Wo es besonders günstig wird Strom wird billiger, Gas teurer: Das sind die Preise für 2026

Der Bundeszuschuss für die Netzgebühren wirkt: Ab 2026 sinkt der Strompreis. Dafür wird es beim Gas teurer. Fraglich ist, was beim Verbraucher ankommt.
Die durchschnittlichen Stromkosten eines deutschen Haushalts werden im kommenden Jahr voraussichtlich sinken. Dank eines Zuschusses der Bundesregierung im kommenden Jahr sollten sie rund 16 Prozent günstiger werden, wie eine Auswertung der Vergleichsplattform Verivox zeigt. Die Analyse beruht auf den Preisankündigungen der Netzbetreiber, die rund 83 Prozent aller Haushalte versorgen.
Hauptgrund für die sinkenden Netzgebühren ist ein Bundeszuschuss zu den Übertragungsnetzkosten in Höhe von 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Wie stark sich das rechnerisch auf die Stromrechnung der privaten Haushalte auswirkt, ist regional unterschiedlich.
Strom wird vor allem im Osten günstiger
Für einen Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden (kWh) werden laut Verivox statt 430 Euro 2026 nur noch 367 Euro fällig. Besonders günstig sollte es in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden, wo die Strompreise um mehr als 20 Prozent sinken. Die geringste Ersparnis gibt es laut Auswertung in Bremen, wo die Entgelte um nur acht Prozent günstiger werden sollen.
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"Zwischen 2020 und 2025 sind die Stromnetzgebühren für Haushalte in Deutschland um rund 47 Prozent gestiegen. Die aktuelle Senkung ist daher eine positive Entwicklung für private Haushalte", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Inwieweit die Senkung auch ankommt, liegt aber in Händen der Versorger. Sie sind nicht zur direkten Weitergabe verpflichtet."
Gas wird wieder teurer
Teurer wird es hingegen für alle, die eine Gasheizung betreiben: Die Gasnetzentgelte steigen um durchschnittlich 11 Prozent. Für einen Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr bedeute das Mehrkosten von 61 Euro im Jahr, so Verivox. Und: Auch hier zeigt die Auswertung deutliche regionale Unterschiede. Besonders stark dürften demnach die Gaspreise im Saarland, in Thüringen und in Schleswig-Holstein steigen. Hier zahlt der Durchschnittsverbraucher 2026 laut Verivox über 100 Euro mehr als in diesem Jahr.
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Hohe Gaspreise, milde Winter und eine schwache Konjunktur haben den Gasverbrauch zuletzt deutlich sinken lassen, sodass sich die Netzkosten auf weniger Kilowattstunden verteilen. Zudem dürfen Netzbetreiber auf Anweisung der Bundesnetzagentur ihre Investitionen in Vorbereitung auf mögliche Stilllegungen in der Zukunft schneller abschreiben. Beides ließ die Netzentgelte steigen.
Zum 1. Januar 2026 wird jedoch die Gasspeicherumlage abgeschafft. Das könnte die höheren Netzentgelte wieder ausgleichen. Auch die Gasnetzbetreiber sind nicht verpflichtet, die Entlastung vollständig an die Verbraucher weiterzugeben. Es bleibt also auch hier noch abzuwarten, wie sich die Netzentgelte auf den tatsächlichen Preis der Haushalte auswirken werden.
- Pressemitteilung von Verivox, liegt der Redaktion vorab vor