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Affenpocken: WHO besorgt über Ausbreitung des Virus


Einschätzung von Notfallausschuss
WHO besorgt über Ausbreitung der Affenpocken

dpa, nsa

Aktualisiert am 26.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Hautsymptome bei Affenpocken: Die Zahl der gemeldeten Fälle steigt weiter.Vergrößern des BildesHautsymptome bei Affenpocken: Die Zahl der gemeldeten Fälle steigt weiter. (Quelle: Institute of Tropical Medicine, Antwerp/dpa-bilder)
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Noch will die WHO wegen der Affenpocken zwar nicht die höchste Alarmstufe ausrufen. Die UN-Gesundheitsorganisation beobachtet die Ausbreitung des Virus aber weiter genau.

Der Ausbruch von Affenpocken in mehr als 50 Ländern wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorerst nicht als "Notlage von internationaler Tragweite" bewertet. Das gab die UN-Organisation in Genf nach Beratungen eines Notfallausschusses bekannt, der aus Sorge über die Infektionen einberufen worden war.

Der Ausschuss will die Lage jedoch rasch neu bewerten, falls die Zahl der Ansteckungen oder der betroffenen Länder stark ansteigt, falls gehäuft Fälle unter vulnerablen Gruppen auftreten, oder falls sich das Virus verändert.

Mehrere Tausend Affenpocken-Fälle in bisher nicht betroffenen Ländern

"Ich bin tief besorgt über die Ausbreitung der Affenpocken, die nun in mehr als 50 Ländern nachgewiesen wurden", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Seit Anfang Mai habe es 3.000 Fälle gegeben. Um den Ausbruch einzudämmen, müssten Maßnahmen wie Überwachung, Risiko-Kommunikation, Kontaktverfolgung, Isolation, Behandlung und Impfungen verstärkt werden, sagte er.

Die WHO folgte der Empfehlung des Notfallausschusses Affenpocken, der zwar den "Notfall-Charakter der Situation" feststellte, aber dennoch die Kriterien für eine internationale Gesundheitsnotlage – auf Englisch "public health emergency of international concern" (PHEIC) – nicht erfüllt sah. Die unabhängigen Fachleute aus aller Welt wiesen darauf hin, dass Fallzahlen in manchen Ländern ein Plateau erreicht hätten oder möglicherweise fielen.

Um das Risiko für die öffentliche Gesundheit bewerten zu können, müssten außerdem offene Fragen über das Virus, die Infektionswege und die Bandbreite der Symptome geklärt werden, hieß es.

Bislang ein Mensch nach Affenpocken-Infektion gestorben

In vergangenen Jahren sind Affenpocken immer wieder in einigen afrikanischen Ländern aufgetreten. Seit Mai häufen sich Infektionen in anderen, vor allem europäischen Ländern, die nicht mit Afrika-Reisen in Zusammenhang stehen.

Zumeist sind Männer betroffen, die gleichgeschlechtlichen Sex haben und wegen ihres jungen Alters nicht mehr gegen Pocken geimpft wurden. Diese Impfung schützt auch gegen Affenpocken. Der Notfallausschuss warnte davor, betroffene Gruppen zu diskriminieren, weil das die Bekämpfung der Affenpocken nur erschweren würde.

Laut WHO mussten nur wenige Patienten im Krankenhaus behandelt werden. Bislang wurde ein Toter gemeldet, dessen Immunsystem zum Zeitpunkt der Erkrankung schon geschwächt war.

Was sind die Symptome von Affenpocken?

Zu den häufigsten Symptomen zählen:

  • plötzlich einsetzendes Fieber
  • starke Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen, Halsschmerzen
  • Husten
  • häufig auch Lymphknotenschwellungen
  • Typisch ist zudem ein vom Gesicht auf den Körper übergreifender, pockentypischer Ausschlag.

Wie gefährlich sind die Affenpocken?

Die in Europa und den USA kursierende Variante des Affenpocken-Virus ruft nach Angaben der britischen Behörde UKHSA meist nur milde Symptome hervor. Sie kann aber schwere Verläufe nach sich ziehen. Die auftretende westafrikanische Variante des Virus führt in Afrika bei etwa einem Prozent der Erkrankten zum Tod.

Sind Komplikationen möglich?

"Leider ja", schrieb die deutsche Virologin Sandra Ciesek kürzlich auf Twitter. Die offenen Hautläsionen könnten sich entzünden und mit Bakterien superinfiziert werden. Auch eine Infektion der Augen mit folgender Erblindung sei möglich. Selten kann auch eine Lungenentzündung auftreten.

Besonders gefährdet sind laut der Virologin Ciesek vor allem Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem oder Menschen, die unter schlechten hygienischen Bedingungen leben. "In Afrika sind tödliche Verläufe bei einem bis zehn Prozent der Fälle beobachtet worden." Diese Zahl sei aber nicht auf unsere Lebensbedingungen übertragbar, betont die Expertin.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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