Welche Therapie bei der Behandlung von Schilddrüsenkrebs zum Einsatz kommt, hängt zunächst einmal von der Art der Krebserkrankung ab. Je nach Krankheitsstadium können dann verschiedene Maßnahmen ergriffen werden.
Behandlung von Schilddrüsenkrebs
Wird ein Schilddrüsenkarzinom frühzeitig entdeckt, kann es ausreichend sein, nur einen Teil der Schilddrüse zu entfernen. Weil Schilddrüsenkrebs im Anfangsstadium normalerweise keine Symptome hervorruft, wird er aber zumeist erst erkannt, wenn der Tumor bereits eine gewisse Größe erreicht hat. Häufig muss dann die gesamte Schilddrüse operativ entfernt werden.
Weitere Maßnahmen nach der Operation
Bei einem follikulären oder papillären Karzinom, die zwei häufigsten Arten der Krankheit, erhält der Patient nach Angaben der "Apotheken Umschau" nach der Schilddrüsen-OP oftmals eine medikamentöse Behandlung mit radioaktivem Jod. Dadurch soll noch vorhandenes Schilddrüsengewebe mitsamt der eventuell vorhandenen Krebszellen zerstört werden.
Die gesunde Schilddrüse produziert Hormone, die eine Vielzahl wichtiger Prozesse im Körper steuern. Nach der operativen Entfernung des Organs kann der Körper diese Hormone nicht mehr selbst bilden. Deshalb müssen Patienten, die keine Schilddrüse mehr besitzen, dem Körper das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin lebenslang von außen in Form von Tabletten zuführen.
Chemotherapie kommt selten vor
Liegt ein anaplastisches Schilddrüsenkarzinom vor, erhält der Patient üblicherweise eine Strahlentherapie. Weil Schilddrüsenkarzinome auf Chemotherapien nicht genügend ansprechen, wird diese Therapie für die Behandlung von Schilddrüsenkrebs normalerweise nicht eingesetzt. Lediglich wenn der Tumor bereits Metastasen gestreut hat oder eine besonders aggressive Krebsart vorliegt, kann auch Chemotherapie bei Schilddrüsenkrebs zum Einsatz kommen.
Heilungschancen bei einem Schilddrüsenkarzinom
Wie bei anderen Krebsarten sind die Heilungschancen auch beim Schilddrüsenkarzinom besonders gut, wenn der Tumor früh erkannt wird und eine Behandlung von Schilddrüsenkrebs rasch erfolgen kann. Wie wahrscheinlich es ist danach wieder bei vollster Gesundheit zu sein, hängt aber auch von der Krebsart ab.
Dem Medizinportal "Onmeda" zufolge sind die Heilungschancen beim papillären Schilddrüsenkarzinom am besten – etwa 80 bis 90 Prozent der Patienten sind auch zehn Jahre nach der Krebstherapie noch am Leben. Beim follikulären Schilddrüsenkarzinom liegt die Überlebensrate im selben Zeitraum bei rund 60 bis 70 Prozent.
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Sehr viel schlechter sieht die Prognose beim anaplastischen Schilddrüsenkarzinom aus. Weil diese Form des Schilddrüsenkrebs besonders aggressiv ist, überleben nur etwa zwölf Prozent der Patienten die ersten fünf Jahre nach Ende der Therapie.