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Grippeimpfung: Ab wann – und für wen ist der Impfschutz wichtig?


Frühzeitig planen
Ab wann zur Grippeimpfung – und für wen?


06.10.2025Lesedauer: 4 Min.
Jemand erhält eine Impfinjektion.Vergrößern des Bildes
Jemand erhält eine Impfinjektion: Um rechtzeitig vor Grippe geschützt zu sein, empfiehlt sich eine Impfung vor Beginn der Grippesaison. (Quelle: EyeEm Mobile GmbH/getty-images-bilder)
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Eine Grippe kann lebensgefährlich sein. Die Grippeimpfung hilft, schweren Verläufen vorzubeugen. Wann der richtige Impfzeitpunkt ist.

Ein plötzlicher Beginn ist für die Grippe typisch: Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen treiben ins Bett. Während manche Menschen eher leichte bis mittlere Beschwerden verspüren, haben andere schwere Verläufe. Im schlimmsten Fall wird die Influenza lebensbedrohlich. Welche Menschen gefährdet sind und wann der richtige Zeitpunkt für die Grippeimpfung ist.

Was ist Grippe?

Die echte Grippe, auch Influenza genannt, ist eine akute Virusinfektion der Atemwege. Verursacht wird sie durch Influenza-Viren Typ A und B. Im Herbst und Winter tritt die Grippe gehäuft auf. Typisch ist, dass die Symptome plötzlich einsetzen:

Eine Influenzaerkrankung verläuft bei gesunden Kindern oder bei Erwachsenen unter 60 Jahren in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen. Anders sieht das bei den bekannten Risikogruppen aus.

Was die Grippe gefährlich macht

Im Gegensatz zur Erkältung (grippaler Infekt) nimmt die Influenza oft einen schweren Krankheitsverlauf. Es können unter Umständen Komplikationen auftreten wie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Herzmuskelentzündung, Entzündung von Hirn und Hirnhäuten sowie eine Verschlechterung bestehender chronischer Erkrankungen, etwa Asthma oder COPD. Im schlimmsten Fall nimmt die Grippe einen lebensbedrohlichen Verlauf. Die Zahl der Todesfälle kann bei den einzelnen Grippewellen stark schwanken – von mehreren Hundert bis über 25.000 in der Saison 2017/18.

Schwerer Grippeverlauf – wer ist besonders gefährdet?

Das größte Risiko für schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle haben ältere Menschen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt die Influenza-Impfung allen Personen ab 60 Jahren sowie Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen.

Des Weiteren gehören Schwangere, Personen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Kleinkinder zu den Risikogruppen. Experten raten diesen Personen, sich gegen die schwere Virusinfektion impfen zu lassen. Empfohlen ist die Impfung für Schwangere ab dem 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens bereits ab dem 1. Trimenon. Für Kinder mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung wird die Impfung ab einem Alter von sechs Monaten empfohlen.

Bei diesen Grunderkrankungen wird die Impfung empfohlen

Ebenfalls impfen lassen sollten sich Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens. Dazu gehören beispielsweise chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankungen. Außerdem chronische neurologische Grundkrankheiten mit durch Infektionen getriggerten Schüben, wie Multiple Sklerose. Sowie bei angeborener oder erworbener Immundefizienz oder HIV.

Wann die Impfung für Gesunde empfohlen ist

Unter bestimmten Umständen besteht auch für Gesunde eine Impfempfehlung: Für Menschen, die Kontakt mit Personen aus Risikogruppen haben und dadurch eine Infektionsquelle darstellen können, sowie für Menschen, bei denen ein erhöhtes berufliches Ansteckungsrisiko besteht, ist die Impfung empfohlen. Das gilt für medizinisches Personal ebenso wie für Menschen, die in Alters- oder Pflegeheimen tätig sind oder im selben Haushalt mit einer Risikoperson leben.

Auch Menschen, die in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr arbeiten, ist die Impfung empfohlen. Personen, die im privaten oder beruflichen Umfeld häufigen, regelmäßigen und direkten Kontakt etwa zu Schweinen, Geflügel sowie Wildvögeln und Robben haben, sollten sich ebenfalls impfen lassen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Grippeimpfung?

Die Grippesaison geht von Anfang Oktober bis Mitte Mai. In diesem Zeitraum zirkulieren besonders viele Influenza-A- und -B-Viren. Meist steigen die Fallzahlen bereits Ende September an. Damit der Impfschutz bis zum Start der Grippesaison aufgebaut ist, empfiehlt die STIKO, die Impfung ab Oktober bis Mitte Dezember durchführen zu lassen. Nach der Einmalimpfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Sollte die Impfung in diesem Zeitraum versäumt werden, ist es möglich, sich auch zu Beginn oder während der Grippewelle impfen zu lassen.

Zusätzliche Impfungen, die wichtig sein können

Personen, denen die Grippeimpfung empfohlen wird, sollten sich bei ihrem Arzt oder ihrer Ärztin ebenfalls über die Pneumokokken-Impfung informieren. Im Rahmen von Influenzaerkrankungen kommt es bei den Risikogruppen gehäuft zu Sekundärinfektionen mit Pneumokokken. Auch sollte an den COVID-Impfschutz beziehungsweise eine Auffrischimpfung sowie an die RSV-Impfung (respiratorisches Synzytial-Virus) gedacht werden. Schwangeren wird zudem geraten, sich zusätzlich gegen Pertussis (Keuchhusten) impfen zu lassen.

Wie wirksam ist die Grippeimpfung?

Vor jeder Grippesaison ist eine erneute Grippeimpfung mit dem aktuellen, auf die jeweiligen kursierenden Viren abgestimmten Impfstoff empfohlen. Der saisonale Influenza-Impfstoff enthält Bestandteile jener Virusvarianten, die am wahrscheinlichsten in der kommenden Saison das Infektionsgeschehen dominieren werden. Der Impfstoff wird jedes Jahr neu zusammengestellt, weil sich die Grippeviren ständig verändern. Das kann sogar so schnell passieren, dass sich die Schutzwirkung des Impfstoffs bereits im Laufe der Grippesaison verändert. Es lässt sich daher nie vorhersagen, wie gut die Impfung schützt.

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Was den Impfschutz beeinflusst

Entscheidend ist nicht nur, ob die Zusammensetzung des Impfstoffs zu den tatsächlich zirkulierenden Virusvarianten passt. Weitere Einflussgrößen spielen ebenfalls eine Rolle, etwa das Alter der geimpften Person. Ältere Menschen haben oft eine reduzierte Immunantwort. Ebenfalls wirken frühere Influenzainfektionen oder -impfungen sowie die Art des verwendeten Impfstoffs mit hinein.

Das RKI schätzt die Wirksamkeit der Impfung wie folgt ein: Wenn im Laufe einer Influenzasaison von 100 ungeimpften älteren Erwachsenen zehn an Grippe erkranken, erkranken von 100 geimpften älteren Erwachsenen nur etwa sechs. In Deutschland werden die verhinderten Fälle auf circa 400.000 Influenzaerkrankungen pro Jahr bei Personen über 60 Jahren geschätzt. Zudem konnten Studien zeigen, dass eine Grippe bei geimpften Personen milder, also mit weniger Komplikationen, verläuft als bei Ungeimpften.

Verwendete Quellen
  • impfen-info.de: "Fragen und Antworten zur Grippeimpfung". Online-Information des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit. (Abrufdatum: 4. September 2025)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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