Einbruchrisiko abschätzen Warum Einbrecher im Winter anders zuschlagen als im Sommer

Die Zahl der Einbrüche verändert sich, je nach Jahreszeit. Besonders im Winter und zur Urlaubszeit haben Einbrecher Hochsaison und passen ihre Methoden geschickt an.
Einbrecher nutzen die dunkle Jahreszeit am häufigsten, so lautet eine Binsenweisheit. Andererseits gibt es die Devise, dass die Urlaubszeit bei Kriminellen begehrt ist. Was stimmt denn nun? Und wieso hängen Jahreszeit und Einbruchmethode zusammen?
Statistisch gesehen und laut der Polizei Nordrhein-Westfalen erfolgen die meisten Wohnungseinbrüche (WED) im Winterhalbjahr, also von Oktober bis März. Zwar steigt auch im Sommer die Zahl derartiger Delikte. Sie ist jedoch deutlich geringer als etwa im November oder gar Dezember.
Demnach lautet das Ranking* wie folgt:
- Dezember: 15,8 Prozent
- November: 14,0 Prozent
- Januar: 12,0 Prozent
- Februar: 9,6 Prozent
- Oktober: 8,7 Prozent
- März: 7,8 Prozent
- September: 5,9 Prozent
- April: 5,6 Prozent
- Mai: 5,5 Prozent
- Juli: 5,4 Prozent
- August: 5,2 Prozent
- Juni: 4,6 Prozent
*Bezogen auf 4.560 ungeklärte Fälle.
Zwar beziehen sich die Daten vorwiegend auf NRW. Doch eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) – allerdings aus dem Jahr 2015 – kommt zu einem ähnlichen Ergebnis:
- Dezember: 16,9 Prozent
- November: 11,4 Prozent
- Oktober: 11,1 Prozent
- Januar: 8,6 Prozent
- September: 8,2 Prozent
- Mai: 7,8 Prozent
- August: 6,9 Prozent
- Juni: 6,4 Prozent
- Februar: 6,3 Prozent
- März: 5,9 Prozent
- April: 5,8 Prozent
- Juli: 4,8 Prozent
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Saisonale Einbruchsstrategien
Darüber hinaus zeigen Statistiken, dass Einbrecher je nach Jahreszeit verschiedene Einstiegsmöglichkeiten nutzen. Während sie im Frühling und Sommer eher tagsüber herumstreunern und spontan über eine offen gelassene Tür oder Fenster einsteigen können, spähen sie im Winter eher nach scheinbar verlassenen Häusern, in denen abends kein Licht brennt. Dort steigen viele Einbrecher dann auch gewaltsam ein, indem sie Türen oder Fenster aufbrechen – je nach Lage des Objekts.
Experten raten daher, in den Einbruchschutz des Eigenheims zu investieren. Unabhängig, ob es sich um eine Mietwohnung oder ein Einfamilienhaus handelt. So können bereits kleine Maßnahmen wie ein hochwertiges Türschloss und Fenstersicherungen oder Außenbeleuchtungen mit Bewegungsmeldern oder Überwachungskameras Kriminelle abschrecken. Auch Nachbarschaftshilfe ist ein effektiver Einbruchschutz. Denn aufmerksame Nachbarn können bei verdächtigen Personen frühzeitig die Polizei rufen.
- polizei.nrw: "Wohnungseinbruchsdiebstahl – 10 Fakten aus der Forschung"
- gdv.de: "Zahl der Wohnungseinbrüche bleibt hoch – Versicherungsschäden klettern auf 350 Millionen Euro"
- polizei-dein-partner.de: "Einbruchschutz intensiv"
- Einbruch-Report 2015, liegt der Redaktion vor