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Borderline-Behandlung: Dialektisch-behaviorale Therapie


Psychotherapie
Borderline-Behandlung: Dialektisch-behaviorale Therapie

jk (CF)

Aktualisiert am 25.04.2013Lesedauer: 2 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Bei der Behandlung von Borderline-Patienten hat sich die Psychotherapie – und hier insbesondere die sogenannte dialektisch-behaviorale Therapie – als erfolgsversprechend erwiesen. In Einzel- sowie Gruppensitzungen sollen Betroffene lernen, problemetische Verhaltensweisen zu erkennen und diesen bewusst entgegenzusteuern.

Lernen, die eigenen Gefühle zu steuern

Menschen, die am Borderline-Syndrom erkrankt sind, haben Probleme, ihre Gefühle zu steuern. In der Folge kann es vor allem zu Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen kommen. Zusätzlich leiden Betroffene häufig unter Angstzuständen und innerer Leere, und sie neigen zu selbstbeschädigendem, in schweren Fällen sogar suizidalem Verhalten.

Die dialektisch-behaviorale Therapie hat den Ansatz, dass Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung in drei Therapiephasen lernen, ihre äußerst wechselhaften Emotionen zu kontrollieren. In der Regel erfolgt die Behandlung durch einen Psychotherapeuten als ambulante Therapie. Stationäre Aufenthalte sind laut der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn eher kontraproduktiv, können bei suizidaler Gefährdung aber notwendig sein. (Borderline-Störung: Was Angehörige tun können)

Dialektisch-behaviorale Therapie: Erste Phase

Die erste Phase der dialektisch-behavioralen Therapie dreht sich ausschließlich um die individuellen problematischen Verhaltensweisen des Borderline-Patienten. Es geht darum, zu analysieren, in welchen Situationen diese auftreten. Hierfür wird beispielsweise ein Tagebuch geführt, in das der Patient die Situation sowie die vorherrschenden Bedingungen einträgt. Außerdem wird analysiert, welche unmittelbaren Folgen diese Verhaltensweisen auf die Lebensqualität des Patienten haben. Hierzu können beispielsweise Geldnot durch exzessives Geldausgeben sowie Gesundheitsprobleme aufgrund von Drogenmissbrauch gehören. Beides können Formen des erwähnten selbstbeschädigenden Verhaltens sein.

Schließlich erarbeitet der Psychotherapeut mit dem Patienten Strategien, wie sich mit solchen Situationen umgehen lässt und wie sich diese vermeiden lassen. Dazu können Stressbewältigungsprogramme gehören sowie ein gezieltes Training, um die eigene Gefühlswelt zu verstehen und zu kontrollieren. Auch der Umgang in zwischenmenschlichen Beziehungen steht auf dem Programm. Entsprechende Übungen finden häufig in Gruppensitzungen statt. (Borderline in der Beziehung: Belastung für beide Partner)

eltern.t-online.de: Pubertät: Borderline-Syndrom

Phase zwei: Trauma behandeln

Weil traumatische Erlebnisse bei vielen Betroffenen Auslöser des Borderline-Syndroms sind, bedürfen auch diese einer Therapie. Die dialektisch-behaviorale Therapie sieht die Behandlung von Traumata bewusst erst in dieser Phase vor. Jetzt nämlich steht Patienten das Werkzeug zur Verfügung, das ihnen dabei hilft, mit den extremen Emotionen umzugehen, welche durch Erinnerungen an traumatische Erlebnisse hervorgerufen werden. Im Idealfall haben sich außerdem die Lebensumstände so weit stabilisiert, dass keine akute suizidale Gefährdung in dieser Phase der Behandlung mehr besteht.

Die dialektisch-behaviorale Therapie sieht jedoch nicht vor, Betroffene ihr Trauma ein weiteres Mal erleben zu lassen. Stattdessen sollen Menschen mit Borderline-Syndrom die Erlebnisse als etwas Vergangenes einordnen. Um emotionalen Stress zu vermeiden, lernen sie auch, Situationen zu verhindern, in denen sich Erinnerungen an das Trauma erneut Bahnen brechen können. (Diagnose Borderline: Wie wird das Syndrom festgestellt?)

Letzter Teil der Behandlung: Erlerntes im Alltag umsetzen

In der dritten Phase der dialektisch-behavioralen Therapie geht es darum, die erlernten Verhaltensweisen im Alltag anzuwenden. Unterstützend kann beispielsweise eine Art Notfall-Equipment zum Einsatz kommen. Darin bewahren Betroffene verschiedene Utensilien auf, die ihnen bei der Stressbewältigung helfen. Um sich immer wieder vergegenwärtigen zu können, was sie gelernt haben, werden Therapie-Erfolge und Fertigkeiten schriftlich protokolliert. (Borderline-Syndrom: Was bedeutet das?)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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