Prognose Blasenkrebs – wie hoch sind die Heilungschancen?

Nach einer Blasenkrebs-Diagnose stellt sich für viele die Frage, wie es um die Heilungsaussichten steht. Wovon diese abhängen, lesen Sie hier.
Blasenkrebs betrifft vor allem Männer: Sie erkranken etwa dreimal häufiger als Frauen. Bei den meisten Betroffenen wird der Krebs erst im höheren Lebensalter festgestellt. Als Hauptrisikofaktor gilt langjähriges Rauchen – gut jeder zweite Erkrankungsfall ist darauf zurückzuführen. (Welche weiteren Risikofaktoren es gibt, lesen Sie hier.)
Grundsätzlich ist die Prognose bei Blasenkrebs umso besser, je früher die Krebserkrankung erkannt wird. Wie gut die Heilungschancen und Überlebensraten bei Blasenkrebs im Einzelfall sind, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten. Die Einschätzung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel:
- Tumorstadium: Wie groß ist der Tumor, beschränkt er sich auf die Blasenschleimhaut oder reicht er bereits tiefer in die Blasenwand hinein? Sind umliegende Lymphknoten befallen?
- Tumorart und -grad: Wie sind die Tumorzellen beschaffen? Handelt es sich um einen "Low-grade"-Tumor oder einen "High-grade"-Tumor? Letztere wachsen in der Regel aggressiver, schreiten schneller fort und bergen ein höheres Risiko für Rückfälle (Rezidive).
- Metastasen: Liegen bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) vor? Sind andere Organe betroffen?
- Gesundheitszustand: Wie es um die allgemeine Gesundheit bestellt ist, kann den Erkrankungsverlauf beeinflussen.
- Geschlecht: Bei Frauen ist der Krankheitsverlauf insgesamt etwas ungünstiger als bei Männern.
Blasenkrebs: Wie hoch ist die Überlebensrate?
Häufig wird Blasenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt, in dem der Tumor sich noch auf die Blasenschleimhaut beschränkt, also nicht muskelinvasiv ist. Dann stehen die Heilungschancen mit der richtigen Behandlung in der Regel gut: Fünf Jahre nach der Diagnose leben statistisch gesehen noch 9 von 10 Patienten.
Ist der Tumor hingegen muskelinvasiv, also bereits in die Muskelschicht der Blasenwand eingedrungen, sinken die Heilungsaussichten. Das gilt umso mehr, wenn der Krebs bereits in andere Körperregionen gestreut hat. Das macht sich auch in der 5-Jahres-Überlebensrate bemerkbar: Fünf Jahre nach einer operativen Blasenentfernung leben noch etwa 5 bis 6 von 10 Betroffenen, wenn keine Fernmetastasen bestehen.
- Häufige Blasenentzündungen: Wann sie ein Warnsignal sein können
Sind hingegen bereits Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen vorhanden, ist eine vollständige Heilung unwahrscheinlich. Die Überlebenswahrscheinlichkeit beträgt in solchen Fällen mitunter nur wenige Monate bis hin zu einem Jahr. Dann geht es vor allem darum, das Fortschreiten der Krebserkrankung mithilfe von Medikamenten so lange wie möglich hinauszuzögern und etwaige Beschwerden zu verringern, um die Lebensqualität währenddessen weitestgehend zu erhalten.
Wichtig zu wissen
Zum Zeitpunkt der Diagnose ist Blasenkrebs bei Frauen häufig bereits weiter fortgeschritten, sodass Erkrankungen bei ihnen insgesamt oft ungünstiger verlaufen. Denn bei ihnen kann es auch aus anderen Gründen zu Anzeichen wie Blut im Urin kommen, zum Beispiel bei Blasenentzündungen, Schmier- oder Zwischenblutungen. Dadurch bekommen die Symptome mitunter (auch von Ärzten) nicht die nötige Aufmerksamkeit.
Blasenkrebs: Rückfälle sind möglich
Selbst nach erfolgreicher Therapie von Blasenkrebs lässt sich nicht ausschließen, dass es erneut zu Tumoren kommt. Daher sollten Betroffene auch nach Abschluss der Behandlung regelmäßig zur Nachsorge gehen.
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Raucher, die nach der Blasenkrebs-Diagnose weiterrauchen, haben ein höheres Risiko für Rückfälle. Gelingt der Rauchstopp hingegen, kommen Komplikationen bei der Behandlung seltener vor und auch das Risiko für spätere Rezidive sinkt.
Fazit
Wie gut die Heilungsaussichten bei Blasenkrebs sind, hängt vor allem davon ab, wie früh dieser entdeckt wird. Im Anschluss an die Behandlung spielen vor allem regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen eine wichtige Rolle, um etwaige Therapiefolgen und Rückfälle frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
- Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft: www.krebsinformationsdienst.de (Abrufdatum: 27.8.2025)
- Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 27.8.2025), kostenpflichtig
- "Urothelkarzinom: Ausgeprägte Neigung zu Rezidiven". Online-Informationen von Journal Onkologie: www.journalonko.de (Stand: 24.7.2025)
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie: "Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 032-038OL (Stand: 31.3.2025)
- "Harnblasenkrebs". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 10.1.2024)
- "Blasenkrebs (Harnblasenkarzinom)". Online-Informationen der Deutschen Krebshilfe: www.krebshilfe.de (Stand: Januar 2024)
- "Bladder Cancer Prognosis and Survival Rates". Online-Informationen des National Cancer Institute: www.cancer.gov (Stand: 27.4.2023)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.