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Einbruchschutz: Wie Sie Fenster und Balkontüren schützen


Tipps von Experten
Warum Sie Fenster und Balkontüren nicht offenlassen sollten

Von dpa, jb

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 4 Min.
Sicherheit: Durch geöffnete Fenster im Erdgeschoss können Einbrecher nachts leicht ins Haus oder die Wohnung gelangen.Vergrößern des BildesSicherheit: Durch geöffnete Fenster im Erdgeschoss können Einbrecher nachts leicht ins Haus oder in die Wohnung gelangen. (Quelle: Alexander Shapovalov/getty-images-bilder)
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Viele nutzen die niedrigeren Temperaturen nachts oder am Morgen, um durchzulüften und die Raumtemperatur zu senken. Das ist nicht immer eine gute Idee.

Die Erfahrungen der Polizei zeigen: Die wenigsten Einbrecher schlagen eine Scheibe ein, um ins Haus zu gelangen. Das macht Lärm und erhöht das Risiko, auf frischer Tat ertappt zu werden. Häufig nutzen sie andere Methoden, um ins Haus zu kommen: beispielsweise offen stehende Terrassentüren, geöffnete oder gekippte Fenster.

Aber auch scheinbar geschlossene Fenster oder Fenstertüren können leicht aufgehebelt werden, warnt das Netzwerk "Zuhause sicher", eine Initiative von Polizeibehörden. Wirksamer Einbruchschutz sollte hier ansetzen. Es gibt mehrere kostengünstige Maßnahmen, durch die Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren einbruchshemmend werden.

Mechanischen Einbruchschutz an Fenstern und Fenstertüren nachrüsten

Das Aufhebeln ungesicherter Fenster ist denkbar einfach. Es dauert nur wenige Sekunden und verursacht kaum Lärm. Einbrecher brauchen dafür kein Spezialwerkzeug, sondern lediglich einen stabilen Schraubendreher. Diese Methode ist daher bei Gelegenheitstätern besonders beliebt – auf deren Konto gehen vier von fünf Einbrüchen.

Die Verbesserung des Einbruchschutzes ist nicht teuer. Auch neue Fenster und Türen müssen Sie nicht montieren – zusätzliche Sicherheit erreichen Sie bereits durch Nachrüsten. "Eine Nachrüstung der bestehenden Fenster und Fenstertüren ist fast immer möglich", sagt Sicherheitsexpertin Carolin Hackemack vom Netzwerk "Zuhause sicher" im Gespräch mit t-online.

Wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung vor Einbrechern schützen können

Fenster können Sie mit folgenden Produkten nachrüsten:

Terrassentüren können Sie mit folgenden Produkten nachrüsten:

Tipp: durchwurfhemmende Fenster mit Sicherheitsfolie

Wenn Sie Ihre Fenster ohnehin austauschen wollen, wählen Sie durchwurfhemmende Modelle. Das Glas besteht aus zwei Scheiben mit einer Spezialfolie. Diese Folie hält bei einer Zerstörung die Glassplitter zusammen. Das Zerstören der Fensterscheibe ist daher nicht mehr so einfach möglich.

Einbruchschutz sichtbar oder unsichtbar nachrüsten

Eine günstige Methode sind sogenannte Aufschraubsicherungen, die sowohl auf der Scharnier- als auch auf der Fenstergriff-Seite des Rahmens befestigt werden. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass die Sicherungen der Norm DIN 18104 Teil 1 entsprechen. Die Sicherungen sind ab etwa 30 Euro pro Stück erhältlich.

Aufschraubsicherungen sind sichtbar. Das kann einerseits zwar potenzielle Täter vom Einbruchversuch abhalten, ist aber andererseits aus optischen Gründen nicht jedermanns Sache.

Dezenteren, aber ebenso wirksamen Schutz bieten Pilzkopfzapfenbeschläge. Bei herkömmlichen Fenstern hat der Zapfen eine zylindrische Form. Er kann von Einbrechern leicht aus dem Schließstück am Rahmen gehebelt werden. Einen wirksameren Schutz bieten Zapfen in Form eines Pilzkopfs. Durch ihre Form verkeilen sie sich mit dem zugehörigen Schließstück und können nicht mehr aufgehebelt werden. "An Pilzkopfzapfen scheitern Einbrecher regelmäßig", berichtet Hackemack. Sichere Pilzkopfzapfenbeschläge sollten der Norm DIN 18104 Teil 2 entsprechen.

Für Kellerfenster sind feststehende Gitter, abschließbare Fenstergitter oder eine vorgelegte Riegelstange gute Lösungen.

Abschließbare Fenstergriffe erhöhen den Einbruchschutz

"Darüber hinaus rät die Polizei zu abschließbaren Fenstergriffen gemäß DIN 18267", erklärt die Sicherheitsexpertin. Sie verhindern, dass Einbrecher, die mit einem Schraubendreher durch die Glasdichtung stechen, den Griff betätigen können.

Eine Sicherheitsverglasung, die sich stabil im Rahmen verankern lässt, ist außerdem empfehlenswert. Sie schützt vor dem sogenannten Glasdurchgriff, bei dem ein Loch in die Scheibe geschlagen wird, um den Fenstergriff zu betätigen – eine Einbruchmethode, die laut Hackemack in immerhin rund zehn Prozent aller Fälle zum Einsatz kommt. DIN-zertifizierte abschließbare Fenstergriffe starten bei rund 30 Euro und widerstehen einem Drehmoment von mindestens 100 Newtonmetern. In Kombination mit den abschließbaren Fenstergriffen sehr effektiv und sinnvoll.

Grundsätzlich sinnvoll sind an Fenstern Sicherheitsbeschläge mit einer möglichst großen Zahl an Pilzkopfverriegelungen sowie dazu passende Sicherheitsschließbleche.

Terrassentüren vor Einbrechern schützen

Kellerfenster und Terrassentüren können Sie mit einfachen Maßnahmen einbruchshemmend machen. Hier sind nahezu die gleichen Maßnahmen wie bei der Nachrüstung von Fenstern möglich.

Mögliche Maßnahmen sind Pilzkopfverriegelungen oder eine Sicherheitsfolie, die das Glas vor dem Zersplittern schützt. Weiterhin können Sie Durchgangstüren – wozu auch Terrassen- und Kellertüren zählen – mit Stangenschlössern und einem abschließbaren Griff nachrüsten.

Für Einbruchschutz braucht es Standard RC 2 oder höher

Über Türen oder Fenster versuchen Einbrecher, in Wohnungen oder Häuser zu gelangen. Die sogenannte "Resistance Class" (RC – übersetzt "Widerstandsklasse") gibt an, wie gut Türen oder Fenster Einbruchsversuchen standhalten. Die Widerstandsklassen reichen von R1 bis R6, wobei RC 1N die niedrigste und RC 6 die höchste Stufe darstellt. Der Verband Fenster + Fassade rät Privathaushalten mindestens zu RC 2.

Fenster können zum Beispiel durch Sicherheitsbeschläge mit Pilzkopfverriegelungen und passenden Sicherheitsschließblechen sowie Sicherheitsverglasung geschützt sein. Die Widerstandsklasse gibt dem Verband zufolge an, wie gut alle Sicherheitsfunktionen eines Fensters oder einer Tür zusammengefasst Einbrecher abwehren können.

Einbruchschutz fürs Haus: 15 Tipps vom Landeskriminalamt

Vermieter müssen Einbruchschutzmaßnahmen dulden

Mietern rät Hackemack, die Nachrüstung von Sicherheitstechnik mit dem Eigentümer abzusprechen: "Der Vermieter muss das in der Regel erlauben." Unter Umständen könne er verlangen, dass sich die Installationen bei Auszug ohne Schäden wieder entfernen lassen – diese Informationen können Ihnen die Fachbetriebe, die derartige Maßnahmen umsetzen, nennen.

Rollläden als Einbruchschutz

Rollläden können ebenfalls Einbrecher abhalten. Doch nicht jedes Modell ist geeignet. Rollläden aus Kunststoff kosten Einbrechern zwar Zeit, sie können aber aufgeschnitten oder anderweitig zerstört werden. Einbruchhemmende Modelle bestehen häufig aus Aluminium, Holz oder Stahl. Zudem bewegen sie sich seitlich in Führungsschienen aus Aluminium oder Stahl. Achten Sie bei der Auswahl auch darauf, dass die Rollläden nicht von außen hochgeschoben werden können. Ein Motorantrieb für die Rollläden kann ein zusätzlicher Schutz sein, da der Getriebemotor die Welle wirkungsvoll blockiert.

Einbruchschutz ist Profi-Sache

Entscheidend sei aber nicht nur die Auswahl der richtigen Produkte. "Die beste DIN-zertifizierte Sicherheitstechnik nützt wenig, wenn sie nicht korrekt eingebaut wird", mahnt die Expertin. Einbruchhemmende Produkte sollten immer durch qualifizierte Fachfirmen installiert werden.

Das Netzwerk "Zuhause sicher" stellt auf seinen Webseiten eine Handwerkersuche zur Verfügung. So finden Verbraucher Firmen und Handwerker, die vom jeweiligen Landeskriminalamt als Errichter von mechanischem Einbruchschutz anerkannt sind.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Zuhause sicher
  • Nachrichtenagentur dpa
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