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CO2-Preis vor Reform: Für deutsche Haushalte könnte es günstiger werden


Emissionshandel der EU
CO2-Preis: Diese Kosten kommen auf Haushalte zu


29.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Ein Kaminkehrer kontrolliert die Abgaswerte einer Ölheizung (Symbolbild): Noch verbrennt ein Großteil der Heizsysteme in Deutschland fossile Energieträger wie Öl und Gas, um Wärme zu erzeugen.Vergrößern des Bildes
Ein Kaminkehrer kontrolliert die Abgaswerte einer Ölheizung (Symbolbild): Noch verbrennt ein Großteil der Heizsysteme in Deutschland fossile Energieträger wie Öl und Gas, um Wärme zu erzeugen. (Quelle: Rolf Poss/imago-images-bilder)
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Die EU arbeitet an einer Reform ihres Emissionshandelssystems ETS 2. Dadurch könnte der CO2-Preis für deutsche Haushalte noch mal sinken. Aber langfristig wird es teuer.

In Europa wächst die Sorge vor stark steigenden Energiekosten aufgrund des neuen Emissionshandels, der eigentlich 2027 an den Start gehen soll. Damit soll ein neuer EU-weiter CO2-Preis eingeführt werden, ähnlich wie schon in Deutschland bekannt. Dass es zu diesem Emissionshandel kommen wird, ist schon seit 20 Jahren bekannt. Seit über fünf Jahren steht es auch gesetzlich fest. Doch weniger als 18 Monate vor dem Start regt sich dagegen Widerstand.

Deshalb hat die EU in der vergangenen Woche angekündigt, den Emissionshandel (abgekürzt mit ETS 2) zu reformieren. Die Einführung soll sanfter erfolgen, um private Haushalte und vor allem solche mit niedrigeren Einkommen sowie kleinere Unternehmen nicht mit hohen Energiepreisen zu überfordern. Da der ETS 2 rein marktwirtschaftlich funktionieren soll, kann man den Preis im Vorfeld nur schwer prognostizieren, er soll sich schließlich anhand von Angebot und Nachfrage frei bilden. Bisher gehen Prognosen davon aus, dass der Startpreis zwischen 70 und 80 Euro pro Tonne CO2 liegen könnte.

Gas und Öl werden spürbar teurer

Das wäre für die meisten EU-Länder ein Schock. Denn im Vergleich zu Deutschland haben die meisten europäischen Mitglieder in Vorbereitung auf den ETS 2 kein nationales System eingeführt, das die Menschen und Unternehmen langsam vorbereitet. In Deutschland liegt der CO2-Preis 2025 bei 45 Euro/Tonne, 2026 soll er auf zwischen 55 und 65 Euro/Tonne ansteigen.

Deshalb will die EU nun mehr tun, um den Startpreis im ETS 2 bei 45 Euro/Tonne zu halten. Für deutsche Haushalte würde das bedeuten, dass fossile Brennstoffe 2027 sogar erst mal etwas günstiger werden könnten. Allerdings ist noch unklar, wie genau die Reform der EU aussehen wird und ob eine solche Preisobergrenze wirklich sicherzustellen sein wird.

Auch wenn der Preis für Gas, Öl und Kohle kurzfristig in Deutschland sänke, änderte das nichts an den langfristigen Prognosen. Nach wie vor soll der Preis schrittweise ansteigen, indem die Zahl der verfügbaren CO2-Zertifikate verringert wird. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass der CO2-Preis in der EU dadurch ab 2030 auf über 120 Euro steigt, bis 2040 sogar auf 300 Euro/Tonne.

Bis 2040: Haushalte zahlen bei fossilen Energien deutlich mehr

Was das bedeutet, zeigt anschaulich eine Berechnung des Energiedienstleisters Enpal, die t-online vorliegt. Im Jahr 2040 würden demzufolge die Heizkosten für Öl, Gas, Fernwärme und Kohle deutlich steigen, besonders in Gebäuden mit niedriger Energieeffizienz:

EnergieträgerCO2-Kosten 2026, 55 Euro/TonneCO2-Kosten bei 160 Euro/TonneCO2-Kosten bei 250 Euro/Tonne
Gas125,40 Euro364,80 Euro570,00 Euro
Fernwärme111,47 Euro324,27 Euro506,67 Euro
Öl161,98 Euro471,20 Euro736,25 Euro
Kohle209,00 Euro608,00 Euro950,00 Euro

Hinweis: Ausgewiesen sind nur die CO2-Kosten pro Jahr. Angenommen wurde ein Vierpersonenhaushalt mit 95 m² Wohnfläche. Das Gebäude hat eine Effizienzklasse C.

Bei der Fernwärme kommt es ganz erheblich darauf an, ob die Wärmenetze vergrünt werden, also statt auf fossile Brennstoffe auf andere, klimafreundliche Technologien setzen (z. B. Großwärmepumpen, Geothermie o. Ä.). Bei der Verwendung von erneuerbaren Energien müssten keine CO2-Kosten gezahlt werden.

Auch wenn sich also jetzt eine Reform auf EU-Ebene anbahnt: An den langfristigen Prognosen ändert sich erst mal nichts. Die Nutzung fossiler Brennstoffe wird immer teurer. Außerdem genießen Haushalte, die auf erneuerbare Energien setzen, eine Unabhängigkeit von geopolitischen Ereignissen. Die Energiekrise, wie sie 2022 durch den Ukraine-Krieg ausgelöst wurde, könnte sich theoretisch wiederholen. Insbesondere bereitet die LNG-Abhängigkeit der EU von den USA gerade Sorgen.

Verwendete Quellen
  • Enpal-Pressemitteilung, liegt der Redaktion vor
  • Eigene Recherche
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