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WDR-Doku über Regenbogenfamilie: Linus, Lou und Pino haben zwei Mütter


WDR-Doku über Regenbogenfamilie
Linus, Lou und Pino haben zwei Mütter

dpa, Sandra Trauner,

06.06.2014Lesedauer: 3 Min.
WDR-Doku "Menschen hautnah" portraitiert eine Regenbogenfamilie: Petra, Anny und ihre drei Jungs.Vergrößern des BildesPetra, Anny und ihre drei Jungs - die TV-Doku "Zwei Mütter hat nicht jeder" portraitiert eine Regenbogenfamilie. (Quelle: WDR/Stoked Film/Annette Ernst)
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Mit der Bechermethode bekam ein lesbisches Paar drei leibliche Söhne. Für die WDR-Reihe "Menschen hautnah" hat die mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilmerin und Regisseurin Annette Ernst den Alltag einer Frankfurter Regenbogenfamilie einfühlsam porträtiert.

"Zwei Mütter hat nicht jeder", sagt die Schulfreundin am Ende des Films über den sechsjährigen Linus und liefert damit den Titel für diesen Dokumentarfilm. Fünf Jahre lang hat Annette Ernst ein lesbisches Paar und seine drei Söhne mit der Kamera begleitet. Später soll daraus ein Kinofilm werden, eine Kurzfassung wurde am 5. Juni im WDR-Fernsehen ausgestrahlt.

Samenspender per Annonce gesucht

Anny und Petra, genannt Pedy, sind seit vielen Jahren ein Paar. "Für uns beide war klar, das ist wichtig für uns: Wir möchten eine Familie mit Kindern sein", sagt Anny. "Wir haben uns intensiv Gedanken gemacht, ob wir das verantworten können." Nach dem das "Ob" entschieden war, blieb das "Wie". Die blond gelockte Krankenschwester und die Chemielaborantin mit dem dunklen Kurzhaarschnitt gaben eine selbstironische Anzeige auf: "Wir (beide w, 30) haben es schon so oft versucht und werden doch nicht schwanger. Wer hilft uns?!"

Es meldeten sich unglaublich viele Männer - und so stand das Paar bald auch noch vor der Frage "Wer". Die Wahl fiel auf Eike, einen Heilpraktiker und Kampfsport-Lehrer. Ein anonymer Spender aus einer Samenbank wäre für sie nicht infrage gekommen: Die Kinder sollten ihren Vater kennenlernen können. Erst bekam Anny mit Eikes Samen Linus, zwei Jahre später brachte Petra Lou zur Welt. Zu Beginn des Films ist Anny mit Pino erneut schwanger.

Insemination: Zeugung ohne Romantik

Gezeugt wurden die Kinder mittels Insemination. Was man dafür braucht, wird im Film gezeigt und erklärt: einen Becher für das Sperma und einen Schlauch mit Trichter oben dran zum Einführen. "Mit Romantik hat das wirklich nix zu tun."

Der Samenspender nennt "den eigenen Fortpflanzungswunsch" als Motiv. Wer weiß, ob er eine Familie gründen werde, sagte er, "und so hab ich schon mal was". Seine Söhne sieht er ein- bis zweimal im Jahr, Erziehungspartner oder Familienmitglied soll er bewusst nicht sein. "Die Kinder sind von mir. Aber ob's meine sind?" In der Anzeige stand "keine Rechte, keine Pflichten".

Später half Eike noch zwei weiteren lesbischen Paaren, ihren Kinderwunsch zu erfüllen - die Kamera hält Annys und Pedys Überraschung fest, als sie das erfahren. "Ich hab zwei Mamas und einen Papa", erklärt Linus in der Schule, und jetzt kommen plötzlich auch noch drei Halbgeschwister dazu.

Regenbogenfamilie ist auf Anfeindungen gefasst

"Sie müssen die Jungs gut ausrüsten", rät ein Pastor und Freund der Familie. Dass sie mit Unverständnis und Anfeindungen konfrontiert werden, damit müssten sie ihr Leben lang rechnen. Für Anny ist das die größte Sorge: Ob es ihnen als Eltern gelingt, die Kinder so zu stärken, dass es für sie in Ordnung ist, so aufzuwachsen, "dass sie sich nicht schämen oder rechtfertigen müssen".

Opa ist skeptisch: "Die Kinder sind ja normal - bis jetzt"

Zu Wort kommen auch Annys zunächst kritischer Bruder und die bis heute nicht überzeugten Großeltern. "Aus meiner Sicht müsste da ein bisschen mehr Härte rein", sagt der Onkel über die Doppelmütter-Erziehung, gibt aber auch zu: "Die beiden sind super Eltern." Der Opa murrt: "Die Kinder sind ja normal - bis jetzt".

Auch Stimmen aus dem sozialen Umfeld hat die Regisseurin eingefangen: den Fußballtrainer, Schulfreunde, Sportkollegen. Ihre Ansichten stehen für sich, es gibt kaum Kommentar aus dem Off und auch keine Expertenmeinungen.

Wer die Sendung verpasst hat, kann den Beitrag in den WDR-Mediathek ansehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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