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Welt-Alzheimer-Tag 2021 | Neues aus der Forschung: Das sind die Risikofaktoren


Neues aus der Forschung
Das sind die Risikofaktoren für Alzheimer

Von afp
Aktualisiert am 21.09.2021Lesedauer: 3 Min.
Demenz: Alzheimer beginnt mit Vergesslichkeit und mangelndem Antrieb. (Symbolbild)Vergrößern des BildesDemenz: Alzheimer beginnt mit Vergesslichkeit und mangelndem Antrieb. (Symbolbild) (Quelle: Dobrila Vignjevic/getty-images-bilder)
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Demenz ist eine Volkskrankheit: Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden daran. Die Alzheimer-Erkrankung ist in Deutschland und auch weltweit die häufigste Form. Welche Risikofaktoren bei ihr eine Rolle spielen.

Der Welt-Alzheimer-Tag am 21. September soll für die weltweit häufigste Form der Demenz sensibilisieren. Alzheimerpatienten erleiden nach und nach einen unumkehrbaren Verlust ihres Gedächtnisses und ihres Urteilsvermögens.

Nicht zuletzt wegen der alternden Bevölkerung in vielen Ländern hat sich die Krankheit zu einer großen Herausforderung für die Gesundheitssysteme entwickelt. Alzheimer wird intensiv erforscht, viele Fragen sind aber noch unbeantwortet. Ein Überblick:

Wie viele Betroffene gibt es?

Weltweit leiden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens etwa 30 Millionen Menschen an Alzheimer. Eine genaue Bezifferung der Fallzahlen scheitert daran, dass Alzheimer schwer von anderen, etwa durch Gefäßverkalkungen verursachten Formen der Demenz, zu unterscheiden ist und es außerdem Mischformen verschiedener Demenzerkrankungen gibt.

In Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft rund 1,6 Millionen Menschen an Demenzerkrankungen, etwa 60 Prozent von ihnen haben Alzheimer.

Wie sehen die Symptome aus?

Die Gehirnerkrankung führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie Denken, Sprache, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen – vor allem in der Hirnrinde. Alzheimer beginnt mit Vergesslichkeit und mangelndem Antrieb. Gewohnte Handlungen werden immer schwieriger: Der Patient vergisst häufiger Worte, findet sich nicht mehr zurecht und kann sich nicht mehr erinnern.

Irgendwann sind selbst einfache Handgriffe wie das Öffnen und Schließen von Knöpfen unmöglich. Im fortgeschrittenen Stadium erkennt der Patient seine eigenen Angehörigen nicht mehr. Viele Betroffene werden misstrauisch, aggressiv oder depressiv. Für die Angehörigen ist die Erkrankung mitunter eine sehr große Belastung.

Was steckt hinter der Erkrankung?

Erstmals beschrieben wurde Alzheimer im Jahr 1906 von dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer. Ausgelöst wird Alzheimer durch fehlgeleitete Stoffwechselvorgänge, die die Nervenzellen schädigen. Die für Gedächtnis und Aufmerksamkeit wichtigen Botenstoffe im Gehirn können dann nicht mehr gebildet werden. Das Gehirn von Alzheimer-Kranken weist charakteristische Eiweißablagerungen auf.

Hinter der Krankheit stecken gleich zwei zerstörerische Mechanismen. Zum einen bilden sich Anhäufungen von Proteinen, sogenannte Amyloide, die auf Nervenzellen drücken und sie schließlich zerstören. Zum anderen verklumpen bei Alzheimerpatienten sogenannte Tau-Proteine und verursachen so das Absterben der betroffenen Zellen. Wie diese beiden Mechanismen zusammenhängen und was sie auslöst, ist noch weitgehend unklar.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Zwar kann die Krankheit bereits vor dem 50. Lebensjahr auftreten, ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter aber erheblich zu. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Nur in sehr wenigen Fällen spielt eine erbliche Disposition eine Rolle.

Derzeit sind etwa ein Dutzend Risikofaktoren für alle Demenzerkrankungen bekannt. Die häufigsten sind Gehörlosigkeit, Tabakkonsum, Depressionen und soziale Isolation. Die Autoren einer vergangenes Jahr veröffentlichten Studie schätzen, dass 40 Prozent der Demenzerkrankungen verhindert oder hinausgezögert werden könnten, wenn diese Risikofaktoren gezielt verringert würden. Andere Wissenschaftler zweifeln diese Einschätzung allerdings an.

Als Faktoren, die das Erkrankungsrisiko verringern können, gelten unter anderem geistige, körperliche und soziale Aktivität wie möglichst lange Berufstätigkeit oder Tanzen. Empfohlen wird auch eine ausgewogene, möglichst fett- und cholesterinarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse.

Gibt es Behandlungs- und Heilungsmöglichkeiten?

Trotz jahrzehntelanger Forschung ist eine Heilung von Alzheimer noch nicht möglich. Der größte Fortschritt der vergangenen 20 Jahre war eine vom US-Biotechnologiekonzern Biogen entwickelte Therapie, die auf die Amyloid-Proteine abzielt. Sie wurde dieses Jahr von den US-Behörden für bestimmte Alzheimer-Patienten zugelassen. Die Therapieerfolge sind allerdings begrenzt.

Zur Verbesserung der Lebensqualität von Alzheimer-Patienten können Verhaltens-, Musik- oder Erinnerungstherapien beitragen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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