Die Entscheidung über den Bau eines Fertighauses ist gefallen und schon steht die Überlegung der möglichen Eigenleistung an. Was, wann und in welchem Umfang selbst erledigt werden kann, sind wichtige Gedankenschritte, deren Vor- und Nachteile gut geplant werden müssen. Denn umso mehr Eigenleistung möglich ist, desto mehr Geld können Sie letztendlich auch einsparen.
Die Vorteile der Eigenleistung
Im Vordergrund steht natürlich der finanzielle Rahmen. Wer beim Fertighaus selbst Hand anlegt, spart erhebliche Kosten ein. Diese Ersparnisse können dann an einer Stelle eingebracht werden, wo ein größerer finanzieller Spielraum zusätzliche Vorteile bringt. Eventuelle Materialvorgaben gibt es ebenfalls keine, diese können individuell bezogen werden. Auch den Zeitplan können Sie besser steuern, wenn die Arbeiten der Eigenleistung realen Einschätzungen unterliegen.
Ausbaustufen bei Fertighäusern
Fertighäuser werden laut dem Fachportal "immobilo.de" in drei Ausbaustufen an die Eigentümer übergeben: ausbaufertig, anschlussfertig und schlüsselfertig. Da der Ausbauzustand in diesen drei Stufen jedoch nicht rechtlich bindend und somit klar definiert ist, müssen Sie sich als Eigentümer mit dem Bauunternehmen individuell auf die zu erbringenden Leistungen einigen.
Zur Orientierung: Schlüsselfertig bedeutet in der Regel, dass der Neubau abschließbar und bewohnbar übergeben wird. Maler- und Tapezierarbeiten sowie das Verlegen des Bodens sind darin meist nicht enthalten. Bei einem anschlussfertigen Fertighaus sind die Elektro- und Sanitäreinrichtungen installiert. Innenausbauten wie Estrich oder Fliesen verlegen übernehmen Sie als Eigentümer.
Eigenleistung gut planen
Wer beim Hausbau Geld sparen möchte oder gar muss, der bestellt sein Fertighaus häufig in der ausbaufertigen Ausführung. In dieser Stufe müssen alle Innenausbauten selbst erledigt werden. Das betrifft nicht nur das Ziehen von Böden und Wänden, sondern auch die sanitären Einrichtungen sowie die gesamte Haustechnik. Sicherlich ist der Preis für dieses Fertighaus zunächst wesentlich geringer, als in der schlüsselfertigen Variante. Doch nun stellt sich heraus, welche Arbeiten tatsächlich selbst gemacht werden können - und ob sich die geldwerten Vorteile möglicherweise als nervenaufreibende Nachteile entpuppen.
Freunde und Bekannte kontaktieren
Ein handwerklich geschickter Bauherr kann einiges realisieren. Gute Freundschaften zu Maurern und Schreinern bringen auch Vorteile, dennoch sollten die Bekannten früh genug in den Plan eingeweiht werden, damit es am Ende keine böse Überraschung gibt. Das Haus selbst auszubauen ist aber auch ein sehr stressiges Unterfangen, denn tagsüber warten der Hauptberuf und abends die Baustelle.
Sofern die Bauherren schon Kinder haben, kann einer der beiden Partner oft nur in geringem Maße als helfende Hand eingeplant werden, da er die Kinder versorgen muss. Wer handwerklich eher ungeschickt ist und auch keine Familienmitglieder oder Bekannten hat, die helfen könnten und aufgrund ihres Berufes fachliche Unterstützung leisten, der ist mit einem schlüsselfertigen Fertighaus auf der besseren Seite.