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Polizeit jagt Einbrecher per Orakel-App


Polizeit jagt Einbrecher per "Orakel-App"

Von dpa
30.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Illustration EinbrecherVergrößern des BildesDie Polizei in Hessen möchte Einbrecher schnappen indem sie Daten auswertet, die Straftaten vorhersieht und per App anzeigt. (Quelle: Daniel Maurer/dpa-bilder)
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Im Kinofilm "Minority Report" spielt Tom Cruise einen Sonderagenten, der Verbrecher verhaftet, bevor sie überhaupt zuschlagen. Ähnliche Pläne hat nun Hessens Polizei – mit einer App!

In der dunklen Jahreszeit gibt es pro Tag etwa 70 Einbrüche in Hessens Ballungsgebieten. Die professionellen Täter kommen oft, wenn die meisten Menschen noch arbeiten, die Dunkelheit aber schon langsam hereinbricht. "Nachts wird sehr selten eingebrochen, das ist die große Ausnahme", berichtet Kriminalhauptkommissar Daniel Anbau vom Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden. Zwischen 14 und 17 Uhr seien Einbrecher meist unterwegs. Und denen wollen die Ermittler mit einer selbst entwickelten Prognose-Software noch besser das Handwerk legen.

Verhaltensmuster von 60.000 Einbrüchen bilden Analyse-Grundlage

Ab Herbst diesen Jahres, zum Start der dunklen Jahreszeit, soll das neue Programm unter Federführung des LKA landesweit auf den Rechnern in den Dienststellen und auf den Smartphones der Beamten zum Einsatz kommen. "KLB-operativ", wie die Software intern mit Verweis auf das "Kriminalitätslagebild" getauft wurde, war im Herbst 2015 erstmals in fünf Polizeidirektionen getestet und nun für den hessenweiten Einsatz als "gut" befunden worden.

Rund 60.000 Wohnungseinbrüche der vergangenen Jahre wurden auf Verhaltensmuster der Täter analysiert: Welches Werkzeug wird benutzt, zu welcher Uhrzeit finden die Einbrüche statt, was wird bevorzugt gestohlen, in welchen Regionen sind die Täter überwiegend unterwegs? Mit diesen Daten wurde das System gefüttert und eine extra dafür konzipierte App entwickelt.

Das Prinzip funktioniert ähnlich wie ein Kartendienst im Internet: Die Einbrüche der vergangenen Tage werden auf der Hessenkarte in verschiedenen Farben als Punkte dargestellt, sagt Kriminalhauptkommissar Anbau, der zum Entwickler-Team beim LKA gehört. Diese Punkte erzeugen dann Risikogebiete, die nochmals farblich von rot nach grün eingestuft werden.

Möglich ist auch, einen Kreis um den Tatort zu ziehen, um etwa Serienzusammenhänge oder mögliche Reisewege der Täter zu untersuchen. Ob die Prognose-Software nun ganzjährig zum Einsatz kommt oder nur in der dunklen Jahreszeit, ist noch offen.

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