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Prostatakrebs: Hormontherapie per Pflaster


Prostatakrebs
Prostatakrebs: Hormonpflaster soll Patienten schonen

ag

05.03.2013Lesedauer: 2 Min.
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Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs kann eine Hormontherapie das Wachstum der Krebszellen verlangsamen.Vergrößern des Bildes
Bei fortgeschrittenem Prostatakrebs kann eine Hormontherapie das Wachstum der Krebszellen verlangsamen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Östrogenpflaster könnten zukünftig eine schonendere Alternative zur konventionellen Hormontherapie bei fortgeschrittenem Prostatakrebs sein. Das ergab eine Studie am Imperial College in London, die in "The Lancet Oncology" veröffentlicht wurde. Der Vorteil dieser Methode: Es gibt weniger Nebenwirkungen als bei herkömmlichen Hormontherapien.

Hormontherapie soll Krebswachstum verlangsamen

Hormontherapien bei Prostatakrebs sind weit verbreitet. Bei einer herkömmlichen Methode wird den Patienten in der Regel das Medikament LHRH ins Blut gespritzt oder in Tablettenform verabreicht. Das soll sowohl die Produktion von Östrogen als auch von Testosteron reduzieren und das Wachstum der Krebszellen verlangsamen. Mediziner sprechen hierbei von einer so genannten Androgenblockade. Die Nebenwirkungen dieser Therapie sind allerdings erheblich. Sie ähneln der Menopause bei Frauen und erhöhen das Risiko für Osteoporose und Diabetes.

Studie vergleicht Hormonpflaster und LHRH-Therapie

An der britischen Studie nahmen insgesamt 254 Patienten mit Prostatakarzinom teil, denen eine Hormontherapie verordnet worden war. Dabei wurden die Probanden in zwei Gruppen unterteilt. Den Teilnehmern der einen wurde per Depotspritze LHRHa verabreicht. Die Teilnehmer der anderen Testgruppe erhielten ein Pflaster, bei dem Östrogene über die Haut ins Blut geleitet wurden. Um die erforderliche Dosis zu erreichen, mussten sie allerdings gleich vier Östrogen-Pflaster gleichzeitig aufkleben. Ein Wechsel der Pflaster erfolgte zweimal die Woche.

Gutes Resultat bei geringeren Nebenwirkungen

Das Resultat überzeugte: Bei 92 Prozent war nach drei Monaten der Testosteronwert so weit abgefallen, dass der Zielwert erreicht war. In der Vergleichsgruppe, deren Teilnehmer mit LHRH behandelt wurden, erreichten 93 Prozent ebenfalls dieses Ziel. In ihrer Wirksamkeit ist Pflastertherapie somit mit der konventionellen Hormontherapie vergleichbar. Die Nebenwirkungen jedoch waren sehr viel geringer: So konnten Leberschäden durch den Einsatz des Pflasters weitgehend vermieden werden. In Bezug auf Blutzucker- und Cholesterinwerte hatten die Östrogenpflaster ebenfalls keine negativen Auswirkungen. Unter der LHRHa-Therapie dagegen kam es zu einem deutlichen Anstieg dieser Werte. Für die Patienten bedeutet das, dass sie mittelfristig einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko ausgesetzt sind. Bei den Pflasterträgern stieg allerdings kurzfristig die Rate von herz-kreislaufbedingten Störungen an. Die Forscher hoffen jedoch, dass auf lange Sicht die Androgenblockade mit Östrogenen die sichere Alternative sein könnte. Zeigen soll dies eine Anschlussstudie mit 660 Patienten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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