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CO2-Speicherung: Umweltverbände warnen vor Risiken von CCS


Schwere Folgen für die Umwelt
Umweltverbände warnen vor CO2-Speicherung

Von dpa, jb

13.09.2025Lesedauer: 1 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250911-935-823997Vergrößern des Bildes
Schornstein mit Abgasen: Umweltverbände warnen vor Risiken der geplanten CO2-Speicherung. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)
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Acht Organisationen kritisieren die geplante Reform zur CO₂-Speicherung – und fürchten Rückschritte für den Klimaschutz.

Die Bundesregierung will künftig verstärkt auf die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid setzen – besonders bei industriellen Prozessen. Doch Umweltorganisationen befürchten, dass die Reform zu weit greift. In einem Brief an den Bundestag warnen sie vor möglichen Folgen für den Klimaschutz.

In einem gemeinsamen Schreiben äußern acht Umweltverbände "große Sorge" über die geplante Novelle des CCS-Gesetzes ("Carbon Capture and Storage"). Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem der WWF, Greenpeace, der BUND, der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sowie die Deutsche Umwelthilfe.

Was ist CCS?

CCS ("Carbon Capture and Storage") ist ein Verfahren, mit dem CO2, das zum Beispiel bei der Verbrennung von Kohle oder Gas entsteht, nach der Entstehung direkt aus der Abluft gefiltert wird. Es gelangt dadurch nicht in die Umwelt. Dabei wird das Kohlendioxid-Gas chemisch oder physikalisch gebunden.
Chemisch gebunden heißt dabei, dass das Gas mit einer Flüssigkeit oder einem anderen Stoff reagiert. Es entsteht eine neue Verbindung – etwa ein Salz.
Wird das Abgas physikalisch gebunden, wird es unter hohem Druck verflüssigt. Teilweise wird es auch in winzige Öffnungen eines porigen Materials eingeschlossen.
Ist das CO2 gebunden, kann es nicht mehr in die Luft gelangen.
Das so gebundene Gas wird dann in speziellen Pipelines oder Schiffen zu Lagerstätten gebracht – etwa leere Erdgasfelder oder salzwasserführende Gesteinsschichten.
Das Ziel: Der Klimawandel soll auf diese Weise gebremst werden, so die Hoffnung. Kritiker befürchten jedoch, dass es in den Lagerstätten Lecks geben könnte oder CCS den Umstieg auf wirklich klimafreundliche Produktionsprozesse verlangsamt.
CCS ist besonders in Industrien, in denen ein kompletter Umstieg auf erneuerbare Energien kurzfristig schwierig ist, beliebt.

CO2-Speicherung bald erlaubt

Die Bundesregierung plant, die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von CO2 rechtlich zu ermöglichen – zunächst vor allem in Bereichen, in denen Emissionen technisch kaum vermeidbar sind. Als Beispiel nennt Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) die Zement-, Kalk- und Aluminiumindustrie.

Die Verbände befürchten jedoch, dass der Anwendungsbereich zu weit gefasst ist. Die geplante Reform ermögliche den Einsatz von CCS auch dort, wo Emissionen vermeidbar wären – etwa bei industrieller Prozesswärme oder sogar in der Stromerzeugung, heißt es in dem Brief. Prozesswärme ist die Wärme, die in der Industrie für bestimmte Produktionsschritte benötigt wird.

Ein weiterer Kritikpunkt: CCS solle laut Ansicht der Umweltverbände nicht bei Gaskraftwerken zum Einsatz kommen. Sie warnen davor, dass entsprechende Investitionen die Nutzung fossiler Energieträger wie Gas, Kohle und Öl über Jahrzehnte zementieren könnten. Das könne den Ausstieg aus klimaschädlichen Technologien verzögern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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