Tag für etwa zehn Minuten lüften. Öffnen Sie dafür alle Fenster komplett und sorgen so für ordentlichen Durchzug – lassen Sie die Fenster aber keinesfalls die ganze Zeit angekippt stehen, da dies die Wände auskühlt und wiederum die Bildung von Schimmelpilz begünstigt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.